Weser-Kurier: Kommentar von Joerg Helge Wagner zur Lage in der Ost-Ukraine
Geschrieben am 21-07-2014 |
Bremen (ots) - Wladimir Putin ist zweimal gescheitert: Er konnte
den Abschuss eines vollbesetzten Passagier-Jets durch die von ihm
gepäppelten Separatisten nicht verhindern - und er konnte die
Katastrophe nicht der ukrainischen Regierung in die Schuhe schieben.
All die makabren Vertuschungsversuche mit verscharrten Leichen und
verschwundenen Flugschreibern haben mit heimlicher Billigung des
russischen Präsidenten stattgefunden - nur genutzt haben sie ihm
nicht. Im Gegenteil: Russland ist auf dem europäischen Kontinent fast
völlig isoliert. Der Spott über die zögerlichen Sanktionen weicht
allmählich der Erkenntnis, dass dieser stetig wachsende Druck
ziemlich genau zu Beginn des russischen Winters seine volle Wirkung
entfalten wird. Dann wird man zwar nicht frieren, aber der Rubel wird
kaum noch etwas wert sein. Putin kämpft auch zu Hause an zwei
Fronten: Die Demokraten wollen sein repressives System überwinden,
während die Hardliner ihn immer tiefer in den Ukraine-Konflikt
treiben. Dabei haben die sogenannten pro-russischen Rebellen nicht
einmal die Unterstützung der heimischen Bevölkerung. Es ist wie im
Gaza-Streifen: Ein paar Tausend Bewaffnete halten die Zivilisten in
blutiger Geiselhaft. Bislang verlängert Putin diese Tragödie.
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Produzierender Chefredakteur
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