Weser-Kurier: Kommentar von Matthias Lüdecke zu Bremens Personalausgaben
Geschrieben am 13-01-2015 |
Bremen (ots) - Das arme Bremen gibt so viel Geld für Personal aus
wie kein anderes Bundesland - das klingt wie ein Skandal. Aber ist es
das? Richtig ist: Das Personal ist ein so großer Posten im Haushalt,
dass man dort ständig nach Einsparmöglichkeiten suchen muss. Das ist
man dem Steuerzahler schuldig. Und der Weg zu einem ausgeglichenen
Haushalt wird sonst nicht zu schaffen sein. Denn Beschäftigte kosten
nicht einmalig, sondern in jedem Jahr aufs Neue. Deshalb bedeutet
jede eingesparte Stelle auch eine dauerhafte Entlastung für den
Haushalt. Vielleicht sind die Grenzen dieser Sparmöglichkeiten für
Bremen enger gesteckt und es muss tatsächlich mehr ausgeben als
andere - zumal in einem Stadtstaat. Umso genauer muss man hinschauen
- auch wenn es unbequem ist. Und die Handelskammer hat Recht: Es gibt
durchaus den einen oder anderen Bereich, in dem Strukturen gestrafft
werden können. Selbstverständlich ist das politisch schwer
durchsetzbar - besonders in einem Wahljahr. Doch Einsparungen sind
unvermeidlich, zumal die anderen Länder besonders genau auf Bremen
schauen. Bremen hat hier eine Chance: Eine große Gruppe der
öffentlich Beschäftigten ist älter als 56 Jahre alt. Wenn sie in
Ruhestand geht, muss man die Gelegenheit nutzen, um zumindest den
Teil des Personals einzusparen, den man nicht haben muss.
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Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
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