Börse Düsseldorf schafft im Primärmarkt eine neue Plattform für Unternehmensanleihen
Geschrieben am 22-01-2015 |
Düsseldorf (ots) -
- Segment zeichnet sich durch verbesserte Risikotransparenz aus
- Klare Eingliederung nach Emissionsrendite
- Positive Resonanz von Anlegerschützern und Emittenten
Die Börse Düsseldorf reagiert auf die negativen Entwicklungen bei
kleinen und mittleren Anleihen im deutschen Finanzmarkt und schafft
mit dem Primärmarkt ein Segment, in dem künftig Unternehmen und
erfahrene Anleger auf Augenhöhe zueinander finden können. Dirk
Elberskirch, Vorsitzender des Vorstands der Börse Düsseldorf AG: "Es
wäre falsch diese Form der Unternehmensfinanzierung von der Börse zu
verbannen, denn insbesondere durch die zunehmende Regulierung
brauchen Unternehmen Alternativen für langfristige
Fremdkapitalfinanzierungen." Elberskirch weiter: "Diese neue
Segmentierung soll Anlegern die mit einer Investition verbundene
Risikoposition noch deutlicher machen, aber auch ein Angebot an
besonders bonitätsstarke Unternehmen sein, die mit ihren Zinssätzen
deutlich unter dem bisher in diesen Segmenten Üblichen liegen."
Der Primärmarkt ist ein Listingsegment im Freiverkehr der Börse
Düsseldorf, in dem sowohl Aktien, Anleihen als auch weitere Produkte
wie z.B. Genussscheine notieren. "Emittenten im Primärmarkt haben
sich durch das Regelwerk der Börse dazu verpflichtet, besondere
Publizitätsstandards einzuhalten und den Anleger fortlaufend mit
allen wichtigen Informationen rund um das Unternehmen zu versorgen.
Diese Transparenz wollen wir bei Anleihen kleinerer und mittlerer
Unternehmen noch verbessern", sagt Thomas Dierkes, Vorstand der Börse
Düsseldorf.
Subsegmente gemäß der Emissionsrendite
Um die Wahrnehmung von Risiken, insbesondere für Privatanleger zu
verbessern, wurden im Primärmarkt für das Listing von
Unternehmensanleihen drei Subsegmente geschaffen. In welches
Subsegment eine Anleihe eingeordnet wird, hängt vom Abstand der
Emissionsrendite zum risikolosen Referenzzins, dem
Durchschnittszinssatz der 3- bis 5jährigen Bundesanleihen, ab. Die
Subsegmente sind mit den Buchstaben A, B und C neutral benannt. Sie
sind wie folgt definiert: In den Primärmarkt A können Anleihen
aufgenommen werden, deren Emissionsrendite maximal bis zu 2 Prozent
über dem risikolosen Zins liegt, in Primärmarkt B die Anleihen, deren
Emissionsrendite zwischen 2 und 4 Prozent beträgt und in Primärmarkt
C alle Papiere, deren Emissionsrendite einen Abstand von mehr als 4
Prozent zum risikolosen Zins aufweist. Laufende Anpassungen dieser
Zuordnung erfolgen nicht. Nachfolgende Anleihen desselben Emittenten
werden unabhängig von der Voremission entsprechend der beschriebenen
Systematik neu eingeordnet.
Die Emittenten erfüllen die Regelpublizität bestehend aus Jahres-
und Halbjahresberichten sowie den Ad hoc-Informationen. Die
Verpflichtung für ein Rating besteht künftig nicht mehr, dafür
werden die Angaben zur genauen Ausgestaltung der Anleihe bezüglich
Sicherheiten, Garantien und Covenants deutlicher herausgestellt und
die Emittenten liefern bestimmte Finanzkenn¬zahlen gemäß "DVFA
Bondkommunikation". Alle Angaben zu den Emissionen werden auf der
Internetseite der Börse auf der obersten Ebene der jeweiligen Anleihe
veröffentlicht. Anleger können sich damit auf einen Blick ein
umfassendes Bild machen und auch die historische Entwicklung der
Daten verfolgen. Da die Informationen sehr verständlich dargestellt
werden, können Privatanleger künftig Chancen und Risiken noch klarer
als bisher erkennen und ihre Entscheidungen besser informiert
treffen. Eingerichtet wurde die Website www.primaermarkt.de, die in
den kommenden Wochen ausgebaut und laufend um Informationen ergänzt
wird.
Der Primärmarkt ist auch die neue Heimat für Unternehmensanleihen,
denen bislang das Segment "mittelstandsmarkt" zur Verfügung stand.
Mit der Einstellung des mittelstands-marktes wechseln die Emittenten
eno Energie, Euroboden, Friedola, Hahn Immobilien, Hallhuber und
Seidensticker in den Primärmarkt. Die übrigen Emittenten werden ihre
Notierung im allgemeinen Freiverkehr der Börse fortführen. Auch
Unternehmensanleihen aus dem bisherigen Primärmarkt, wie
beispielsweise die Anleihe der StudierendenGesellschaft
Witten/Herdecke sind im "neuen" Primärmarkt dabei.
Die Neuausrichtung hat in Vorabgesprächen eine positive Resonanz
erhalten. Angefügt sind einige Zitate von Experten, die sich mit dem
Thema "Mittelstandsfinanzierung" intensiv beschäftigten.
Zitate zur Neusegmentierung Primärmarkt
Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie,
Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen: "Mich freut,
dass die Börse Düsseldorf mit der Segmentierung nach Zinshöhe
respektive Risiko von Nordrhein-Westfalen aus eine echte Innovation
auf den Weg bringt. Das neue Konzept soll die Transparenz für private
Anleger verbessern und die Unternehmensfinanzierung über den
Kapitalmarkt wieder attraktiver machen. Letzteres ist wichtig, da
langfristige Bankkredite in der Zukunft schwieriger zu erhalten und
teurer werden dürften."
Thomas Kuhlmann, Mitglied des Vorstands der
Hahn-Immobilien-Beteiligungs AG:
"Die neue Segmentierung ist ein sinnvoller und notwendiger Schritt
im Interesse der Anleger. Als Unternehmen begrüßen wir die
zusätzlichen Reportingpflichten, die für mehr Transparenz und
Vergleichbarkeit sorgen werden. Im gleichen Zuge werden wir unser
nicht mehr notwendiges Anleiherating aufgeben, da auch wir die neuen
Standards als sinnvoller ansehen."
Martin Liedtke, Vorstand der Schnigge Wertpapierhandelsbank AG und
Vorsitzender des Beirats Primärmarkt:
"Investoren wie Emittenten brauchen eine faire, neutrale und
transparente Plattform, die mit dem weiter entwickelten Primärmarkt
nun geschaffen wurde. Der Wegfall der Ratingpflicht ist konsequent,
die wesentlichen Finanzdaten der Emittenten und die Gestaltung der
Produkte liegen im Primärmarkt zur eigenen Beurteilung offen auf dem
Tisch."
Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung
für Wertpapierbesitz e.V.:
"Die neue Transparenz ist ein konsequenter Schritt der Börse, im
Interesse der Privatanleger. Unternehmensanleihen richten sich
grundsätzlich an erfahrene Anleger, denen mit der Segmentierung nach
der Zinshöhe ein klarer Anhaltspunkt für die bestehenden Risiken
gegeben wird. Ein echter Mehrwert!"
Prof. Dr. Christoph J. Börner, Lehrstuhlinhaber BWL an der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf:
"Es ist richtig, das Thema Unternehmensanleihen weiter zu
entwickeln, da es sich um eine grundsätzlich geeignete
Finanzierungsform für Unternehmen und eine Anlagemöglichkeit für
erfahrene Investoren handelt. Die Börse Düsseldorf unterstützt dies,
indem sie mit dem Primärmarkt nun einen noch transparenteren
Marktplatz schafft."
Dr. Thorsten Kuthe, Rechtsanwalt und Partner von Heuking Kühn Lüer
Wojtek
"Die zentrale Botschaft der neuen Segmentierung ist bestechend
einfach: Je höher der Zins, desto höher das Risiko. Mit den
Finanzkennzahlen und der Hervorhebung der Information über die
konkrete Ausgestaltung der Anleihen bezüglich Sicherheiten, Garantien
und Covenants ergibt sich ein rundes Bild für alle."
Fotos von Dirk Elberskirch und Thomas Dierkes können Sie unter
folgendem Link herunterladen:
http://boerse-duesseldorf.de/presse/bildmaterial/vorstand
Die Börse Düsseldorf ist einer der wichtigsten Handelsplätze in
Deutschland für Privatanleger. Neben dem maklergestützten Handel
können Anleger über das innovative elektronische Handelssystem
QUOTRIX von 8 bis 23 Uhr kostenlos, schnell und neutral überwacht
mit Market Maklern handeln. Den Anlegern garantiert QUOTRIX
mindestens genauso günstige Kurse wie an den Referenzmärkten. Neben
den handelsseitigen Leistungen bietet die Börse Düsseldorf zudem im
Freiverkehr mit dem Qualitätssegment Primärmarkt attraktive
Listingmöglichkeiten für kleinere und mittlere Unternehmen. Die
nordrhein-westfälische Börse hat ihren Ursprung im Jahr 1553 in Köln
und ist die einzige Börse in Deutschland, die mit einem
TÜV-Zertifikat ausgezeichnet ist.
BÖRSE DÜSSELDORF - Hier wird gehandelt.
Risikohinweis / Disclaimer: Die Börse Düsseldorf AG weist darauf
hin, dass Börsengeschäfte mit Risiken verbunden sind und selbst der
Totalverlust des eingesetzten Kapitals nicht ausgeschlossen werden
kann. Der Interessent sollte daher nicht die von der Börse Düsseldorf
in dieser Mitteilung und auf der Homepage www.boerse-duesseldorf.de
enthaltenen allgemeinen Informationen zur Grundlage seiner
Anlageentscheidung machen, sondern sich zuvor von seiner Bank oder
Sparkasse eingehend unter Berücksichtigung seiner individuellen
Vermögens- und Anlagesituation persönlich beraten lassen. Im
Einzelfall kann der Erwerb eines Wertpapiers an spezielle
Voraussetzungen wie etwa die Staatsangehörigkeit gebunden sein.
Entsprechende Hinweise finden sich im jeweiligen Wertpapierprospekt
und können dort von jedem Interessenten nachgelesen werden.
Pressekontakt:
Ulrike Germann
Pressesprecherin
Börse Düsseldorf AG
Tel. 0211/1389-217
E-Mail: germann@boerse-duesseldorf.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
559548
weitere Artikel:
- SCHOTT auf erfolgreichem Kurs Mainz (ots) -
- Geschäftsjahr 2013/2014: Umsatz steigt währungsbereinigt um 4 %
- Deutliche Verbesserung der Profitabilität, 135 Millionen Euro
EBIT und 66 Millionen Euro Konzernjahresüberschuss
- Umfassender Veränderungsprozess des Konzerns zielt auf
profitables Wachstum
Mit der Verbesserung aller Ertragskennzahlen setzte die SCHOTT AG
im Geschäftsjahr 2013/2014 (1. Oktober 2013 bis 30. September 2014)
ihren Wachstumskurs fort. Der EBIT erreichte 135 Millionen Euro und
lag damit deutlich über den 74 Millionen mehr...
- Sparda-Bank West wächst 2014 solide / Genossenschaftsbank stärkt Marktposition Düsseldorf (ots) - Die Sparda-Bank West hat sich im Geschäftsjahr
2014 solide entwickelt. Trotz einer für Sparer sowie viele Anleger
enttäuschender Niedrigzinsphase und eines intensiven Wettbewerbs im
Marktgebiet Nordrhein-Westfalen konnte die siebtgrößte
Genossenschaftsbank Deutschlands bei allen wichtigen Kennzahlen
zulegen. So wuchs die Bilanzsumme des Instituts um 139 Millionen Euro
auf 8,45 Milliarden Euro. Die Kundeneinlagen stiegen um 109 Millionen
Euro auf 7,65 Milliarden Euro. Und der Kreditbestand erhöhte sich um
44 Millionen mehr...
- EANS-Adhoc: Atrium European Real Estate Limited / ATRIUM ACQUIRES ARKÁDY PANKRÁC
SHOPPING CENTRE IN PRAGUE FOR EUR162 MILLION --------------------------------------------------------------------------------
ad-hoc disclosure transmitted by euro adhoc with the aim of a Europe-wide
distribution. The issuer is solely responsible for the content of this
announcement.
--------------------------------------------------------------------------------
other
22.01.2015
ATRIUM ACQUIRES ARKÁDY PANKRÁC SHOPPING CENTRE IN PRAGUE FOR EUR162
MILLION
Ad hoc announcement - Jersey, 22 January 2015: Atrium European Real
Estate Limited ("Atrium"or the "Company") (VSE/Euronext: mehr...
- EANS-Adhoc: Atrium European Real Estate Limited / ATRIUM ERWIRBT ARKÁDY PANKRÁC
EINKAUFSZENTRUM IN PRAG FÜR EUR 162 MILLIONEN --------------------------------------------------------------------------------
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch euro adhoc mit dem Ziel einer
europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
Sonstiges
22.01.2015
ATRIUM ERWIRBT ARKÁDY PANKRÁC EINKAUFSZENTRUM IN PRAG FÜR EUR 162
MILLIONEN
Ad hoc Mitteilung - Jersey, 22. Jänner 2015: Atrium European Real
Estate Limited (,,Atrium" oder die ,,Gesellschaft") (VSE/Euronext: mehr...
- Immobilien-Crowdfunding - Für zwei Drittel der Deutschen ist die Finanzierungsform zu unsicher (FOTO) Hamburg (ots) -
Die Kapitalgewinnung durch Crowdfunding - zu Deutsch
Schwarmfinanzierung - ist in aller Munde. Mittlerweile werden nicht
nur Start-Up Firmen sondern auch Immobilienprojekte durch
Mikroinvestoren bezuschusst. Das Immobilienportal Immonet wollte
daher von den Immobilieninteressierten wissen, ob Crowdfunding eine
echte Finanzierungsalternative darstellen kann. Das Ergebnis ist
ernüchternd: Der großen Mehrheit der Deutschen ist die
Schwarmfinanzierung aktuell noch zu unsicher. Lediglich 20 Prozent
können sich vorstellen, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Finanzen
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|