Rheinische Post: 1,6 Promille sind
nicht mehr zeitgemäß
Kommentar Von Detlev Hüwel
Geschrieben am 08-09-2014 |
Düsseldorf (ots) - Die Debatte über die Herabsetzung der
Promillegrenze für Radfahrer könnte zu voreiligen Vermutungen
verleiten: Will der Staat uns immer weiter bevormunden? Beansprucht
er jetzt auch noch die Deutungshoheit über die Fahrradsättel? Gemach.
Hier soll keineswegs die Freude am Radeln vergällt werden. Im
Gegenteil. Es geht vielmehr um Schutz und Sicherheit im
Straßenverkehr. Betrunkene Radfahrer bringen nicht nur sich selbst in
Gefahr, sondern sind auch ein großes Risiko für Fußgänger und andere
Verkehrsteilnehmer. Allein in Nordrhein-Westfalen waren im
vergangenen Jahr 874 Radfahrer, die unter Alkoholeinfluss standen, an
schweren Verkehrsunfällen beteiligt. Der Vorsatz, bei absehbar
feucht-fröhlichen Anlässen den Pkw in der Garage stehenzulassen, ist
zwar grundsätzlich löblich. Er kann aber kein Freibrief dafür sein,
sich dann irgendwann sturzbetrunken aufs Fahrrad zu setzen. Deswegen
ist der Vorstoß nur zu begrüßen, hier neue Leitplanken einzuziehen.
Der bisherige Grenzwert von 1,6 Promille wirkt heillos überzogen und
nicht mehr zeitgemäß. Kritikern, die dennoch zaudern, sollte zu
denken geben, dass auch die Fahrradfahrer-Lobby eine Änderung
anmahnt.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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