Grünstrom-Markt-Modell vorgestellt / Versorger fordern direkte Lieferwege für Ökostrom
Geschrieben am 17-09-2014 |
Hamburg (ots) - Mehrere namhafte Ökostrom-Anbieter fordern neue
Vermarktungsregeln für Strom aus erneuerbaren Quellen. Das
"Grünstrom-Markt-Modell" soll die direkte und nachvollziehbare
Versorgung der Kunden mit echtem Ökostrom garantieren sowie die
schwankende Versorgung aus Wind und Sonne besser an die tatsächliche
Nachfrage anpassen. Die Clean Energy Sourcing AG, Greenpeace Energy,
die ElektrizitätsWerke Schönau und die NATURSTROM AG haben gemeinsam
ein entsprechendes Modell entwickelt und präsentieren es von heute an
einer breiten Öffentlichkeit im Internet.
"Ökostrom-Kunden wollen wissen, aus welchen konkreten Anlagen ihr
Strom wirklich kommt", sagt Daniel Hölder, Leiter Energiepolitik von
Clean Energy Sourcing, "das gilt gleichermaßen für private
Haushaltskunden wie für große Industrieunternehmen. Unser Modell ist
deshalb eine transparente, kostenneutrale und ökologisch sinnvolle
Ergänzung zum bestehenden EEG." Das zum 1. August reformierte
Erneuerbare-Energien-Gesetz sieht bisher vor, dass Betreiber neuer
Ökostrom-Anlagen ihren Strom in der Regel über das so genannte
Marktprämiensystem an der Strombörse verkaufen müssen. Weil in diesem
System aber keine Herkunftsnachweise für Grünstrom ausgestellt werden
dürfen, kann dieser Strom auch nicht als Ökostrom an Endkunden
geliefert werden.
Das Grünstrom-Markt-Modell, das als Ergänzung zum
Marktprämiensystem entwickelt wurde, geht deshalb bewusst einen
anderen Weg: Hier verkaufen Anlagen-Betreiber ihren Strom direkt an
einen Versorger, der ihnen dafür den vollen Preis bezahlt. Dieser
Grünstrom wird dann direkt an Endkunden weitergegeben - inklusive
Herkunftsnachweis, ohne Umweg über die Strombörse. Damit entfällt
auch die Zahlung der EEG-Umlage. "Das Modell trägt außerdem zur
Akteursvielfalt bei, weil die Marktmacht nicht in die Hände weniger
Direktvermarkter gelegt wird", so Sebastian Sladek von den
Elektrizitätswerken Schönau.
Und: Zusätzliche Belastungen für das EEG-Konto entstehen durch das
neue Modell nicht. Insgesamt müssen die Versorger in dem Modell
nämlich Strom im gleichen Umfang und zu den gleichen
Durchschnittskosten einkaufen wie im EEG-System. Für dieses können im
Gegenteil sogar Mehreinnahmen entstehen: nämlich dann, wenn die
Versorger mehr Wind- oder Sonnenstrom einkaufen, als ihre Kunden zur
selben Zeit verbrauchen. Beim Weiterverkauf dieser Überschüsse wird
dann eine Art "Strafzahlung" von 2 Cent pro Kilowattstunde fällig.
"Dadurch entsteht ein finanzieller Anreiz für Stromanbieter, die
schwankende Energieerzeugung aus Erneuerbaren besser mit der
Nachfrage ihrer Kunden in Einklang zu bringen, etwa durch
Lastverschiebung oder durch Speichertechnologien", sagt Marcel
Keiffenheim, Leiter Energiepolitik bei Greenpeace Energy. "Statt
Nachfrage für sauberen Strom anzureizen, zielt das Marktprämiensystem
darauf ab, Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen bei negativen
Börsenpreisen einfach abzuschalten. Das ist ökologisch und ökonomisch
falsch", so Keiffenheim.
"Auch die Politik hat erkannt, dass man in Zukunft nicht den
gesamten Ökostrom an der Börse verramschen darf", sagt Oliver Hummel,
Vorstand der NATURSTROM AG. Die seit August geltende EEG-Novelle
enthält deshalb eine so genannte Verordnungsermächtigung - eine Art
Platzhalter für ein ergänzendes ökologisches Direktvermarktungssystem
wie das Grünstrom-Markt-Modell. Die entsprechende Verordnung muss das
federführende Bundeswirtschaftsministerium nun ausarbeiten und
beschließen. "Wir wollen für das von uns entwickelte
Grünstrom-Markt-Modell möglichst bald einen Konsens in Branche und
Politik herstellen, damit die Verordnung bereits 2015
schnellstmöglich in Kraft treten kann", so Hummel.
Redaktioneller Hinweis: Mehr zur Funktionsweise und den Effekten
des Grünstrom-Markt-Modells finden Sie von heute an auf der
Info-Webseite www.gruenstrom-markt-modell.de.
Pressekontakt:
Kontakt
Christoph Rasch
Politik und Kommunikation
Greenpeace Energy eG
Telefon 040 / 808 110 - 658
christoph.rasch@greenpeace-energy.de
www.greenpeace-energy.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
547442
weitere Artikel:
- Offshoring: Überall und nirgendwo Düsseldorf (ots) - Global Services Location Index[TM] von A.T.
Kearney zeigt: Schwellenländer sind nach wie vor attraktive
Offshoring-Ziele, physische Standorte verlieren jedoch durch
Automatisierung an Bedeutung
Indien, China und Malaysia sind die attraktivsten Offshore-Länder
für multinationale Unternehmen. Sie führen den aktuellen Global
Services Location Index[TM] (GSLI) an, mit dem die
Unternehmensberatung A.T. Kearney die Attraktivität von 51 Ländern
als alternative Produktions- und Dienstleistungsstandorte bewertet mehr...
- Öl billiger - auch Spritpreise sinken München (ots) - Dem gesunkenen Ölpreis haben es die Autofahrer zu
verdanken, dass die Kraftstoffpreise in Deutschland erneut
nachgegeben haben. So zeigt die aktuelle ADAC Auswertung, dass der
durchschnittliche Preis für einen Liter Super E10 gegenüber der
Vorwoche um 0,7 Cent auf 1,519 Euro gesunken ist. Diesel verbilligte
sich binnen Wochenfrist um 0,9 Cent und kostet jetzt im bundesweiten
Mittel 1,359 Euro.
Ein Barrel Rohöl der Sorte Brent kostet aktuell 98 Dollar und
damit drei Dollar weniger als vor einer Woche. Auf konstant mehr...
- ReWild by GTA, Rhône Alpes gewinnt theALPS Award 2014 - BILD Die Award-Verleihung zählt zu den Höhepunkten der jährlichen
Tourismusfachveranstaltung theALPS, die aktuell in Arosa, im
Schweizer Kanton Graubünden, stattfindet.
Arosa (CH) (ots) - Das Projekt ReWild von Grand Traversée des
Alpes in Kooperation mit den vier Rhône-Alpes-Regionalparks Vercors,
Chartreuse, Haut-Jura und Massif des Bauges wurde am 16. September
2014 für "Die innvoativste digitale Marketingstrategie im
Alpentourismus" mit dem theALPS Award 2014 ausgezeichnet.
30 eingereichte Projekte aus den AlpNet-Partnerländern mehr...
- Level 3 feiert bedeutenden Meilenstein bei der Bereitstellung von Videoinhalten - CNN bucht die 4-millionste Level 3 Vyvx-Reservierung
Frankfurt, Deutschland Und Broomfield, Colorado (ots/PRNewswire) -
Level 3 Communications, Inc. [http://www.level3.com/] feiert seine
4-millionste Vyvx®-Netzwerk Broadcast-Reservierung mit einer Buchung
von CNN, dem weltweit führenden Sender für Online-Nachrichten und
Informationsübertragung. Seit mehr als 25 Jahren vertrauen einige der
größten Medien- und Entertainmentunternehmen in den USA,
Lateinamerika und Europa auf die Vyvx Broadcast-Technologie von Level
3, um erfolgskritische mehr...
- Kampf gegen Industriesmog in China eröffnet neues Geschäftspotenzial für westliche Green Tech-Firmen München/Shanghai (ots) -
- Anti-Smog Maßnahmen in China bisher ohne Erfolg: Hohe Kosten
erschweren eine landesweite Umsetzung
- Durch die enge Zusammenarbeit von Politik und Green
Tech-Anbietern können marktgerechte Produkte entwickelt werden
- Produktportfolio erweitern: Innovative Produkte sollten durch
weitere Dienstleistungen ergänzt werden
Smog und Luftverschmutzung gefährden das industrielle Wachstum
Chinas. 2013 begann die chinesische Regierung, klare
Umweltschutznormen und vorschriften auf nationaler mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|