Allgemeine Zeitung Mainz: Mutig sein, und klug / Kommentar zu Rosenmontag
Geschrieben am 16-02-2015 |
Mainz (ots) - Seien wir tolerant, an so einem Tag, und zitieren
eine (Über-)Lebensweisheit ausgerechnet aus Köln: "Et hätt noch emmer
joot jejange." Trefflicher kann man auch in hiesigen Regionen nicht
philosophieren: Es ist noch immer gut gegangen... Auch an diesem
Rosenmontag, einem ganz schwierigen. Fastnacht, Karneval und
Fasching sind nicht totzukriegen. Sie haben Kriege überdauert und
andere Katastrophen. Narren sind nicht nur närrisch, sondern auch
mutig. Das hat gerade der Rosenmontag 2015 bewiesen, ein ganz
besonderer, wenige Wochen nach der Mordserie in Paris, zwei Tage
nach den Morden von Kopenhagen, einen Tag nach der Absage des
Karnevalszugs in Braunschweig. Mut, ja: Wir dürfen uns nicht
einschüchtern lassen. Sie haben sich nicht einschüchtern lassen, die
Narren auf der Straße und die Wagenbauer mit den Motiven um Charlie
Hebdo und Islamismus. Ja, dem Mutigen gehört die Welt. Aber Mut darf
nicht zu Übermut werden, und zum Prinzip "Mut" gehören die Prinzipien
"Verantwortung" und "Klugheit" sinnvollerweise hinzu. Deshalb gehört
den Mutigen auch weiterhin die Welt, sie brechen Lanzen und schlagen
Breschen, aber manchmal hören sie klugerweise auch auf die, die
sagen: Wir müssen gerade jetzt an diesem Ort an diesem Tag Gesundheit
und Leben von Menschen schützen. "Wenn es nicht geht, dann geht es
nicht", hat ein hoher Polizeiverantwortlicher dieser Tage gesagt.
Deshalb war es eben gerade nicht feige in Braunschweig, den Zug
abzusagen. Es ist ein irrsinnig schmaler Grat, aber das ist ja bei
ganz vielen Dingen so im Leben, auch außerhalb der Fastnacht, es wird
uns niemals erspart bleiben. Es werden unglückseligerweise auch
manchmal Fehler passieren, bei solchen Gratwanderungen. "Das Leben
ist lebensgefährlich und endet meist tödlich", würde man vielleicht
in der Bütt sagen. Aber trotzdem ist es lebenswert.
Zweifeln jüdische Mitbürger?
Solidarität ist noch so ein überragend wichtiges Prinzip in
schwierigen Situationen. Dass die Solidarität gerade mit jüdischen
Mitbürgern zur Kernsubstanz des demokratischen Deutschland gehört,
wird nicht nur an historischen Daten wie dem 70. Jahrestag der
Befreiung des KZ Auschwitz deutlich, sondern gehört zum Lebensalltag.
Ja, die Terrorgefahr betrifft auch und gerade jüdische Einrichtungen.
Jedoch gibt es eigentlich keinen Anlass für Zweifel, wie sie in
Erklärungen des Zentralrats der Juden anzuklingen scheinen, Zweifel
daran, ob jüdische Einrichtungen ausreichend geschützt seien. Auch
ist es sehr schmerzlich für das demokratische Deutschland, wenn
israelische Politiker nun Juden zur Auswanderung nach Israel
auffordern.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Karsten Gerber
Newsmanager
Telefon: 06131/485932
karstengerber@vrm.de
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