Südwest Presse: Kommentar zur STERBEHILFE
Geschrieben am 16-10-2014 |
Ulm (ots) - Immer wenn es um ethische Fragen der Medizin geht, um
Organtransplantation, Patientenverfügung, Stammzellforschung oder
Sterbehilfe, ist der Gesetzgeber gut beraten, nicht nur besondere
Sorgfalt walten zu lassen, sondern auch aus gewohnten Ritualen
auszubrechen. Es bekommt der Qualität der parlamentarischen
Auseinandersetzung wie der Akzeptanz politischer Entscheidungen in
der Regel gut, wenn Abgeordnete erst einmal fraktionsübergreifend
gemeinsame Positionen erarbeiten und sich nicht von Anfang an hinter
der von ihrer jeweiligen Führung vorgegebenen Linie zu versammeln
haben. Das hässliche Wort vom "Fraktionszwang", das nicht zum Prinzip
des freien Mandats unserer Volksvertreter passt, verbietet sich zumal
in Debatten, die um moralische Bewertungen und existenzielle
Entscheidungen kreisen, um Menschenwürde und Gewissensnot. Man muss
nicht immer gleich von "Sternstunden des Parlaments" sprechen, wenn
sich das Hohe Haus die angemessene Zeit für einen ernsthaften und
offenen Diskurs abverlangt. Aber man darf den Bundestag durchaus
dafür loben, dass die Abgeordneten ohne parteipolitische Weisungen
einfach mal um die bestmögliche Lösung und die notwendige Mehrheit
ringen dürfen. Dass ein solches Verfahren nur bei ausgewählten
Streitthemen praktikabel ist, gehört zum Erfahrungsschatz des
Parlamentsbetriebs. Aber es könnte dem Ansehen der Politik insgesamt
nützen, wenn sich Fraktionen und Abgeordnete auch in ihrem Alltag
wenigstens am Geist jener großen Debatten orientieren, die dem Volk
hin und wieder vor Augen führen, wozu ihre Repräsentanten wohl auch
fähig sind.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
552717
weitere Artikel:
- Schwäbische Zeitung: Parlamentarisches Armutszeugnis Ravensburg (ots) - Ein überforderter Vorsitzender, ein Obmann mit
einem seltsamen Verhältnis zur Wahrheit, ein Whistleblower, der
Interna der Fraktion in die Welt setzt. Nur dreier grüner Zutaten hat
es gebraucht, um aus der NSU-Enquete in Rekordzeit eine
parteipolitische Witzveranstaltung zu machen und die grüne
Regierungsfraktion in den Krisenmodus zu stürzen. Selbst Zweifler an
der Enquete konnten sich nicht vorstellen, dass sich das Gremium so
schnell selbst demontiert.
Es ist ein parlamentarisches Armutszeugnis: Fünf Monate mehr...
- Schwäbische Zeitung: Kurden sind nicht gleich Kurden Ravensburg (ots) - Die Kämpfe gegen die Terroristen vom
Islamischen Staat verändern auch die deutsche Wahrnehmung der Kurden.
Vor wenigen Monaten noch wäre es kaum vorstellbar gewesen, dass die
Bundeswehr Waffen an die Peschmerga liefern, also an die bewaffneten
Einheiten der Kurden im Nordirak.
Nun erwägt der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der
Tuttlinger Volker Kauder, gar Waffenlieferungen an die kurdische
Arbeiterpartei, die PKK. Doch der Zweck, die effektive Bekämpfung des
Islamischen Staates, rechtfertigt nicht mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Inlandspresse/Westdeutsche Zeitung zu: Sterbehilfe Düsseldorf (ots) - Kommentar Die verspätete deutsche Diskussion um
die Sterbehilfe Am Ende geht es um Selbstbestimmung
Ulli Tückmantel
ulli.tueckmantel@wz-plus.de Als das Leben im christlichen
Abendland noch auf das Jenseits ausgerichtet war, beteten die
Menschen: "Vor einem plötzlichen Tod bewahre uns, o Herr!" Alle
Meinungsumfragen ergeben heute das genaue Gegenteil: Die Mehrheit
wünscht sich einen schnellen und schmerzlosen Tod - einen Tod, dem
kein langes Sterben vorausgehen soll, keine Lebensverlängerung um
jeden Preis. mehr...
- Schwäbische Zeitung: Die Machtoption der SPD Ravensburg (ots) - In der Großen Koalition knirscht es. Nicht
wenige Unionspolitiker, die bislang zusahen, wie die SPD ihre
Herzensanliegen durchsetzte, schießen mittlerweile gegen die
Sozialdemokraten. Der SPD dürfte dadurch bewusst werden, dass es eine
Zeit nach der Groko gibt, und dass es auf Dauer besser ist, Senior-
statt Juniorpartner in einer Koalition zu sein.
Die derzeit einzig belastbare Machtoption samt Kanzlerschaft für
die Sozialdemokraten im Bund heißt Rot-Rot-Grün. Jetzt in Thüringen
der Linken entgegenzukommen mehr...
- Schwäbische Zeitung: In der Angst liegen Chancen Ravensburg (ots) - In Europa steigt die Angst vor Ebola. In den
USA münzen die Republikaner die Angst vor Ebola zur Wahlkampfmunition
gegen Präsident Barack Obama um. Und in Afrika? Da sterben die
Menschen an Ebola - zu Tausenden. Die Regierungen und
Gesundheitsbehörden in den am schlimmsten heimgesuchten Ländern
erfahren viel zu wenig Hilfe aus dem reichen Teil der Erde. Der würde
sich am liebsten abschotten und die Katastrophe in Afrika isolieren.
Dass dies nicht funktionieren kann in einer Welt mit globaler
Mobilität, hätte von mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|