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Allgemeine Zeitung Mainz: Zähes Ringen / Kommentar zu Streikdrohungen bei Lufthansa

Geschrieben am 24-08-2014

Mainz (ots) - Im April kochte der Konflikt just zu den Osterferien
hoch, nun fallen die Streikdrohungen der Vereinigung Cockpit in die
Zeit der Sommerferien. Kommt es zum Ausstand, dürften die Piloten,
die allgemein als sehr gut bezahlt gelten, damit bei vielen Bürgern
erheblich an Sympathien verlieren. Dass der Job indes nicht
überwiegend aus Party an fernen Stränden besteht, sondern häufig
extrem lange Einsatztage und belastende Arbeitszeiten sowie eine hohe
Verantwortung für das Leben der Passagiere mit sich bringt, das wird
dabei von manchen gerne übersehen. Die Piloten nehmen jetzt einmal
mehr den Unmut der Kundschaft in Kauf, schließlich tut dem
Arbeitgeber ein Arbeitskampf im Sommer besonders weh und erhöht so
den Druck. Die Lufthansa indes weiß sehr wohl, warum sie sich nach
Monaten zähen Ringens weiter massiv gegen die Forderungen der Piloten
wehrt und dafür auch einen Streik riskiert, der sie einmal mehr
Millionen Euro kosten könnte. Denn zum einen setzt der Abschluss mit
Cockpit Maßstäbe: Weitere Gewerkschaften der Branche sitzen schon in
den Startlöchern und werden sich je nach dem Ausgang positionieren.
Zum anderen geht es schlicht um die Wettbewerbsfähigkeit auf einem
Markt, auf dem mit Zähnen und Klauen um die Passagiere gerungen wird.
Der Preisdruck ist gewaltig und erfordert von Lufthansa auch beim
Personal scharfe Kalkulationen. Die Piloten, die um die Wahrung ihrer
Besitzstände kämpfen, sollten sich daher genau überlegen, wie weit
sie gehen. Denn letztlich hängt ihr eigener Arbeitsplatz vom Erfolg
von Lufthansa im internationalen Markt ab. Nicht auszuschließen, dass
sie mit fehlendem Augenmaß letztlich an dem Ast absägen, auf dem sie
immer noch recht kommod sitzen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485828
online@vrm.de


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