Lausitzer Rundschau: Zukunftsfonds statt Reparationen
Zu den finanziellen Forderungen Griechenlands an Deutschland
Geschrieben am 11-03-2015 |
Cottbus (ots) - 70 Jahre nach Kriegsende erscheinen Forderungen
nach Reparationen absurd. Irgendwann muss mal Schluss sein mit der
Abrechnung, sonst würden wegen Napoleon noch heute in Europa
Schuldtitel hin- und hergeschickt. Aber Vorsicht. Zeit allein ist
kein Gegenargument im Fall Griechenland. Auch die Zwangsarbeiter
werden erst seit dem Jahr 2000 entschädigt. Berlins lakonisches Nein
zu den Forderungen aus Athen ist auf seine Art so schrill wie
Tsipras' Reden. Mag Deutschland auch rechtlich die Argumente auf
seiner Seite haben, eine moralische Pflicht bleibt doch. Erstens
haben die Deutschen in Hellas gewütet wie kaum in einem anderen Land,
zweitens ist Griechenland bei den bisherigen Entschädigungen sehr
knapp weggekommen, auch dank deutscher Tricksereien, und drittens
gibt es eine Besonderheit: den damaligen Zwangskredit von fast 500
Millionen Reichsmark. Berlin muss nicht, aber es könnte diese
Schulden wie einen ganz normalen Kredit behandeln, der noch
zurückgezahlt werden muss. Selbst die Nazis hatten das offenbar vor.
Allerdings sollte dieses Geld, mit Zinseszins bis zu zehn Milliarden
Euro, nicht im griechischen Schuldenloch versickern. Ein gemeinsam
verwalteter deutsch-griechischer Zukunftsfonds wäre die richtige
Alternative. Zehn Milliarden für Bildungsprojekte,
Infrastrukturmaßnahmen oder als Starthilfe für Firmen. Vielleicht
konzentriert auf jene Dörfer und Regionen, in denen die Deutschen
ihre schlimmsten Massaker veranstalteten. Das wäre auch 70 Jahre
danach noch ein nach vorne gerichtetes Zeichen tätiger
Wiedergutmachung. Leider wird eine solche Lösung wohl erst möglich
sein, wenn Tsipras aufgehört hat, mit dem Thema böse Stimmung zu
machen.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
562719
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Stefan Pohl über die Bemühungen um den Online-Handel in Südwestfalen Hagen (ots) - Die Digitalisierung des Einzelhandels lässt sich
nicht aufhalten. Der Wunsch der Verbraucher, unabhängig von Wochentag
und Uhrzeit zu shoppen, ist zum Anspruch geworden. Das gilt für die
ständige Verfügbarkeit der Produkte ebenso wie für den Preis, der im
stationären Handel möglichst nicht höher liegen sollte als im
Internet. Das hat zu der abstrusen Situation geführt, dass Kunden
gern Beratung und Service der Läden in Anspruch nehmen, dann aber
doch lieber online kaufen. Dass vor allem kleinere Einzelhändler im
ländlichen mehr...
- Westfalenpost: Harald Ries zu Griechenland Hagen (ots) - Man muss der noch jungen griechischen Regierungen
ein paar Dinge zugute halten: Sie ist nicht für die Fehlentwicklungen
der vergangenen Jahrzehnte verantwortlich. Die grundsätzlichen
Zweifel am Konzept des Extremsparens in der Rezession werden weltweit
von vielen Wirtschaftsexperten geteilt. Die einseitige Belastung der
Armen war ein großer Fehler des Troika-Regimes. Und große Erfolge des
gesamten sogenannten Rettungsplans sind nicht zu verzeichnen.
Ministerpräsident Tsipras und Finanzminister Varoufakis hätten also
mit mehr...
- Rheinische Post: Überladene Tarifrunde Düsseldorf (ots) - Die Bürger in NRW bekommen ab heute zu spüren,
was es heißt, wenn Gewerkschaften und Arbeitgeber zu ambitioniert in
Verhandlungen starten. Die "Wünsch dir was"-Listen sind in dieser
Tarifrunde der Länder lang: Da wäre die Lohnforderung, die angesichts
einer Inflation von nahezu null mehr als ambitioniert ist. Hinzu
kommt die zu Recht seit Langem geforderte Eingruppierung für die
angestellten Lehrer. Dann noch die Übernahmeregelung für die
Auszubildenden. Und als wäre das nicht schon genügend Stoff für
hitzige Diskussionen, mehr...
- Rheinische Post: Athens zynisches Spiel Düsseldorf (ots) - Die Nazis verübten in Griechenland schreckliche
Verbrechen und töteten Tausende von unschuldigen Menschen - Männer,
Frauen, Greise und Kinder. Wer einmal als Deutscher Distomo, den Ort
des SS-Massakers von 1944, besucht hat, empfindet große Scham und
Demut angesichts der deutschen Untaten. Wir dürfen das niemals
vergessen und müssen die Griechen um Vergebung bitten. Doch die neue
Regierung in Athen versündigt sich an den Opfern, wenn sie diese
instrumentalisiert, um Punkte im Finanzstreit zu sammeln. Man darf
die mehr...
- Rheinische Post: Drei Wahrheiten über den U3-Ausbau Düsseldorf (ots) - Der Ausbau der Kindertagesstätten für
Unter-Dreijährige ist eine Erfolgsgeschichte. 155 000 Plätze sind
inzwischen landesweit geschaffen worden. Gut so! Es gibt jedoch zu
dieser Zahl drei Wahrheiten, und die muss man nennen: Manche Familien
melden ihr Kind nur deshalb so früh an, weil sie eine
Kitaplatz-Garantie wünschen. Das ist fatal. Wer sein Kind bis zum
Alter von drei Jahren zu Hause betreuen will, der muss eine echte
Wahl-Freiheit haben. Es braucht also mehr wohnortnahe Ü3-Plätze. Die
größten Profiteure der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|