Schwäbische Zeitung: Gute Wahl zur richtigen Zeit
Geschrieben am 10-10-2014 |
Ravensburg (ots) - Das Nobelkomitee hat die Welt bei der Vergabe
des Friedensnobelpreises in den vergangenen Jahren regelmäßig
überrascht.
Das war 2012 so, als es den Preis der grassierenden Euroskepsis
zum Trotz der Europäischen Union verlieh. Manches Mal hat das Komitee
die Welt auch regelrecht irritiert. Das war 2009 so, als es
US-Präsident Barack Obama vorauseilend oder besser: voreilig ehrte.
Die diesjährige Auszeichnung für Malala Yousafzai kommt weder
überraschend, noch ist sie umstritten. Nein, das Nobelkomitee hat
ganz einfach eine gute Wahl zum richtigen Zeitpunkt getroffen.
Genauer gesagt: zwei gute Wahlen.
Das Komitee hat sich klugerweise dafür entschieden, neben der
durch ihre Geschichte weltbekannten Malala auch den bis gestern der
breiten Öffentlichkeit unbekannten Kinderrechtler Kailash Satyarthi
zu ehren. Dies macht eindrucksvoll deutlich: Auch abseits der
wechselnden Brennpunkte setzen sich in aller Welt mutige Menschen
ebenso lautlos wie effektiv dafür ein, dass Kinder und Jugendliche
geschützt und gestärkt werden.
Von besonderer symbolischer Qualität ist die Entscheidung des
Nobelkomitees auch, weil der Preis eine Pakistanerin und einen Inder
miteinander verbindet, deren verfeindete Länder sich in dieser Woche
die schwersten Gefechte seit mehr als zehn Jahren lieferten. Vor
allem aber setzt die Auszeichnung für Malala Yousafzai ein starkes
und wichtiges Zeichen in diesen Tagen, in denen die Terrormiliz
Islamischer Staat die ganze Welt mit ihrem mörderischen Treiben
herausfordert. Das kluge Mädchen aus dem Swat-Tal hat sich aus einer
tiefen Überzeugung heraus mit den radikalislamischen Taliban
angelegt. Mit großem Mut. Mit großer Ausdauer. Mit großer Konsequenz.
Für die heute 17-Jährige gilt deshalb, was sich über längst nicht
jeden der bis heute 103 Friedensnobelpreisträger so uneingeschränkt
sagen lässt: Malala Yousafzai hat das Zeug zum Vorbild.
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Schwäbische Zeitung
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