Weser-Kurier: Kommentar von Hans-Ulrich Brandt zum Urteil über die Ärztevergütung
Geschrieben am 13-08-2014 |
Bremen (ots) - Es gibt für niedergelassene Ärzte keinen
Regionalbonus, kein erhofftes größeres Stück vom Honorarkuchen. Nicht
für die Ärzte in Sachsen-Anhalt, und auch nicht für die in den
anderen sechs Ländern. Das Bundessozialgericht machte ihnen
kurzerhand einen Strich durch die erhoffte Aufbesserung ihrer
Vergütung. Der Urteilsspruch ergibt Sinn. Es kann nicht Aufgabe der
Juristen sein, den Schlichter in der eigenverantwortlichen
Selbstverwaltung der Ärzte und Krankenkassen zu spielen. Die
Festlegung der Honorare regeln nämlich Jahr für Jahr die beiden
Vertragspartner selbst - zunächst auf Bundes- und danach auf
Landesebene. Dabei werden auch regionale Besonderheiten
berücksichtigt, wie zum Beispiel der Krankenstand der Versicherten.
Wenn sich nun die Ärzte in mehreren Ländern benachteiligt fühlen,
müssen sie sich an ihre Kassenärztlichen Vereinigungen wenden, die
für sie die Vergütungsverhandlungen mit den Kassen führen. Dort ist
der richtige Platz, um diesen Streit um höhere Honorare auszutragen,
nicht vor Gericht. Im Übrigen darf nicht unerwähnt bleiben, dass
Ärzte immer noch zu den bestbezahlten Berufsgruppen zählen. Ihre
Einnahmen sind im Vergleich zu ihren Ausgaben deutlich stärker
gestiegen. Zwischen 2007 und 2011 verzeichneten die Reinerlöse ein
Plus von durchschnittlich 17 Prozent. Es gibt bedrohlichere Zahlen.
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