Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Kriegsgefahr
Diplomaten an die Front
BERNHARD HÄNEL
Geschrieben am 06-08-2014 |
Bielefeld (ots) - Die NATO spricht von einer gefährlichen Lage in
der Ukraine und an ihrer Grenze zu Russland. Angesichts der
widersprüchlichen Berichte könnte man ebenso die Lage als
unübersichtlich bezeichnen. Auf jeden Fall ist die Situation äußerst
brisant. Eine Grundeigenschaft von Bürgerkriegen ist, dass sie
unübersichtlich sind. Die Linien sind unklar, die Formationen
asymmetrisch. Auf der einen Seite eine mehr oder weniger geordnete
Armee, auf der anderen mehr oder weniger offensichtlich von einer
auswärtigen Macht unterstützte Separatisten. Dazwischen sind, wie
immer, wenn geschossen wird, hilflose Zivilisten, Alte, Kranke,
Frauen und Kinder. Militärisch läuft Kiews Offensive gegen die
Separatisten überraschend erfolgreich. Verlorene Gebiete können mit
Kampf zurückerobert werden. Herzen nicht. Mit jedem zivilen Opfer und
mit jedem zerstörten Haus wächst zusätzliche Feindschaft. Militärisch
ist dieser Konflikt nicht zu lösen. Seit der Unabhängigkeit der
Ukraine ist es Kiew nicht gelungen, aus Russen Ukrainer zu machen.
Ohne Not wurden immer wieder Anlässe geschaffen, die die Menschen in
der Ukraine in die Arme Moskaus trieben. Ein Leichtes für Präsident
Putin, sich als Schutzherr zu präsentieren. Zudem spielte Moskau auf
der aus Sowjetzeiten bekannten Klaviatur des Umsturzes: Hilferufe von
vermeintlich Verfolgten, Infiltration militärischer und politischer
Führungskräfte, logistische und militärtechnische Ausrüstung. Hundert
Jahre nach dem politisch herbeigeführten Ausbruch des Ersten
Weltkriegs sollte die Menschheit klüger sein. Putin mag an
Realitätsverlust leiden und volles Risiko gehen wollen. Um so
realistischer muss der Westen die Lage beurteilen. Es gilt Grenzen
aufzuzeigen; gegenüber Moskau und gegenüber Kiew. Das stete Drehen an
Eskalationsschrauben muss durch Phantasien über Deeskalation ersetzt
werden. Beiden Seiten muss geholfen werden, Strategien aus dem
Konflikt zu finden. Diplomaten an die Front.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
540879
weitere Artikel:
- Allg. Zeitung Mainz: Zweites Norwegen? / Kommentar zur schottischen Frage Mainz (ots) - Sind die Schotten wahnsinnig?", fragte vor einigen
Tagen "Die Zeit". Der Aufschrei ist nicht nur ein stilistischer
Trick, um die Aufmerksamkeit der Leser auf eine Frage zu lenken, die
sie zunächst nicht direkt betrifft. Sie drückt auch unser völliges
Unverständnis aus, mit dem wir auf das Referendum zur Abspaltung
Schottlands vom Vereinigten Königreich am 18. September schauen. Ein
auf der internationalen Bühne irrelevantes Schottland? Großbritannien
nur noch als angeschlagener Rumpfstaat? Eine Nato, deren
Verteidigungsstrategie mehr...
- Märkische Oderzeitung: schreibt zu Haderthauer: Frankfurt/Oder (ots) - Eines darf als gesichert gelten: Wenn in
Bayern demnächst Wahlen anstünden, hätte Horst Seehofer, CSU-Chef und
Ministerpräsident des Freistaates, seine Staatskanzleichefin längst
in die Wüste geschickt. Wenn Macht und Erfolg in Gefahr sind, kennen
die Christsozialen im Regelfall kein Pardon. Da aber demnächst nicht
gewählt wird, kann sich Seehofer im Fall Christine Haderthauer noch
ein wenig zieren. Aber eigentlich sind alle Ingredienzen einer sehr
unappetitlichen Affäre, um das Mindeste zu sagen, schon beisammen. mehr...
- Märkische Oderzeitung: schreibt zur Razzia gegen Kinderpornos: Frankfurt/Oder (ots) - Professoren, Politiker, Rockstars -
pädophile Straftäter gibt es in allen Milieus und Berufsgruppen. Zur
Genugtuung darüber, dass es Ermittlern immer wieder gelingt, kleine
und große Kinderporno-Netzwerke zu sprengen, gesellt sich dabei stets
dieses grenzenlose Unverständnis darüber, dass sich trotz des
Entdeckungsrisikos auch intelligente, urteilsfähige Menschen in diese
Abgründe bewegen. Klar wird, dass es zu wenig Wissen über jene
krankhafte Sucht nach Kindern gibt. Harte Strafen sind wichtig, es
ist allerdings mehr...
- Märkische Oderzeitung: schreibt zu Datensicherheit: Frankfurt/Oder (ots) - Das exzessive Sammeln von Angaben privater
Natur liegt dabei ganz im Trend der Zeit. Man denke nur an staatliche
Datenkraken wie etwa Geheimdienste, die längst die technischen
Möglichkeiten haben, in E-Mails zu schnüffeln und Handy-Telefonate zu
belauschen. Ebenso verschaffen sich zum Beispiel Firmen mithilfe von
Kundenkarten Zugang zu Kaufgewohnheiten und damit allgemein zu den
Lebensumständen ihrer Kundschaft. Und Telekommunikationsunternehmen
begrüßen Reisende wie selbstverständlich mit den Worten "Willkommen mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Ohnmacht im Netz / Kommentar zur Sicherheit im Internet Mainz (ots) - Sicherheit im Netz - die gibt es nicht. Das zeigt
einmal mehr der jetzt bekannt gewordene Fall von wohl mehr als einer
Milliarde gestohlenen Datensätzen. Die horrende Zahl, die von einem
Unternehmen für Internetsicherheit herausposaunt wurde, ist erst
einmal erschreckend, die Qualität der Informationen allerdings mehr
als dürftig. Gegen Geld soll es Aufklärung für Betreiber von
Internetseiten geben. Der private Nutzer geht erst einmal leer aus.
Hauptsache das Geschäft läuft. Zu Hause vor dem Computer bleibt erst
mal mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|