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Weser-Kurier: Zur Studie über die Attraktivität der Bremer Innenstadt schreibt Andreas Holling:

Geschrieben am 27-01-2015

Bremen (ots) - Es ist ein einfaches und langweiliges Rezept: Man
nehme eine Galeria Kaufhof, einmal Karstadt und mindestens einmal die
Buchhandlung Thalia. Ergänze das Ensemble mit den bekannten
Zwei-Buchstaben-Modeketten H&M und C&A. Anschließend fülle man die
restliche Verkaufsfläche mit einigen Optikerketten, Kosmetikläden und
den Filialen der allgegenwärtigen Telefon- und Handyanbieter. Fertig
ist die City 2015. Leider, denn Innenstädte können und müssen mehr
sein als ein gesichtsloser Ort der alltäglichen Konsumbefriedigung.
Sie brauchen eine besondere Aufenthaltsqualität, denn viele Besucher
wollen nicht einfach nur einkaufen, sie wollen flanieren, staunen und
sich überraschen lassen. Das allerdings gelingt Bremen - so wie
vielen anderen Innenstädten - eher durchschnittlich. Wie auch? Eine
attraktive und kleinteilige Baustruktur wie zum Beispiel in Oldenburg
mit vielen Winkeln und Ecken gibt es hier nicht. An der Weser prägt
das "Konsum L" aus Söge- und Obernstraße die City. Viel zu erkunden
und entdecken ist da für Besucher nicht. Und das ist ein Problem,
denn auch das Sortiment lockt derzeit kaum jemanden in die City. Vor
allem die großen Modelabels, Schuhhändler und Elektromärkte haben
sich längst ebenfalls auf der grünen Wiese angesiedelt. Und Bremen
und sein Umland haben viele Einkaufszentren zu bieten. Allein der
Weserpark verfügt über halb so viel Verkaufsfläche wie die gesamte
Innenstadt - plus Autobahnanschluss und kostenlosen Parkplätzen. Um
die City im Wettbewerb zu stärken, setzt die Politik derzeit vor
allem auf das neue Center am Ansgaritor. Das mag gelingen, doch damit
die Innenstadt dauerhaft mehr Besucher anzieht, müssen die
bestehenden Angebote vielfältiger und attraktiver werden. Nicht die
zehnte Filiale der immer gleichen Ketten, sondern individuelle und
hochwertige Produkte, ergänzt durch gute Beratung, machen Einkaufen
zum Erlebnis. Dann lohnt sich auch ein Besuch.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


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