WAZ: Kein Raum für Ausflüchte
- Kommentar von Tobias Blasius
Geschrieben am 29-09-2014 |
Essen (ots) - Die Macht der Bilder lässt kein Beschönigen des
Misshandlungsskandals in den Flüchtlingsheimen zu. Die zur Schau
gestellte Erniedrigung von Menschen, die eigentlich bei uns Schutz
suchen, bietet wenig Raum für politische Ausflüchte. Stattdessen wird
von der Ministerpräsidentin bis zum Regierungspräsidenten eine
Erklärung angeboten, die einen nicht weniger fassungslos macht: Die
Krisenherde der Welt haben die Flüchtlingszahlen in NRW derart in die
Höhe schnellen lassen, dass angesichts der logistischen
Herausforderung "Standards" bei Unterkunft und Betreuung der
Betroffenen nicht mehr kontrolliert werden konnten.
Unfein übersetzt bedeutet dies: Man musste Schutzbefohlene
vorbestraften Schlägern überlassen, weil die Not groß ist und die
Arbeit ja irgendwer erledigen muss.
Kontrollversagen als Fluch der Verhältnisse? Die stark gestiegenen
Flüchtlingszahlen sind fraglos eine Belastungsprobe für die
Landesbehörden. Zumal der Bund nicht nachkommt mit der Bearbeitung
von Asylanträgen und in den Kommunen niemand ein Flüchtlingsheim als
neuen Nachbarn wünscht. Ohne Improvisationskunst und private
Dienstleister würde das System der Erstaufnahme vollends kollabieren.
Bei der menschenunwürdigen Unterbringung von Flüchtlingen darf es
aber keine Abstriche geben.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
549590
weitere Artikel:
- neues deutschland: Misshandlung von Flüchtlingen: Ohne Standards sinken Skrupel¶ Berlin (ots) - Eigentlich muss man sich wundern, dass ein Skandal
wie dieser nicht viel früher publik geworden ist. Ein
gewinnorientierter »Sozial«-Dienstleister engagierte einen
fragwürdigen Sicherheitsdienst. Der kassierte ab und delegierte die
Arbeit an einen Subunternehmer, der polizeibekannte Schläger
einstellte. Und die taten, was Schläger tun: Sie quälten und
misshandelten Flüchtlinge. Das ehemalige Gefängnis in Burbach mit
seinen 700 meist männlichen, nordafrikanischen Bewohnern ist für
heftige Konflikte bekannt. Ob »Sicherheits«-Leuten mehr...
- NRZ: Misshandlungsfälle in NRW-Heimen - Menschenrechtsbeauftragter Strässer "schockiert" Essen (ots) - Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung,
Christoph Strässer, ist entsetzt über die Berichte über
Misshandlungen in NRW-Flüchtlingsheimen: "Die mutmaßlichen
Misshandlungsfälle in Flüchtlingsheimen schockieren mich zutiefst und
ich verurteile sie auf Schärfste", sagte er der in Essen
erscheinenden Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ, Dienstagsausgabe).
Ihm sei "unverständlich, was in diesen Menschen vorgeht". Zwar sei
ihm bewusst, so der SPD-Politiker weiter, dass die steigenden
Flüchtlingszahlen eine große Herausforderung mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Ein neuer Tiefpunkt / An den Misshandlungen im Asylheim von Burbach tragen nicht nur die Täter auf dem Bild die Schuld. Leitartikel von Pascal Durain Regensburg (ots) - Ein Sicherheitsmann stellt einem
Hilfesuchenden, einem 20-jährigen Algerier, den Fuß in den Nacken und
grinst in die Kamera, ein anderer Mann in Uniform drückt das Opfer,
dessen Hände bereits auf dem Rücken gefesselt sind, zu Boden und
posiert mit. Ein Dritter drückt auf den Auslöser. Ein Bild, das an
Guantanamo oder Abu Ghuraib erinnert. Diese Aufnahme geht durch alle
Medien. Es ist ein Bild, dass Terrorbanden und Hasspredigern in die
Hände spielt. Das Erschreckende an diesem Bild ist aber nicht nur,
dass dem mehr...
- Schwäbische Zeitung: Der Skandal war zu befürchten Ravensburg (ots) - Rund 100000 Menschen sind in den ersten acht
Monaten dieses Jahres auf ihrer Flucht vor Krieg, Verfolgung und
anderweitigem Elend in Deutschland angekommen. Bis zum Jahresende
werden es 200000 sein. Allein aus diesen Zahlen lässt sich ganz
lapidar ableiten: Pannen sind unvermeidlich. Die Unterkünfte für die
Schutzsuchenden sind oft in bedauerlichem Zustand. Trotz einer
insgesamt beachtlichen Hilfsbereitschaft der heimischen Bevölkerung
fehlen qualifizierte Betreuer und Dolmetscher, nicht wenige Kommunen
geraten mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von Daniel Killy zur Misshandlung von Flüchtlingen Bremen (ots) - Was wurde hierzulande nicht alles über die
Amerikaner gesagt und geschrieben, als während der Hochzeit des
islamistischen Terrors die Verfehlungen von Guantánamo und Abu Ghraib
ruchbar wurden. Die sachliche Feststellung der Politik lautete
damals: Demütigungen und Folterungen von Terrorverdächtigen - das
kann und darf sich ein demokratisches Land nicht leisten. Ein paar
Jahre später kommt es mitten in Deutschland zu Erniedrigungen und
Misshandlungen - nicht etwa gegen Terrorverdächtige, sondern gegen
Menschen, die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|