9. Medienkonferenz des dbb:
Öffentlich-Rechtliche müssen junges Publikum binden
Geschrieben am 16-10-2014 |
Berlin (ots) - Nur wenn es gelingt, dauerhaft mehr junge Zuschauer
für das Programm zu gewinnen, ist die Zukunft des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks gesichert. "Für ARD und ZDF ist das
eine existenzielle Frage", sagte der dbb Bundesvorsitzende Klaus
Dauderstädt zur Eröffnung der 9. Medienkonferenz des
gewerkschaftlichen Dachverbandes am 16. Oktober 2014 in Berlin. "Die
Jugend von heute ist die marktrelevante Zielgruppe von morgen."
Dauderstädt verwies auf die am Folgetag erwartete Entscheidung der
Ministerpräsidenten der Länder zum seit langem diskutierten
gemeinsamen Jugendkanal von ARD und ZDF und sagte: "Die Bundesleitung
des dbb unterstützt ein solches Vorhaben."
Das größte Problem der traditionellen öffentlich-rechtlichen
Fernsehprogramme sei die Überalterung ihrer Zuschauer. "Langfristig
auf den konstanten Erfolg bei den 'Alten' zu setzen, ist eine
riskante Strategie. Das haben auch die Verantwortlichen von ARD und
ZDF erkannt", sagte Dauderstädt. Die Quoten der
Öffentlich-Rechtlichen seien noch gut, weil sie inklusive ihrer
Dritten Programme mehr als die Hälfte der Zuschauer im Alter über 50
Jahre vereinigen. "In der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen
spielen sie dagegen nur in der zweiten Liga", so der dbb Chef. Ein
umfassendes Angebot speziell für Jugendliche und junge Erwachsene,
crossmedial, interaktiv und in öffentlich-rechtlicher Qualität, werfe
aber auch neue, grundlegende Fragen auf, über die auf der
Medienkonferenz diskutiert werden soll: Etwa, ob die jungen "Digital
Natives" mit einem linearen Jugendkanal überhaupt noch zu erreichen
seien oder ob die begrenzten Ressourcen der Öffentlich-Rechtlichen
statt in diesen neuen Kanal besser in die Verjüngung der
Hauptprogramme fließen sollten.
Der ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Lutz Marmor sowie Helmut
Thoma, ehemaliger RTL-Geschäftsführer, der auf seinem Fernsehsender
NRW.TV das "Jugend-Fenster" Nix.TV.de gestartet hat, wollten in
Impulsvorträgen dem Kampf der Sender um junge Zuschauer auf den Grund
gehen. Im Anschluss sollte unter dem Motto "In der ersten Reihe? Die
Öffentlich-Rechtlichen und das junge Publikum" das Thema in einer
Podiumsdiskussion vertieft werden. Dazu wurden neben Marmor und Thoma
Dr. Simone Emmelius, Leiterin von ZDFneo, Claus Grewenig,
Geschäftsführer des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien,
Marcus Weinberg, Familienpoltischer Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Walter Klingler, Leiter der
Medienforschung des SWR und Sandra Kothe, Vorsitzende der dbb jugend,
erwartet.
Kothe machte im Vorfeld die Unterstützung der Jugendorganisation
des dbb für ein crossmediales Jugendangebot von ARD und ZDF deutlich.
"Junge Menschen haben Anspruch auf ein passgenaues Programm - und
dafür gibt es bislang in den beiden Hauptkanälen kaum Freiräume."
Jugendliche wollten nicht nur gut informiert, sondern auch direkt
beteiligt werden. "Deshalb unterstützen wir die Idee eines
Jugendbeirates", sagte Kothe. Ein Jugendkanal könne Raum für
Experimente bieten, aber auch zur Werte- und Meinungsbildung
beitragen Die dbb jugend plädiere dafür, besonders die Themen
Berufsfindung und Orientierung in den Vordergrund stellen.
Pressekontakt:
dbb - beamtenbund und tarifunion
Dr. Frank Zitka
Telefon: 030.4081-5510
Fax: 030.4081-5599
Email: zitka@dbb.de
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