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Westfalenpost: Joachim Karpa zur ADAC-Reform

Geschrieben am 07-12-2014

Hagen (ots) - Der ADAC geht in die Offensive. Wie in der
hauseigenen Zeitschrift Motorwelt vor Zeiten angekündigt, versteht
der Automobilclub die Krise als Chance. Das überrascht nicht. Wer mit
dem Rücken zur Wand steht, muss nach vorne gehen, um von der Stelle
zu kommen. Das Vertrauen in die Pannenhelfer aus München ist im
Keller. Wer so trickst, frisiert und manipuliert, dem glaubt am Ende
niemand mehr. Das Sündenregister ist lang. Das fängt bei den
Privatflügen der Vereinsoberen mit den Hubschraubern der Luftrettung
an und hört mit der Täuschung bei der Wahl des Lieblingsautos der
Deutschen lange nicht auf. Längst ist von gelben Teufeln die Rede,
die versuchen ihren Karren wieder flott zu bekommen. Und die
Delegierten der außerordentlichen Hauptversammlung haben gar keine
andere Wahl. Sie wissen, nur eine Reform wird den ADAC retten. Ein
Neuanfang? Mitnichten. Zuviel wird von Dialog, Austausch und einer
Reform für Vertrauen gesprochen. Leere Floskeln. Warum? Der Verein
zerlegt sich selbst. Im ersten Moment hört sich das revolutionär an,
ist es aber nicht. Bei näherer Betrachtung hält dieses Vorgehen
keiner ernsthaften Prüfung standhält. Das Drei-Säulen-Modell -
Aktiengesellschaft, Stiftung und Verein - ist eine rechtliche
Konstruktion mit einem einzigen Ziel, den Vereinsstatus zu retten.
Dieser Status der Gemeinnützigkeit soll auch in Zukunft helfen, in
den Genuss von Steuervorteilen in Millionenhöhe zu kommen. Ob die
Neuorganisation das Amtsgericht München überzeugt, ist ungewiss. Seit
Monaten wird hier genau dies geprüft. Sicher ist eines: Der ADAC ist
nicht das Rote Kreuz auf Rädern.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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