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Rheinische Post: Die Zukunft gehört der Technik

Geschrieben am 04-12-2014

Düsseldorf (ots) - Das Jahr 2014 ist für den Fußball eines der
besten seit 1891. Damals erfand John Alexander Brodie aus Liverpool
die Tornetze. Fortan war es einfacher zu entscheiden, ob der Ball den
Weg zwischen den Pfosten hindurch genommen hatte. Er lag ja in der
Regel im Tornetz. Dennoch gab es zwischenzeitlich immer wieder
Zweifelsfälle und Fehlentscheidungen. Stichworte: Wembley,
Bloemfontein, Hoffenheim. Die Bundesliga brauchte einen etwas
zweifelhaften sportpolitischen Kniff, um nach der englischen Premier
League und der Fußball-WM nun auch auf die Segnungen der
Torlinientechnik zurückgreifen zu können. Sie ignorierte einfach das
Votum aus dem Frühjahr, schloss die Zweitligisten aus dem Verfahren
aus und stimmte nun noch einmal ab. So anrüchig der Ablauf ist, so
begrüßenswert ist das Ergebnis. Das in England erprobte Falkenauge
("Hawk Eye") wacht ab der kommenden Saison über die Liga und
verhindert Fehlentscheidungen in der wichtigsten Frage: Tor oder
Nicht-Tor. Der Schiedsrichter bekommt Informationen, die ihm - anders
als dem mit Smartphones ausgestatteten Publikum auf den Rängen -
bislang nicht zur Verfügung standen. Mit der Entscheidung der
Bundesliga ist weitergehender Technik im deutschen Fußball die Tür
geöffnet. Es wird nicht mehr lange dauern, bis der Videobeweis
eingesetzt wird. In den Niederlanden gibt es bereits einen
entsprechenden Feldversuch. Aus dem Ü-Wagen gibt ein Mitglied des
Gespanns dem Hauptschiedsrichter auf dem Platz ein Signal, wenn der
auf Hilfe vom Fernsehschirm angewiesen ist. Tornetz, Freistoßspray
und Falkenauge stehen nicht am Ende der Entwicklung. Bei aller
Traditonsliebe: Der Fußball kann es sich nicht leisten, technische
Entwicklungen zu ignorieren. Die Kosten sind im Milliardenspiel
ohnehin marginal.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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