Weser-Kurier: Kommentar von Matthias Lüdecke zum Wissenschaftsplan
Geschrieben am 26-01-2015 |
Bremen (ots) - Sie werden also wohl nicht beschließen, weder der
Akademische Senat der Hochschule noch der der Universität. Die
Studierenden wollen die Sitzungen heute und morgen verhindern - und
damit auch die geplanten Einsparbeschlüsse. Das ist so legitim wie
verständlich. Und obendrein ist es für die Studenten ein guter
Zeitpunkt, ihrem Unmut Luft zu verschaffen. Im Mai wird in Bremen
gewählt, da kann es nie schaden, den eigenen Standpunkt noch einmal
lautstark deutlich zu machen. Vieles spricht aber dafür, dass die
Beschlüsse so aufgeschoben, aber nicht aufgehoben werden. Denn den
Hochschulen bleibt eigentlich nichts übrig. Sie erhalten ihren
Finanzrahmen, und mit diesem Geld müssen sie klarkommen. Und dieses
Geld reicht an der Hochschule eben nicht, um den Studiengang
Journalistik aufrecht zu erhalten. Mit dem Wissenschaftsplan haben
die Hochschulen einerseits Planungssicherheit bis 2020, andererseits
aber sind sie gezwungen, einzusparen, sich zu beschränken und zu
konzentrieren - und das obwohl Bremen trotz Haushaltsnotlage sogar
ein bisschen mehr Geld ausgibt. Der Asta der Universität hat völlig
recht, wenn er sagt, bei den Protesten gehe es auch um die
grundsätzliche Frage, was für eine Universität Bremen will. Es geht
aber leider auch um die Frage, was für eine Universität sich das Land
noch leisten kann.
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