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Börsen-Zeitung: Auf Crashkurs, Kommentar zur Lufthansa von Peter Olsen

Geschrieben am 03-12-2014

Frankfurt (ots) - Nach den Planungen des Vorstands der Deutschen
Lufthansa AG wird 2015 für Kunden und Fluggäste der Lufthansa Gruppe
ein Jahr mit zunehmend guten Nachrichten." Mit diesen Worten nach der
Aufsichtsratssitzung bemüht sich die Airline darum, nach dem von
Streiks der Piloten beeinträchtigten Jahr 2014 für das kommende Jahr
Hoffnung auf Normalität zu machen. Dabei setzt Vorstandschef Carsten
Spohr darauf, die Stammkunden mit den streikbedingten Flugausfällen
in diesem Jahr zwar enttäuscht, aber nicht auf Dauer verloren zu
haben.

Ob das mit der Normalität so rasch etwas wird, steht allerdings
dahin. Denn trotz aller tatsächlichen oder behaupteten Fortschritte
in den Verhandlungen scheinen Management und die in der Vereinigung
Cockpit (VC) organisierten Piloten der Lufthansa weiter auf Crashkurs
zu steuern. Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens erklärte jetzt
die Gespräche mit VC bezüglich des Low-Cost-Konzeptes Eurowings für
gescheitert, will die bisher aufgeschobenen Verhandlungen zur
Neuregelung der betrieblichen Altersversorgung forcieren und lädt die
Piloten ein, bezüglich der umstrittenen Übergangsversorgung gemeinsam
in die Schlichtung zu gehen.

Ein Annähern der Positionen sieht anders aus, das Management will
seinen Kurs durchziehen. "Der Verlauf der heutigen
Aufsichtsratssitzung hat noch einmal bestätigt, dass unsere
konsequente Haltung zu den offenen Themen ohne Alternative ist",
betonte denn auch Vorstandschef Carsten Spohr.

Die Lufthansa, im Wettbewerb auf der Kurzstrecke von
Low-Cost-Carriern bedrängt, auf der Langstrecke von Golf-Airlines
attackiert, will und muss aus dieser Zwickmühle heraus. Der
Aufsichtsrat hat deshalb erwartungsgemäß für die strategischen
Planungen des Vorstands für eine eigene Billigstrategie unter der
Marke Eurowings auf kurzen und langen Strecken grünes Licht gegeben.
Anders als Germanwings unterliegt Eurowings nicht dem
Konzerntarifvertrag (KTV) und macht ganz andere Kosten- und
Entgeltstrukturen als sonst im Konzern möglich.

Und in diesem von Spohr mit den Begriffen jung, frisch, innovativ,
dynamisch und ideenreich beschriebenen Billigkonzept sollen vor allem
auf den Preis schauende Privatreisende angesprochen und für den
Konzern wieder Wachstum generiert werden. Das Vorgehen ist in der
Branche ohne Beispiel. Genau deshalb ist auch die Unsicherheit groß,
ob es der Lufthansa so gelingen kann, sich im Wettbewerb zu behaupten
und die Profitabilität dauerhaft zu sichern.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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