Allg. Zeitung Mainz: Erdogans Mitschuld / Kommentar zum Zögern der Türkei
Geschrieben am 09-10-2014 |
Mainz (ots) - Man mag darüber streiten, ob der türkische
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in seiner zynischen Art,
blutige Politik zu machen, Wladimir Putin gleichkommt, oder ob er ihn
sogar noch in den Schatten stellt. In Sichtweite zur türkischen
Grenze versuchen die US-Luftstreitkräfte und ihre Verbündeten
verzweifelt, die islamistischen Schlächter bei der Eroberung Kobanes
aufzuhalten, und der Nato-Verbündete greift nicht ein. Er greift
nicht ein, obwohl Erdogan sich dafür längst die Ermächtigung vom
Parlament hat geben lassen. Und er findet immer neue Gründe, um dem
Drängen der USA, dem Drängen der Nato standzuhalten. Sein jüngster
Einwand, mit dem zweitgrößten Heer im Nato-Verbund nicht ohne
Verbündete die syrische Grenze überschreiten zu wollen, hätte ihm
auch schon früher einfallen können. Erdogan spielt auf Zeit und er
spielt mit dem Blut der syrischen Kurden. Es geht ihm nicht um den
Schutz türkischer Soldaten. Es geht ihm allein um die Bedingungen,
die er in vertraulichen Gesprächen mit Präsident Obama und inzwischen
auch öffentlich gestellt hat: Erdogan will erst dann in den Kampf
gegen die Schlächter der IS eingreifen, wenn ihm im syrischen
Grenzland zur Türkei eine Pufferzone zugestanden wird. Der Begriff
ist verniedlichend. Der Zyniker in Ankara setzt zunächst darauf, dass
die IS die syrischen Schwesterverbände der kurdischen PKK aufreibt.
Und er setzt darauf, nach einem militärischen Eingreifen größere
Teile der kurdischen Gebiete in Syrien unter türkische Kontrolle zu
bringen. Dabei riskiert er die Rückkehr des türkisch-kurdischen
Bürgerkriegs im eigenen Land. Und er riskiert, den Islamischen Staat
so stark werden zu lassen, bis ihm nicht mehr beizukommen ist. Was
für eine Wahnsinnsstrategie!
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485828
online@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
551481
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Literaturnobelpreis für Patrick Modiano
Unberechenbar
Stefan Brams Bielefeld (ots) - Tom Rachman ist Autor und hat mit seinem
Debütroman "Die Unperfekten" einen in 13 Sprachen übersetzten
Welterfolg geschrieben. Als gestern bekannt wurde, dass der Franzose
Patrick Modiano den Literaturnobelpreis erhalten hat, sagte er frank
und frei: "Ich kenne ihn und sein Werk nicht." Auch dem Kommentator,
man mag ihn dafür schelten, geht es so. Das sei hier bekannt. Und wer
sich ehrlich macht, dem dürfte es in den vergangenen Jahren mit so
mancher Literaturnobelpreisvergabe ähnlich ergangen sein. Spricht das
nun mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von Alexander Pitz zum Gesundheitssystem Bremen (ots) - Die Zahlen der TK-Gesundheitsumfrage sind auf den
ersten Blick blendend: 77 Prozent der Bürger sind mit dem deutschen
Gesundheitssystem zufrieden. Auch den sonst so kritisch beäugten
Medizinern wird von einer überwältigenden Mehrheit der Befragten ein
gutes Zeugnis ausgestellt. Ist das System in Wahrheit also viel
besser als sein Ruf? Sind all die Berichte über Ärztepfusch,
überteuerte Medikamente und Versorgungslücken womöglich zu negativ?
Keineswegs. Denn der schöne Schein trügt. Freilich, im
internationalen Vergleich mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von Daniel Killy zu den Straßenschlachten in Hamburg Bremen (ots) - Als Mitte der 90er-Jahre die kurdischen Parteien in
der Türkei verboten wurden, brach ein Sturm der Entrüstung in
Deutschlands Städten und auf unseren Straßen los. Kurden
demonstrierten gegen die ethnische Verfolgung in der Türkei und
deutsche Waffenlieferungen an Ankara. Mit Krawallen,
Autobahnblockaden und Selbstverbrennungen verspielten sie damals jede
Menge berechtigter Sympathien für ihre Sache. Rund 20 Jahre später
stellt sich die Situation wieder ähnlich dar: "Krawalle" und
"Prügeleien" mit IS-Anhängern gehen mehr...
- Badische Zeitung: Bratusek zieht zurück / Billiges Theater
Kommentar von Daniela Weingärtner Freiburg (ots) - Der Coup hinterlässt einen bitteren
Nachgeschmack. Denn die Slowenin Bratusek traf es nur, weil sie der
kleinen liberalen Partei angehört. Die Problemfälle aus dem
konservativen und sozialistischen Lager wurden vom Kartell der
großen Parteien hingegen durchgewunken. Das Parlament hat die Chance
vertan, auf Augenhöhe mit den beiden anderen Institutionen um die
besten Köpfe und die besten Konzepte für die Kommission zu ringen.
Es hat sich mit billigem parteipolitischen Theater begnügt.
http://mehr.bz/khsts234
mehr...
- Lausitzer Rundschau: Die Psychologie der Null
Herbstgutachten der Konjunkturforscher Cottbus (ots) - Die führenden Konjunkturforscher stehen nicht im
Verdacht, einer lockeren Ausgabenpolitik das Wort zu reden. Ganz im
Gegenteil. Über viele Jahre hinweg zog sich die Mahnung zur
Haushaltskonsolidierung wie ein roter Faden durch ihre einschlägigen
Gutachten. Umso bemerkenswerter, dass ihre neueste Expertise nun
Zweifel am ökonomischen Sinn einer "schwarzen Null" durchschimmern
lässt, wie sie die Bundesregierung für den Etat 2015 plant. Die
Hiobsbotschaften der vergangenen Wochen und Monate, angefangen vom
stetig sinkenden mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|