Rheinische Post: In dubio pro Latino
Geschrieben am 08-10-2014 |
Düsseldorf (ots) - Die Vorstellung vom Französisch-Lehrer, der an
Schule und Uni nie mit Latein in Berührung gekommen ist, der Sprache
also, aus der "sein" Französisch hervorging, darf man absurd finden.
In NRW könnte genau das bald Wirklichkeit werden, denn die
Latinumspflicht für das Lehramt in modernen Fremdsprachen steht zur
Disposition. Die Vorhersage, dass sich hier der Daumen senken wird,
erfordert keine altrömischen Seherqualitäten. Natürlich ist es
aufwendig, an der Uni das Latinum nachzuholen - aber Vorschläge, wie
das ohne Kahlschlag sinnvoll geschehen kann, liegen ja auf dem Tisch.
Man kann auch sicher gut Italienisch sprechen, ohne Vergil im
Original zu kennen - aber Bildung (darum geht es schließlich ganz
nebenbei auch noch) erschöpft sich nicht in Fachwissen. Hier liegt
das tiefere Problem: Die fixe Idee, alles Gelernte müsse direkt
verwertbar, am besten noch finanziell profitabel sein, schadet der
Bildungspolitik seit Jahren. Horizonterweiternde, aber sperrige
Lerngegenstände wie Latein fallen immer häufiger durchs Raster. Das
ist kurzsichtig. In dubio pro Latino.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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