Börsen-Zeitung: Standortpolitik 1.0, Kommentar zu Industrie 4.0 von Stefan Paravicini
Geschrieben am 18-02-2015 |
Frankfurt (ots) - Die vierte industrielle Revolution zu einer voll
vernetzten, digitalisierten Wirtschaft ist in vollem Gange, heißt es
überall. "Industrie 4.0" ist denn auch der Begriff, auf den die
nächste Ausbaustufe des Wirtschaftsstandorts Deutschland von jedem
gebracht wird, der etwas auf sich hält. Klar, dass da keiner
zurückbleiben will. Jede Branche, jeder Branchenverband will
mindestens 4.0 sein, Forschung und Politik sowieso.
Da wundert es kaum, dass es nur so wimmelt von Initiativen,
High-Tech-Strategien, Bündnissen und Plattformen, von denen der
Sprung aus der Welt 2.0 oder 3.8 nach ganz vorne gelingen soll. Seit
gestern hat die Republik eine Initiative mehr am Start: Die
Fraunhofer-Gesellschaft und Partner aus der Industrie haben mit
Unterstützung der Bundesministerien für Bildung und Forschung, für
Wirtschaft und Energie, für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie
des Innenministeriums ein gemeinsames Projekt gestartet, "um einen
international offenen Datenraum für die Wirtschaft zu schaffen", wie
es heißt.
Noch bevor die neue Initiative an den Start gegangen war, gab es
in dieser Woche vereinzelte Zwischenrufe, etwa vom Bundesverband der
Deutschen Industrie, die Politik dürfe beim Thema Industrie 4.0 keine
Doppelstrukturen fördern. Da nervt es offenbar den einen oder
anderen, dass die Spitzenverbände beim Projekt "Industrial Data
Space" nicht in der ersten Reihe sitzen. Sie haben unter anderem in
der "Plattform Industrie 4.0" den Hut auf, die Interessenvertreter
des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus, der hiesigen
Elektroindustrie und der IT- und Telekommunikationsbranche vor zwei
Jahren auf der Hannover Messe Industrie aus der Taufe gehoben hatten.
Bahnbrechende Ergebnisse, etwa bei der Entwicklung von gemeinsamen
Standards für eine vernetzte Industrie, sind von der bisherigen
Arbeit der Verbandsplattform nicht überliefert. Unternehmen wie
Siemens, SAP, Bosch und Infineon haben sich derweil der US-Initiative
Industrial Internet Consortium zugewandt, um auf dem Weg Richtung 4.0
nicht von der Konkurrenz überholt zu werden.
Dass sich jetzt auch die Fraunhofer-Gesellschaft in führender
Position des Themas annimmt, ist eine gute Nachricht. Die Institute
haben ihre Stärke an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und
Wissenschaft gerade dort, wo die Basis für die vernetzte Industrie
gelegt wird. Die Sorge über Doppelstrukturen klingt da ein bisschen
nach Verbandsarbeit 1.0. Auf dem Weg in die Industrie 4.0 würde es
den Akteuren jedenfalls gut anstehen, auch ihre Standortpolitik zu
vernetzen.
Pressekontakt:
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Redaktion
Telefon: 069--2732-0
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