Frankfurter Rundschau: Kommentar zur Ebola-Epidemie
Geschrieben am 29-08-2014 |
Frankfurt (ots) - Es ist ein Skandal. In Westafrika tobt die
schlimmste Ebola-Seuche, die die Welt jemals erlebt hat. Und was tut
die internationale Gemeinschaft? Der Westen ist vor allem besorgt,
dass das fiese Virus auf das eigene Staatsgebiet vordringen könnte.
Doch mit der irrationalen Angst vor dem bedrohlichen "schwarzen"
Kontinent und der Aktivierung sämtlicher Abwehrmechanismen wird die
Lage der tatsächlich betroffenen Bevölkerung nur noch verschlimmert.
Wenn sich ein ausländischer WHO-Mann in Sierra Leone infiziert, wird
gleich das ganze Labor, in dem er tätig war, geschlossen. Lieber
sollen noch ein paar hundert Westafrikaner sterben, als dass man das
Leben eines weiteren ausländischen Experten, riskiert. Krasser kann
man die egomanische Trennungslinie zwischen "denen" und "uns" kaum
noch ziehen.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Kira Frenk
Telefon: 069/2199-3386
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