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Rheinische Post: Kommentar: Mehr Ehrlichkeit bei der Braunkohle

Geschrieben am 19-03-2015

Düsseldorf (ots) - Um ihr Klimaziel zu erreichen, will die
Bundesregierung mit einer neuen Abgabe die Abschaltung alter
Kraftwerke erzwingen, die viel Kohlendioxid ausstoßen. Das hat
durchaus Logik: Am Strommarkt gibt es große Überkapazitäten. Wieso
sollte man ausgerechnet jene Blöcke am Netz lassen, die die
Klimabilanz verderben - und diese Blöcke am besten noch durch
staatlich organisierte Hilfe fördern, wie RWE das will?
CDU-Landes-Chef Laschet sieht in der Abgabe einen "Anschlag auf NRW".
Das ist merkwürdig. Es ist seine Kanzlerin, die auf das Klimaziel
drängt. Und wen er anstelle der Stromwirtschaft belasten will, sagt
Laschet auch nicht. Das ist billige Opposition. Natürlich wird die
Abgabe den Druck auf das rheinische Revier und seine Jobs erhöhen.
Doch aus der Geschichte der Steinkohle weiß man, dass es keinen Sinn
machte, Industrien künstlich am Leben zu erhalten. RWE wäre gut
beraten, endlich in der Realität anzukommen und von Jammern auf
Machen umzuschalten. Dazu gehört es auch, den Menschen in der Region
ehrlich zu sagen, dass man den Tagebau Garzweiler im bisher geplanten
Umfang nicht brauchen wird. RWE rühmt sich in der Werbung gerne als
"VoRWEggeher". Jetzt ist die Zeit, ernst zu machen.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


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