Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Griechenland
Geschrieben am 23-03-2015 |
Bielefeld (ots) - Jassas, Alexis Tsipras. Hallo. Kalos Orissate.
Willkommen. Sie haben sich mit ihrem Besuch in Deutschland Zeit
gelassen. Die Kanzlerin und ihr Finanzminister hätten Sie und Ihre
Kabinettskollegen gerne eher begrüßt. Vielleicht wäre so das eine
oder andere verbale Scharmützel der vergangenen Wochen vermieden
worden. Auf jeden Fall hätte es für einen, dessen Staatskasse leer
ist und der Unterstützung braucht, einen besseren Eindruck gemacht,
wenn er nicht auf den letzten Drücker anreist. Mag sein, geehrter
Herr Tsipras, dass Sie die mitgebrachte Sparliste als Gastgeschenk
betrachten. Immerhin zeigt sie, dass Griechenland doch noch
reformfähig ist. Der Mix aus Steuererhöhungen, Verschiebung des
Rentenalters, Privatisierung von Staatsunternehmen und dem Eintreiben
von Steuerschulden ist der richtige Weg. Aber ein Geschenk ist er
nicht, einfach nur vernünftige Politik. Auf der Grundlage kann man
aber sogar über die Reparationsforderung sprechen. Vermutlich wird
die Verlängerung der Griechenland-Hilfen beschlossen - in Brüssel,
nicht in Berlin. Die Märkte sind sich schon sicher. Der Euro steigt.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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