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Allg. Zeitung Mainz: Eskalationsstufen / Kommentar zu Krieg und Krisenherden

Geschrieben am 27-07-2014

Mainz (ots) - Deutschland hat Ferien und ist Fußballweltmeister.
Die Rentenkassen sind voller denn je und in der Mode lautet eine
wesentliche Frage, ob die Adilette eine Renaissance verdient. Das
alles ist gut und schön und hilft gegen Pessimismus. Aber zumindest
im Hinterkopf sollte jeder das Bewusstsein speichern, dass wir auf
einer Insel der Glückseligen leben, dass das alles andere als
selbstverständlich ist, und dass Aufmerksamkeit und Interesse an
politischen Dingen das Mindeste ist, was der Durchschnittsbürger der
Situation schuldet. Denn nur ein paar Flugstunden entfernt ist Krieg.
Die Groteske, nach dem Abschuss von MH17 die Bergung von Leichnamen
zu verhindern, zeigt, welche Grausamkeitsstufe schon erreicht ist.
Vieles deutet darauf hin, dass das Ende der Sowjetunion Anfang der
90er Jahre entgegen vieler Hoffnungen doch nicht der Durchbruch war,
um den Frieden sicher zu machen - zumal sich Putin, um es im
Fußballjargon auszudrücken, zunehmend als Totalausfall entpuppt. Die
USA werden die Ukraine zumindest logistisch unterstützen, die
sogenannten pro-russischen Separatisten sind in Wahrheit Kämpfer
Moskaus. Früher nannte man dergleichen "Stellvertreterkrieg". Manche
Dinge ändern sich nie. So behält auch ein weiteres Prinzip der 50er
bis 90er Jahre Gültigkeit: das Gleichgewicht des Schreckens, die
Erwartung, dass beide Seiten die letzte Eskalationsstufe nicht
eintreten lassen, weil sie niemandem mehr nutzen würde. Entscheidend
vorangekommen ist die Welt in Sachen Frieden in den vergangenen 25
Jahren also offenbar doch noch nicht. Die Hoffnung ruht nun wie stets
auf der Kärrnerarbeit derer, die in kleinen diplomatischen Schritten
dicke Bretter bohren.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485828
online@vrm.de


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