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Börsen-Zeitung: Zinswende ad acta gelegt, Kommentar zum Renditetief bei Bundesanleihen von Kai Johannsen

Geschrieben am 29-07-2014

Frankfurt (ots) - Ein Satz mit X: Das war wohl nix. So lässt sich
die Diskussion über die Zinswende und die damit angeblich
einhergehenden Renditesteigerungen am Rentenmarkt - darunter bei den
Bundesanleihen - wohl am treffendsten beschreiben. Gestern erreichten
die zehnjährigen Bundesanleihen mit 1,119% ein Rekordtief. Und noch
ein historisches Datum kam hinzu. Entlang der Kurve der
Bundesanleihen bis hin zu neun Jahren Restlaufzeit wiesen die
Renditen allesamt eine Null vor dem Komma auf. Die neunjährigen
Bundesanleihen durchbrachen erstmals die 1-Prozent-Marke nach unten.
Zinswende sieht anders aus.

Wer sich Anfang des Jahres für die vermeintliche Zinswende
positioniert und Anleihebestände reduziert oder sogar aufgelöst hat,
dürfte sich ziemlich ärgern, sind ihm doch recht erkleckliche Erträge
entgangen. Bei den deutschen Staatstiteln mit sieben bis zehn Jahren
Laufzeit sind es, gemessen am entsprechenden iBoxx-Index,
Gesamterträge von knapp 8%. Bei mehr als zehn Jahren Laufzeit konnten
immerhin über 13% eingestrichen werden.

Doch was steht hinter diesem seit dem Jahresanfang anhaltenden
Renditerückgang? Es sind wie im Jahr 2012, als die bisherigen
Rekordtiefs erreicht wurden, erneut Krisenentwicklungen. 2012 war es
die Furcht vor einem Auseinanderbrechen der Währungsunion, die dafür
sorgte, dass die Anleger in extremem Ausmaß in Bundesanleihen
umschichteten. In diesem Jahr sind es geopolitische Krisen, die die
Investoren sichere Häfen ansteuern lassen. Es ist die Ukraine-Krise,
die mit dem mutmaßlichen Abschuss eines Passagierflugzeuges einen
Höhepunkt erreicht hat, die an den Märkten für Verunsicherung sorgt.
Hinzu kommt, dass die Anleger die politischen und wirtschaftlichen
Auswirkungen der Sanktionen des Westens und vor allem auch das
Ausmaß, das sie noch annehmen könnten, derzeit noch nicht abschätzen
können. Aber auch die gewalttätigen Auseinandersetzungen im Nahen
Osten führen nicht gerade zu einer Beruhigung der Investorengemüter.
Sicherheit bleibt bei den Anlegern deshalb weiterhin gefragt.

Doch wie wird es weitergehen? Es sieht nicht gerade danach aus,
als würden die geopolitischen Krisenherde über Nacht verschwinden.
Hinzu kommt, dass die Europäische Zentralbank schon mehrfach darauf
eingestimmt hat, dass die Zinsen im Euroraum noch geraume Zeit
niedrig bleiben werden. Sollten nun noch Inflationszahlen oder
Konjunkturdaten enttäuschen, sollten sich die Anleger recht schnell
auf neue Rekordtiefen einstellen.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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