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Friedrich von Metzler und Ariane de Rothschild im 'Capital'-Interview: "Wir haben genügend Rücklagen für die nächste Krise"

Geschrieben am 22-10-2014

Berlin (ots) - Reserven "höher als nötig" / Deutschen Anlegern
mangelt es an Wissen über Wirtschaft und Kapitalmärkte / Geldpolitik
der EZB wird wegen fehlender Kenntnisse falsch eingeschätzt /
Gelassener Umgang mit dem Thema Unternehmensnachfolge: "Kinder müssen
scheitern dürfen"

Berlin, 22. Oktober 2014 - Die Bankhäuser Metzler und de
Rothschild sehen sich für künftige Krisenzeiten gut gerüstet. "Wir
Metzlers haben uns so gewappnet, dass wir mehr Kapital haben - unsere
Reserven sind höher als nötig", sagte der persönlich haftende
Gesellschafter Friedrich von Metzler im Interview mit dem
Wirtschaftsmagazin 'Capital' (11/2014, EVT 23. Oktober). Auch Ariane
de Rothschild, Vize-Präsidentin der Edmond de Rothschild Gruppe,
bestätigte gegenüber 'Capital': "Wir haben genügend Rücklagen für die
nächste Krise."

Es ist das erste Interview, das beide Bankhäuser - die zu den
ältesten Europas zählen - gemeinsam gegeben haben. Die Privatbank
Metzler und die Edmond de Rothschild-Gruppe haben vor kurzem in
Frankfurt auch ein gemeinsames Projekt gestartet - und an der
Goethe-Universität einen Lehrstuhl für "Financial History" gestiftet.
Denn Friedrich von Metzler sieht in Deutschland großen Nachholbedarf
beim Thema Finanzbildung. "Die Deutschen wissen sehr wenig über
Wirtschaft und Kapitalmärkte", stellte von Metzler fest. "Zwei Mal
schon haben die Deutschen viel Geld mit Anleihen, vermeintlich
mündelsicheren Papieren, verloren. Welche Assets wurden nicht
vernichtet? Aktien! Den Fehler machen die Deutschen immer wieder."
Auch die Kenntnis über Geldpolitik sei in Deutschland nicht weit
verbreitet. "Sonst würden wir die Politik der EZB - deren Strategie
bei allen Risiken richtig ist - anders beurteilen", argumentierte von
Metzler.

Die beiden Bankiers sprachen mit 'Capital' auch über das Thema
Unternehmensnachfolge. Ariane de Rothschild ist sich sicher: "Es gibt
da etwas in der DNA. Ja, wirklich, man hat das Bankersein im Blut."
Dennoch erwartet sie von ihren vier Töchtern keine Wunderdinge.
"Unsere Generation wurde so erzogen, dass man einen Berufsweg
ausgewählt hat und bei dem Pfad auch bleibt." Die nächste Generation
werde flexibler sein, mehr Brüche haben. Dazu gehöre auch, Fehler
machen zu dürfen. "Familien sind dann stark, wenn sie ihren Kindern
Raum geben und ihnen erlauben zu scheitern, denn nur durch Scheitern
lernen wir."

Friedrich von Metzler blickt ähnlich gelassen auf die Zukunft
seiner Bank. "Es ist sehr schwierig, den Beruf für das ganze Leben zu
finden." Sein Vetter arbeite zwar bereits in der Bank und seine
Kinder seien gerade dabei, das Unternehmen kennenzulernen, doch wenn
man merke, dass es nicht das Richtige ist, sollte man aufhören und
etwas anderes machen. "Es ist schrecklich, wenn man ein Kind zwingt,
bei der ersten Entscheidung für einen Beruf zu bleiben - man muss
scheitern dürfen."



Pressekontakt:
Joachim Haack, PubliKom, Tel. 040/39 92 72-0,
E-Mail: presse@publikom.com
www.capital.de


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