Hagen (ots) - In zwei Wochen ist Griechenland pleite - sagen
die Experten der Europäischen Union. Kein Wunder also, dass der
griechische Regierungschef Alexis Tsipras gestern bei seinem ersten
Staatsbesuch in Berlin leisere, freundlichere Töne anschlug. Er will
schließlich Geld. Krawallthemen wie Reparationsforderungen,
Stinkefingervorwürfe und Schadenersatz für mutmaßlich von der
deutschen Rüstungsindustrie gezahlte Bestechungsgelder bieten eine
schlechte Verhandlungsbasis.
Athen ist reformwillig, diese
Botschaft wollte Tsipras gestern überbringen. Viele seiner
Sparvorschläge, zum Beispiel ein allgemeines Renteneintrittsalter von
67 Jahren und eine Mehrwertsteuererhöhung für die bisher fiskalisch
bevorzugten Inseln Mykonos und Santorin, sind nicht neu, wurden
allerdings bisher noch nicht umgesetzt. Wie sich höhere Abgaben auf
Alkohol und Tabak unter dem Strich in Euro und Cent auswirken, ist
unklar.
Bisher sind das jedoch alles nur Ankündigungen;
Tsipras muss sich erst noch in seiner Heimat durchsetzen. Seine
Wähler oder der rechte Koalitionspartner könnten ihm die eine oder
andere soziale Härte übelnehmen. Sein Besuch in Berlin war ein
Zeichen des guten Willens, eine vertrauensbildende Maßnahme.
Deutschland sollte Griechenland dieses Vertrauen entgegenbringen,
aber für die Fakten ist jetzt Athen zuständig.
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- Schwäbische Zeitung: Versöhnlich, aber vage - Leitartikel zum Thema Griechenland Ravensburg (ots) - Kommt jetzt die Wende im deutsch-griechischen
Verhältnis? Nach all den Kampfansagen, Schuldzuweisungen,
Reparationsforderungen, Stinkefingern und dem Beleidigtsein der
letzten Woche stehen die Zeichen auf Entspannung. Griechenlands
Regierungschef Tsipras spricht schon von einer Schönwetter-Lage,
Merkel aber bleibt skeptisch. Zu Recht. Das europäisch-griechische
Tauziehen ist noch lange nicht beendet. Offen ist, ob Tsipras seinen
Erklärungen des guten Willens Taten folgen lässt. Seine Pläne ließ er
im Vagen.
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- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Frankreich Bielefeld (ots) - Richtig zufrieden war keiner. Die
Departement-Wahlen in Frankreich, denen man zu Recht nationale
Bedeutung beimessen kann, weil sie landesweit stattfanden, waren ein
Test für die Regierung, für die bürgerliche Opposition und auch für
die rechtsextreme Front National (FN). Alle erklärten sich zum
Gewinner. Aber weder lag die sozialistische Regierungspartei (PS) mit
ihren 21 Prozent vor der FN, noch konnte die FN mit ihren 26 Prozent
an der bürgerlichen UMP (29 Prozent) vorbeiziehen und den Platz der
»ersten Partei mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Griechenland Bielefeld (ots) - Jassas, Alexis Tsipras. Hallo. Kalos Orissate.
Willkommen. Sie haben sich mit ihrem Besuch in Deutschland Zeit
gelassen. Die Kanzlerin und ihr Finanzminister hätten Sie und Ihre
Kabinettskollegen gerne eher begrüßt. Vielleicht wäre so das eine
oder andere verbale Scharmützel der vergangenen Wochen vermieden
worden. Auf jeden Fall hätte es für einen, dessen Staatskasse leer
ist und der Unterstützung braucht, einen besseren Eindruck gemacht,
wenn er nicht auf den letzten Drücker anreist. Mag sein, geehrter
Herr Tsipras, mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von Hans-Ulrich Brandt über Merkel und Tsipras Bremen (ots) - Kehrt jetzt die Sachlichkeit in die Gespräche
zwischen Athen und Berlin zurück? Wird statt übereinander herzufallen
endlich wieder miteinander geredet? Der Auftakt des Treffens zwischen
Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem griechischen Regierungschef
Alexis Tsipras jedenfalls verlief vorsichtig hoffnungsvoll. Auch wenn
die gemeinsame Pressekonferenz im Berliner Kanzleramt schnell
klarmachte, wie tief der Graben zwischen beiden Ländern ist: Sowohl
Merkel als auch Tsipras waren sichtlich bemüht, kein weiteres Öl ins
Feuer mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Merkel trifft Tsipras
Frühlingsgefühle
Alexandra Jacobson, Berlin Bielefeld (ots) - Vielleicht hat der Besuch des griechischen
Ministerpräsidenten Alexis Tsipras bei Bundeskanzlerin Angela Merkel
den Boden für eine vorsichtige Annäherung bereitet. Die Verwerfungen
der vergangenen Wochen bestanden ja nicht nur in politischen
Differenzen. Es ging auch um eine vergiftete Atmosphäre. Tsipras
sprach gestern nicht nur vom Frühlingswetter, das er nach Berlin
mitgebracht habe. Er distanzierte sich erfreulich klar von all den
Karikaturen in der eigenen Parteizeitung, die immer wieder deutsche
Politiker mehr...
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