Lausitzer Rundschau: Sicherheit geht vor
Deutsche Bahn will Videoüberwachung an Bahnhöfen aufrüsten
Geschrieben am 22-12-2014 |
Cottbus (ots) - Der Plan der Bahn, bei der Videoüberwachung von
Bahnhöfen aufzurüsten, entspricht einem weitverbreiteten Verlangen
nach Sicherheit. Dieses Bedürfnis wächst umso mehr, desto
beunruhigender die Schlagzeilen sind. So wie im Moment: Am Flughafen
in Frankfurt gibt es erhebliche Sicherheitsmängel, in Berlin wird das
berühmte KaDeWe am helllichten Tage und mitten im Weihnachtstrubel
überfallen, in Frankreich rast ein Fanatiker mal eben in Fußgänger.
Um nur einige Beispiele der letzten Tage zu nennen. Die schlechten
Nachrichten kommen geballt. Zumindest gefühlt. Hundertprozentige
Sicherheit gibt es nicht. Das ist ein Allgemeinplatz, sicherlich,
aber er ist wahr. Auch nicht durch mehr Videoüberwachung an
öffentlichen Plätzen, in Parks oder eben an Bahnsteigen. Wer verrückt
genug ist, im Wahn eine Bombe in einer überfüllten Bahnhofshalle
zünden oder in einem Kaufhaus Amok laufen zu wollen, wird sich nicht
von Kameras aufhalten lassen. Bei anderen Gewalttaten, bei denen
Menschen die Sicherungen durchknallen, ist es ähnlich. Obwohl die
abschreckende Wirkung also umstritten ist, ist es trotzdem richtig,
was die Bahn vorhat - die Bürger wollen nicht nur präventiven Schutz,
sondern auch den Staat nach Straftaten als handlungsfähig erleben.
Das gehört zum berechtigten Sicherheitsbedürfnis der Menschen dazu.
Zumal die Behörden inzwischen oft die Segel streichen müssen bei der
Verfolgung von Kriminellen. Man denke nur daran, wie rasant die Zahl
der Einbrüche von Jahr zu Jahr steigt. Durch Videoüberwachung können
Täter grundsätzlich leichter gefasst werden. Das haben in den
vergangenen Jahren immer wieder brutale Übergriffe in U-Bahnen
gezeigt. Wobei insbesondere für die Bahn auch gelten muss:
Videoüberwachung kann nicht das Personal an den Bahnhöfen ersetzen.
Wer mehr Schutz für Passagiere will, muss zugleich personell
nachlegen. Sicherheit ist nicht allein die Aufgabe der Bundespolizei.
Und wenn das Unternehmen nur bei 240 der knapp 5400 Bahnhöfe
kameratechnisch aufrüsten will, zeigt dies, wo die Bahn ihre
Schwerpunkte legt - wie so oft nicht in der Provinz. Datenschützer
werden nun hellhörig werden, weil das Unternehmen die Aufnahmen bis
zu drei Tage speichern will. Ja, was sonst? Videoüberwachung verlangt
nach Speicherung. Bilder, die nicht gespeichert werden, sind unnütz.
Deswegen gilt: Wägt man zwischen Einschränkung der Freiheitsrechte
und dem Nutzen für die Sicherheit ab, kann man nur für eine klar
geregelte Videoüberwachung sein.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
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