Rheinische Post: Kommentar /
Beim Kopftuch die Kirche im Dorf lassen
= Von Martin Bewerunge
Geschrieben am 24-09-2014 |
Düsseldorf (ots) - Nicht alles, was rechtlich statthaft ist,
stellt sich am Ende auch als klug heraus. De jure darf von
Arbeitnehmern in kirchlichen Einrichtungen erwartet werden, dass sie
mit deren Glaubens- und Moralvorstellungen übereinstimmen, zumindest
sich der Neutralität verpflichten. Wem aber de facto damit gedient
ist, dass eine muslimische Krankenschwester in einem evangelischen
Krankenhaus nur dann Wunden versorgen, Medikamente verabreichen oder
Bettpfannen leeren darf, wenn sie zuvor ihr Kopftuch abgelegt hat,
lässt sich nicht so einfach beantworten. Kindergärten, Krankenhäuser,
Altenheime - die Kirchen engagieren sich in vielen sozialen
Bereichen. Ihr wichtiger Einsatz wird nicht dadurch geschmälert, dass
die meisten dieser Einrichtungen aus Steuergeldern finanziert werden.
Hier stehen christliche Organisationen da, wo sie hingehören: im
wirklichen Leben. Und weil Krankenhäuser oder Altenheime eben keine
sakralen Räume sind, sondern Orte, an denen es ganz praktisch um den
Dienst am Nächsten geht, den auch Menschen muslimischen Glaubens mit
Hingabe versehen, stellt sich beim Kopftuchstreit eine einfache
Frage: Wäre es nicht klüger, die Kirche manchmal einfach im Dorf zu
lassen?
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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