Rat für Kulturelle Bildung fordert Absicherung der Grundversorgung mit Kultureller Bildung (FOTO)
Geschrieben am 25-09-2014 |
Berlin (ots) -
Gremium stellt neue Publikation vor: "Schön, dass ihr da seid.
Kulturelle Bildung: Teilhabe und Zugänge".
Experten dringen auf eine Alphabetisierung in den Künsten und
bewerten Teilhabe als zentrales Qualitätsmerkmal von Kultureller
Bildung.
Bei der Präsentation seiner Denkschrift zur Qualität der Teilhabe
an Kultureller Bildung richtet der Rat für Kulturelle Bildung
deutliche Forderungen an die Politik, die Grundversorgung mit
Kultureller Bildung zu sichern. "Teilhabe an Kultureller Bildung ist
nicht gewährleistet, solange es keine Grundversorgung gibt.", so der
Vorsitzende des Rates, Prof. Eckart Liebau. "Deshalb fordern wir eine
qualitativ hochwertige und quantitativ ausreichende Grundversorgung.
Teilhabe kann man nur ermöglichen, Zugänge jedoch gestalten."
Durch die Analyse der Praxis, der Voraussetzungen und der
aktuellen Qualitätskataloge Kultureller Bildung öffnet der
unabhängige Expertenrat Perspektiven, wie Teilhabe an Kultureller
Bildung gelingen kann. Dabei werden vier Ebenen als wesentlich
benannt:
Teilhabe als Qualitätsmerkmal
Teilhabe zu ermöglichen und die Zugänge entsprechend zu gestalten,
ist nach Analyse des Rates ein zentrales Qualitätsmerkmal von
Kultureller Bildung. Diversität und multikulturelle Besonderheiten
der Gesellschaft müssen bei der Konzeption von Angeboten immer
mitgedacht werden. Den Künsten kommt dabei nach Ansicht des Rates
eine maßgebliche Bedeutung zu. Im Umgang mit den Künsten können
essenzielle Erfahrungen mit Andersartigkeit und Vielfalt gemacht
werden.
Grundversorgung mit Kultureller Bildung garantieren
Der Rat sieht Kulturelle Bildung als Menschenrecht an, das allen
Menschen einen Anspruch auf ästhetische Erfahrungen und Teilhabe an
einer Allgemeinbildung in den Künsten zusichert. "Der Wunsch nach
,Kultur für alle' oder einzelne Programme reichen nicht aus. Die
großen Lücken in der Grundversorgung müssen geschlossen werden.",
fordert Liebau. Insbesondere mahnt der Expertenrat eine gezielte
Verankerung der Kulturellen Bildung im Elementarbereich an sowie die
Sicherung und den Ausbau der Angebote in den künstlerischen Fächern
der Schule.
Auch der den Expertenrat tragende Stiftungsverbund sieht sich
dabei in der Pflicht: "Strukturen und Programme müssen sich
gegenseitig ergänzen. Die Stiftungen des Verbunds fühlen sich dafür
verantwortlich, mit Beispielen guter Praxis tragfähige Modelle
bereitzustellen. Diese sollen zu einer systemischen Verankerung von
Kultureller Bildung beitragen.", erläutert Winfried Kneip,
Vorstandsmitglied des Stiftungsverbunds und Geschäftsführer der
Stiftung Mercator.
Das Bildungs- und Teilhabepaket ist ein wichtiger Schritt in Bezug
auf die gesetzliche Verankerung des Anspruchs auf kulturelle
Teilhabe. Die - ohnehin sehr knapp bemessenen - Mittel versanden
bisher jedoch aufgrund administrativer Hürden und mangelnder
Informationen. "Ziel des Pakets war, dass die Fördermittel wirklich
bei den Kindern ankommen. Davon sind wir, zumindest was die
kulturelle Teilhabe angeht, weit entfernt.", konstatiert der
Vorsitzende des Rates.
Fehlende Daten erheben - Monitoring für Kulturelle Bildung
Der Rat kritisiert die unzureichende empirische Aufarbeitung und
Analyse der Angebote in der Kulturellen Bildung. "Wir wissen
beispielsweise immer noch viel zu wenig über Umfang und Qualität des
tatsächlich erteilten Unterrichts in den künstlerischen Fächern oder
über fachfremd erteilten Unterricht.", stellt Liebau fest. Der Rat
fordert deshalb ein regelmäßiges empirisches Monitoring für den
gesamten Bereich der Kulturellen Bildung und den Ausbau der
Forschung.
Partizipation und Kooperation fördern
Um Teilhabe wirklich zu ermöglichen, halten die Experten die
weitere Entwicklung partizipativer Planungsverfahren in der
Kulturellen Bildung für erforderlich. Bei der Besetzung von
entscheidenden Stellen und der Zusammensetzung von Teams ist es
wichtig, auch die Perspektiven von benachteiligten Gruppen und von
Minderheiten systematisch einzubeziehen. Unklare oder konfligierende
Interessenlagen und diffuse Zuständigkeiten sind
Teilhabe-Hindernisse, die schon auf der Ebene der politischen
Themen-Setzung entstehen. Bund und Länder sind gefragt, gesetzliche
Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Kulturelle Bildung ein
garantierter Teil der Allgemeinbildung werden kann.
Der Rat präsentiert seine Denkschrift im Maxim Gorki Theater in
Berlin, weil es mit außergewöhnlichen Ansätzen auch im Jugendtheater
Gorki X erfolgreich ist. Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim
Gorki Theaters und Mitglied des Rates, beschreitet mit ihrem Ensemble
neue Wege der Teilhabe und der Programmgestaltung - z. B. mit der
pädagogischen Konzeption des Stücks "Kritische Masse" unter der
Leitung von Suna Gürler. Das Gorki Theater wurde soeben als "Theater
des Jahres 2014" ausgezeichnet.
Über den Rat für Kulturelle Bildung
Der Rat für Kulturelle Bildung ist ein unabhängiges
Beratungsgremium, das die Lage und Qualität Kultureller Bildung in
Deutschland analysiert und auf der Basis von Analysen, Denkschriften
und Studien Empfehlungen an Politik, Wissenschaft und Praxis
ausspricht. Ihm gehören 14 Mitglieder an, die in verschiedenen
Bereichen der Kulturellen Bildung verankert sind: Tanz- und
Theaterpädagogik, Musik- und Literaturvermittlung, Bildungsforschung,
Erziehungswissenschaften, Pädagogik, Kulturwissenschaften,
Neurowissenschaften, Medien, Kulturpolitik, Kulturelle Bildung,
bildende Kunst und Theater. Der Rat für Kulturelle Bildung ist eine
Initiative von Stiftung Mercator, ALTANA Kulturstiftung, Bertelsmann
Stiftung, Deutsche Bank Stiftung, PwC-Stiftung, Siemens Stiftung und
der Vodafone Stiftung Deutschland.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.rat-kulturelle-bildung.de. Dort können Sie auch die Publikation
herunterladen.
Pressekontakt:
Katrin Benner
Kommunikation
RAT FÜR KULTURELLE BILDUNG E. V.
Huyssenallee 78-80, 45128 Essen
Telefon: 0201-89 94 35-12, Telefax: 0201-89 94 35-20
info@rat-kulturelle-bildung.de
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