"Süddeutsche Zeitung" wehrt sich gegen "SZ-Leaks": Berichterstattung keine "Schleichwerbung für Steuerhinterziehung"
Geschrieben am 17-02-2015 |
München (ots) - Die "Süddeutsche Zeitung" verwahrt sich gegen den
Vorwurf, dass sie im Jahr 2007 redaktionelle "Schleichwerbung für
Steuerhinterziehung" betrieben habe.
"Bei uns bestimmt die Redaktion, wie wir Themen journalistisch
umsetzen", betont der stellvertretende "SZ"-Chefredakteur Wolfgang
Krach gegenüber dem Mediendienst Newsroom.de.
Die Vorwürfe, die "taz"-Redakteur Sebastian Heiser in seinem
privaten Blog gegen die "Süddeutsche Zeitung" erhoben hat, sind
Gesprächsthema Nummer 1 unter Journalisten und Medienmachern in
sozialen Netzwerken.
Im Interview mit Branchendienst Newsroom.de sagt Sebastian Heiser,
dass er seine Vorwürfe vermutlich früher hätte äußern müssen. Warum
er seinen Bericht jetzt veröffentlicht hat, erklärt er so: "Den
letzten Ausschlag gaben dann die Swiss-Leaks. Ich fand diese
Heuchelei unerträglich, mit der die SZ sich heute als Kämpferin für
Steuerehrlichkeit darstellt, obwohl sie damals genau diese
Steuerhinterziehung im Ausland befeuert hat."
Zwar fordert Michael Konken, Bundesvorsitzender des Deutschen
Journalistenverbandes DJV, gegenüber Newsroom.de von der "SZ" auch
bei den so genannten "SZ-Leaks" "Offenheit, wie wir sie von der
Süddeutschen Zeitung gewohnt sind", dennoch plant die überregionale
Zeitung keine Berichterstattung in eigener Sache: "Warum sollten
wir?", so Wolfgang Krach, seit 1. Juni 2007 stellvertretender
"SZ"-Chefredakteur, zu NEWSROOM.
Heisers Behauptung, die "Süddeutsche Zeitung" betreibe
"Schleichwerbung für Steuerhinterziehung" oder "unverhohlene Werbung
für Steuerhinterziehung", ist aus Sicht der Redaktion nicht
nachvollziehbar", so Wolfgang Krach zu Newsroom.de. Die "Süddeutsche
Zeitung" hat nach Aussage von Wolfgang Krach noch nicht entschieden,
ob sie gegen Heiser juristisch vorgehen wird.
Auf Newsroom.de-Anfrage teilte der Norddeutsche Rundfunk mit, dass
er an der engen Zusammenarbeit von NDR und "Süddeutsche Zeitung"
weiterhin festhalten werde: "Unsere Zusammenarbeit bei investigativen
Recherchen mit der Redaktion der SZ sehen wir nicht berührt", sagte
NDR-Sprecher Martin Gartzke zu Newsroom.de.
Lesen Sie das Interview mit Sebastian Heiser auf Newsroom.de, dem
Branchendienst für Journalisten und Medienmacher:
http://nsrm.de/-/2ck
Lesen Sie das Gespräch mit Wolfgang Krach auf Newsroom.de, dem
Branchendienst für Journalisten und Medienmacher:
http://nsrm.de/-/2cm
Pressekontakt:
Bülend Ürük
Chefredakteur
Tel. 0049-15147155124
Twitter: www.twitter.com/buelend
chefredaktion@newsroom.de
www.newsroom.de
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