Weser-Kurier: Kommentar von Andreas Holling zur Schweizer Wechselkurs-Entscheidung
Geschrieben am 15-01-2015 |
Bremen (ots) - Drei Jahre lang glaubte die Schweizerische
Nationalbank an die Möglichkeit, die Devisenmärkte beherrschen zu
können. Nun müssen die Eidgenossen einsehen, dass sie den Kampf
verloren haben. Nichts anderes bedeutet die gestrige Entscheidung,
den festen Wechselkurs von 1,20 Franken je Euro aufzugeben. Zu hoch
war offenbar der finanzielle Druck, den Kurs der eigenen Währung
durch immer neue Stützungskäufe des Euro zu garantieren. Allein im
Dezember wurden dafür bis zu 25 Milliarden Euro ausgegeben, heißt es.
Die Entscheidung der Nationalbank lässt sich sogar noch provokanter
deuten: Die Schweiz will sich mit dem Politikwechsel vor dem
kostspieligen Krisenmanagement der Europäischen Zentralbank (EZB)
retten. Denn diese will offenbar noch mehr Geld in Umlauf bringen,
als ohnehin schon vorhanden ist - zum Beispiel durch den Ankauf von
Unternehmens- und Staatsanleihen. Dies soll frisches Geld über das
Bankensystem in die reale Wirtschaft pumpen. Für die Eidgenossen aber
würde das bedeuten, noch mehr Geld in Devisenkäufe zu stecken - ohne
Ausweg und Alternative. Und so war die gestrige Emanzipation vom Euro
und der EZB sicher schmerzhaft - und wird es wohl noch eine Zeit lang
sein. Aber sie war richtig.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
559084
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: zum teuren Franken Bielefeld (ots) - Nun herrscht zwischen dem Schweizer Franken und
dem Euro also nahezu Parität: Ein Franken kostet ein Euro und damit
etwa 20 Prozent mehr als noch am Tag zuvor. Das einzig Gute daran:
mühsames Umrechnen entfällt. Ansonsten ist der Schritt der Schweizer
Notenbank, der gestern wie ein Donnerwetter die Märkte überraschte,
kein gutes Zeichen - jedenfalls nicht aus Sicht der Euroländer.
Einmal mehr wird deutlich, wie sehr der Euro als Folge der Politik
der Europäischen Zentralbank (EZB) zuletzt unter Druck geraten ist. mehr...
- Lausitzer Rundschau: In der Hand der Verbraucher - Die Auswüchse der Ernährungswirtschaft sind beklemmend Cottbus (ots) - Wenn Millionen Küken lebendig wie Altpapier
geschreddert werden, wenn Enten und Gänse in Ställen aufgespießt und
Schweine noch lebend gebrüht werden, dann ist was faul in der
landwirtschaftlichen Produktion. Nicht überall in Deutschland wird so
mit den Mitgeschöpfen des Menschen verfahren. Bloße Einzelfälle sind
es aber auch nicht. Wirtschaftliche Interessen im Agrarbereich,
Fahrlässigkeit oder nur die Lust an der Qual führen zu diesen
schäbigen und entwürdigenden Auswüchsen. Vor allem in der
Massentierhaltung. Vielen mehr...
- Schwäbische Zeitung: Kein Vertrauen mehr in den Euro Ravensburg (ots) - Der Leidensdruck muss hoch sein: Die Schweizer
Nationalbank setzt ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel, um sich
hopplahopp der Bindung an den Euro zu entledigen. Der
Überraschungscoup ist geglückt - und treibt so manchem Schweizer den
Angstschweiß auf die Stirn. Zu Recht. Denn dieser Schritt ist
tatsächlich gewagt, seine langfristigen Folgen sind kaum absehbar.
Auf der Hand liegt, dass vor allem die exportorientierten Branchen
wie der Maschinenbau in der Schweiz darunter leiden werden. 60
Prozent ihrer ausgeführten mehr...
- Börsen-Zeitung: Der Preis der Freiheit, Kommentar zur Schweizerischen Nationalbank von Daniel Zulauf Frankfurt (ots) - Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses ist ein
Schock, der die Schweiz noch lange in Atem halten wird. Sofort
sichtbar werden die hohen Kosten des Regimewechsels in den zwei- oder
gar dreistelligen Milliardenverlusten, welche die Schweizerische
Nationalbank (SNB) auf ihre gigantischen Fremdwährungsbestände nun
schlucken muss.
An Gewinnausschüttungen, in deren Genuss Bund und Kantone 2015
nochmals kommen werden, ist im nächsten Frühjahr mit Sicherheit nicht
mehr zu denken. Bald wird man auch die Auswirkungen auf mehr...
- Allgemeine Zeitung Mainz: Hessen vorn / Kommentar zur Grünen Woche Mainz (ots) - So optimistisch wie in den vergangenen Jahren
schauen Deutschlands Landwirte 2015 nicht in die Zukunft. Die Grüne
Woche, größter Branchentreff der Welt, muss sich zwar im Gegensatz zu
manchen früheren Jahren mit keinem großen Lebensmittelskandal
herumschlagen, aber dafür sind die Preise für Agrarprodukte wieder
einmal am Fallen. Reiche Ernte in Kombination mit Putins
Einfuhrverbot nach Russland - die europäische Agrarwirtschaft ist
seit einiger Zeit auf dem globalen Weltmarkt angekommen und muss sich
dort schonungslos mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|