(Registrieren)

Mittelbayerische Zeitung: Putins Stopp

Geschrieben am 02-12-2014

Regensburg (ots) - Noch vor wenigen Jahren wurden für Europa
mehrere neue Gasprojekte geplant. Milliardenvorhaben wie die
Nabucco-, die White-Stream- und die South-Stream-Pipeline sollten
Erdgas aus Russland und Zentralasien nach Europa liefern. Politiker
und Lobbyisten dachten, damit nicht nur die wirtschaftlichen Kontakte
zu Russland und früheren GUS-Staaten zu intensivieren, sondern auch
die politischen Beziehungen zu verbessern. Diese Überlegungen sind
spätestens seit dem Ukraine-Konflikt hinfällig. Die kriegerischen
Auseinandersetzungen in der Ost-Ukraine erweisen sich als weiteres
Argument, sich von russischem Gas unabhängig zu machen, nachdem schon
durch das Unglück im japanischen Fukushima deutlich geworden war,
dass die Konzentration auf eine einzige Energiequelle für
Industriestaaten gefährlich sein kann. Die Folgen sind bekannt: Mit
der energiepolitischen Wende von 2011 warf die Bundesregierung
faktisch über Nacht jahrzehntelange Dogmen über Bord und setzte auf
eine Diversifizierung der Energiequellen. Nun ist es der russische
Präsident Wladimir Putin, der überraschend den Baustopp für die
South-Stream-Pipeline bekanntgab. Europa sollte die neuen Tatsachen
dazu nutzen, weiter konsequent auf eine eigenständige Energiepolitik
zu setzen. Russland, Länder Zentralasiens sowie die Golfstaaten
sollten für die EU keine Monopolstellung als Energieversorger haben.
Deutschland täte gut daran, sich von seiner bisher bestehenden
Abhängigkeit von russischem Erdgas zu lösen. Keiner weiß, wer Putin
einmal beerben wird. Sicher scheint heute nur eins: Auch der nächste
Kremlchef wird kein lupenreiner Demokrat sein.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

556612

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Immer wieder reformiert Regensburg (ots) - Von Reinhard Zweigler Als der Eiserne Kanzler Otto von Bismarck vor 125 Jahren das Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetz auf den Weg brachte, tat er das nicht zuletzt, um die aufmüpfige Arbeiterbewegung und ihre politische Speerspitze, die Sozialdemokratie, zu besänftigen beziehungsweise im Zaum zu halten. Seither hat das beispielgebende deutsche Rentensystem vor allem deshalb überlebt, weil es immer wieder reformiert wurde. Unter Konrad Adenauer wurde die Rentenversicherung zu einem Umlagesystem umgebaut, mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Der NATO-Kompromiss Regensburg (ots) - Von Thomas Spang Die neue "Speerspitze" der Nato symbolisiert die Chancen und Herausforderungen vor denen das westliche Verteidigungs-Bündnis steht. Sie ist ein Kompromiss, der Entschlossenheit demonstriert ohne Russland unnötig zu provozieren. Dass Deutschland, die Niederlande und Norwegen bis zur vollen Einsatzfähigkeit der schnellen Nato-Eingreiftruppe schon ab kommenden Jahr Notfallkontingente stellen wollen, unterstreicht den Willen des Bündnisses. Und liefert den Partnern im Baltikum und Osten Europas mehr...

  • Rheinische Post: Strategisches Problem Düsseldorf (ots) - Deutschland wird 2015 einen Großteil der Soldaten für die schnelle Eingreiftruppe der Nato in Osteuropa stellen. Und das ist auch gut so. Die Bundesregierung hatte sich mit am entschiedensten gegen die Forderungen der östlichen Nato-Partner gewandt, dauerhaft Truppen der Allianz bei ihnen zu stationieren. Die neue Eingreiftruppe stellt den Kompromiss dar - Bündnissolidarität mit den besorgten Nachbarn Russlands zu üben, ohne Moskau zu provozieren. Fraglich allerdings, ob derlei Rücksichtnahme im Kreml nicht nur mehr...

  • Rheinische Post: Teurer Kunstschatz Düsseldorf (ots) - Wozu braucht eine landeseigene Bank einen eigenen Kunstschatz? Die Frage hätte man schon vor Jahrzehnten stellen können, als die damals reiche WestLB reichlich Kunst kaufte. Die guten Zeiten sind vorbei, die Kunst ist aber noch da - und sogar wertvoller. Geerbt hat den Schatz die WestLB-Nachfolgerin Portigon, die ansonsten in erster Linie Verbindlichkeiten übernahm. Kulturministerin Schäfer möchte die Kunst für NRW sichern. Finanzminister Walter-Borjans will lieber die Millionen. Schließlich haftet das Land für mehr...

  • Rheinische Post: Bei Kitaplätzen darf Masse nicht Klasse sein Düsseldorf (ots) - Noch nie war der Bedarf an einer Betreuung von Kleinkindern so groß wie heute, und noch nie gab es mehr Kindergartenplätze in Deutschland. Um wegen des Rechtsanspruchs auf einen U3-Kitaplatz nicht verklagt zu werden, haben die Länder und Kommunen - unterstützt vom Bund - eine beispiellose Aufholjagd beim Ausbau hingelegt. Mittlerweile gilt der Bedarf an vielen Stellen bereits als gedeckt, auch wenn sich in den meisten Metropolen der Republik nach wie vor wahre Kämpfe um Kinderbetreuungsplätze abspielen. Dennoch: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht