Baugewerbe: Steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung bringt keine zusätzlichen Impulse zur Erreichung der Klimaziele / Mind. 25 % der Investitionssumme sollen absetzbar sein
Geschrieben am 30-01-2015 |
Berlin (ots) - "Der unlängst bekannt gewordene Referentenentwurf
zur steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung wird
keine Sanierungsimpulse setzen können. Dazu sind die vorgeschlagenen
Maßnahmen zu halbherzig. Entweder man macht es richtig, oder man
macht es gar nicht." So das Fazit von Rainer König, Vorsitzender des
Bundesverbandes Ausbau und Fassade im Zentralverband Deutsches
Baugewerbe und ZDB-Vorstandsmitglied anlässlich der
Jahresauftaktveranstaltung seines Verbandes heute in Stuttgart.
Gerade der Gebäudesektor spielt eine entscheidende Rolle bei der
Erreichung der nationalen Klimaschutzziele, denn rund 40 Prozent des
gesamten Energiebedarfes wird für das Beheizen, die
Warmwasserversorgung und die Beleuchtung von Gebäuden benötigt. Aber
die jährliche Sanierungsquote liegt bei knapp einem Prozent und damit
deutlich unter der Zielvorgabe von zwei Prozent, so dass nur richtige
Anreize, die sich hier bietenden Energieeinsparpotenziale, z. B.
durch eine Fassadendämmung, aktivieren.
Die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung war
in der vergangenen Legislaturperiode im Vermittlungsausschuss von
Bundestag und Bundesrat gescheitert. Mit dem nationalen Energieplan
von Vizekanzler Gabriel tauchte sie erneut in der politischen
Diskussion auf.
"Bei 10.000 Euro Investition, z.B. in die Fassadendämmung, soll
der Investor 1.000 Euro als Steuerabzug ersetzt bekommen, dieses
allerdings nicht auf einmal, sondern über zehn Jahre gestreckt, also
100 Euro Steuerersparnis pro Jahr. Das ist ein Witz - und kein ernst
zu nehmender Vorschlag. Denn wenn der private Hausbesitzer die
Zuschussvariante der KfW wählt, bekommt er dieselben 1.000 Euro,
allerdings auf einmal und direkt ausgezahlt. Wer soll sich vor diesem
Hintergrund für eine steuerliche Förderung entscheiden?" so König
weiter. "Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier etwas
gemacht wird, dessen Scheitern vorprogrammiert ist."
Das in den letzten Jahren rückläufige Auftragsvolumen bei
Fassadendämmungen wird vor diesem Hintergrund keine zusätzlichen
Impulse erfahren, um die Modernisierungsquote zu beschleunigen. Der
mit der steuerlichen Förderung verknüpfte Abbau des Handwerkerbonus
zur Gegenfinanzierung, der auch schwarzarbeitsdämpfend wirkt, wurde
von König scharf kritisiert und führt nach vbw-Berechnungen sogar zu
zusätzlichen Steuereinnahmen des Staates. König forderte eine
Erhöhung der jährlichen Abschreibung auf mindestens 25 Prozent, um
einen tatsächlichen Anreiz zur energetischen Sanierung von Gebäuden
zu schaffen sowie die Entkopplung vom Handwerkerbonus, um
energetische Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden signifikant zu steigern.
Pressekontakt:
Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail klein@zdb.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
560040
weitere Artikel:
- E-world 2015: Zukunft ERDGAS stellt Studie "Sanierungsfahrpläne für Mehrfamilienhäuser" vor Essen (ots) - Im Rahmen einer Pressekonferenz stellt Zukunft
ERDGAS auf der Messe E-world die Studie "Sanierungsfahrpläne für
Mehrfamilienhäuser" vor. Hierzu sind alle interessierten Journalisten
herzlich eingeladen.
724 gebäudeindividuelle Sanierungsfahrpläne wurden berechnet, die
ein Bild von der Vielfalt im Gebäudebestand zeichnen. Zukunft ERDGAS
zeigt, welchen Beitrag die Mehrfamilienhäuser zu Klimaschutz und
Energiewende bis 2050 leisten können. Dabei immer berücksichtigt:
Mieter und Vermieter müssen sich das auch leisten mehr...
- SKODA produziert 17-millionstes Fahrzeug (FOTO) Mladá Boleslav (ots) -
- Jubiläumsauto ist ein SKODA Rapid Spaceback
- Wachstum: SKODA Auslieferungen seit 1991 bis heute versechsfacht
- Modelloffensive: SKODA Produktpalette umfassend erneuert und
ausgebaut
- Ausblick: Neuer SKODA Superb startet ab Mitte 2015 eine neue Ära
SKODA hat das 17-millionste Fahrzeug produziert. Das Jubiläumsauto
- ein SKODA Rapid Spaceback in 'Corrida-Rot' - rollte heute im SKODA
Stammwerk Mladá Boleslav vom Band. Das Fahrzeug geht an einen Kunden
in Deutschland. Das aktuelle Produktionsjubiläum mehr...
- Coface erwartet Probleme für chinesische Unternehmen / China in der Länderbewertung auf "negative watch" gesetzt Mainz (ots) - Coface sieht die chinesischen Unternehmen in einer
akuten Gefahrenzone und hat daher die Länderbewertung von China in
der Stufe A3 unter Beobachtung für eine Herabstufung genommen. Das
gab der internationale Kreditversicherer jetzt bei der Country Risk
Conference 2015 in Paris bekannt. Das Zahlungsverhalten
verschlechtere sich, die Zahl nicht bedienter Kredite steige.
Aktuell stehen die Unternehmen in China vor mehreren
Herausforderungen. So hat sich das verlangsamte Wachstum verfestigt,
mehrere Branchen haben mehr...
- Eilnachricht Wirtschaft: PEARL gewinnt 10.000.000 Kunden (FOTO) Buggingen (ots) -
10.000.000 Kunden! Der Versender PEARL mit Hauptsitz im
baden-württembergischen Buggingen hat vor wenigen Tagen diese
magische Grenze überschritten.
Selbst in den kühnsten Träumen der Gründer kam diese
beeindruckende Kundenanzahl 1989 bei Eröffnung des Versandhandels
sicherlich nicht vor. Damals - noch unter PEARL Agency Allgemeine
Vermittlungsgesellschaft mbH firmierend - freuten sich die
Verantwortlichen über jeden einzelnen Käufer. Das ist bis heute so
geblieben. Allerdings gibt es aktuell viel mehr mehr...
- Arzneimittelausgaben 2014 um 9 Prozent gestiegen: Ursachen sind Herstellerabschlag und Innovationen (FOTO) Berlin (ots) -
Die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) sind im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 9,0 Prozent auf 31,4
Mrd. Euro angestiegen. Die Anzahl der auf GKV-Rezept abgegebenen
Medikamente (mit Hilfsmitteln, Rezepturen, Nichtarzneimitteln) ist
dagegen mit 747 Millionen fast konstant geblieben (+0,1 Prozent),
ebenso wie das Honorarvolumen der Apotheken. Das ergeben Berechnungen
des Deutschen Apothekerverbandes (DAV).
Hauptursachen für den Ausgabenanstieg sind die gesetzliche
Absenkung des mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|