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Immobilienfinanzierung treibt Aktivgeschäft der Pfandbriefbanken - Pfandbriefabsatz stabilisiert sich

Geschrieben am 23-03-2015

Berlin (ots) -

- Darlehenszusagen in der Immobilienfinanzierung im vergangenen
Jahr weiter um 6,3 Prozent auf 107,7 Mrd. Euro gestiegen

- Gesamtes Neugeschäft legt um 5,5 Prozent auf 135,6 Mrd. Euro zu

- Neuemissionsvolumen von Pfandbriefen 2014 nur noch moderat
gesunken

- vdp-Präsident Jan Bettink: Pfandbrief und seine Emittenten
behaupten sich auch in einem veränderten Markt- und
Wettbewerbsumfeld

Das Neugeschäft der im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp)
zusammengeschlossenen Pfandbriefbanken ist im zurückliegenden Jahr
erneut gestiegen. Insgesamt summierten sich die Darlehenszusagen auf
135,6 Mrd. Euro, was einem Anstieg um 5,5 Prozent entspricht.
Getragen wurde das Wachstum einmal mehr von den
Immobilienfinanzierungen, die im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent
auf 107,7 Mrd. Euro zunahmen. "Angesichts der stabilen
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der äußerst günstigen
Finanzierungsbedingungen haben die Investitionen in Immobilien und
damit auch die Nachfrage nach entsprechenden Finanzierungsmitteln
weiter zugenommen. Der Wettbewerb, auch mit neuen Anbietergruppen,
nimmt zwar stetig zu. Die steigenden Neugeschäftszahlen zeigen
jedoch, dass die Pfandbriefbanken die sich bietenden Chancen am Markt
konsequent nutzen und ihre Position als verlässlicher
Finanzierungspartner der Immobilienwirtschaft behaupten können",
sagte vdp-Präsident Jan Bettink.

Die Zunahme in der Immobilienfinanzierung geht sowohl auf Wohn-,
als auch auf Gewerbeimmobilien zurück. In der
Wohnimmobilienfinanzierung stiegen die Neuzusagen um 8,8 Prozent auf
52,8 Milliarden Euro. Bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien
legte das Neugeschäft um 4,0 Prozent auf 54,9 Milliarden Euro zu. In
der Staatsfinanzierung setzte sich hingegen die seit Jahren zu
beobachtende Konsolidierung weiter fort: 2014 sind die
Darlehensneuzusagen in diesem Bereich im Vergleich zum Vorjahr um 5,2
Prozent auf 18,6 Mrd. Euro gesunken. Vor allem die seit der
Finanzmarktkrise in Kraft getretenen regulatorischen Änderungen haben
dazu geführt, dass das Staatsfinanzierungsgeschäft für viele
Institute an Attraktivität verloren hat. Nach Einschätzung des vdp
wird die Staatsfinanzierung aber ein wichtiges Standbein für
Pfandbriefbanken bleiben, wenn auch zunehmend in Form des
klassischen, kleinteiligeren Kommunalkreditgeschäfts und mit einer
stärkeren Differenzierung nach der Risikotragfähigkeit öffentlicher
Schuldner.

Neuemissionsvolumen von Pfandbriefen stabilisiert sich

Der Absatz von Pfandbriefen in Deutschland stabilisiert sich
zusehends. Nach den teils deutlich stärkeren Rückgängen der
Neuemissionsvolumina in den Vorjahren sank das Volumen der neu
emittierten Pfandbriefe im vergangenen Jahr nur noch moderat auf 45,8
Mrd. Euro (2013: 49,5 Mrd. Euro). Für das laufende Jahr wird ein
Neuemissionsvolumen in etwa auf Vorjahresniveau erwartet.

Vom Pfandbriefabsatz des Jahres 2014 entfielen 29,1 (33,6) Mrd.
Euro und damit erneut rund zwei Drittel auf Hypothekenpfandbriefe,
15,3 (15,6) Mrd. Euro auf Öffentliche Pfandbriefe und 0,9 (0,3) Mrd.
Euro auf Schiffspfandbriefe. Nach einer Emissionspause im Jahr zuvor
entfiel auf die 2012 erstmals emittierte Gattung des
Flugzeugpfandbriefs ein Volumen von 0,5 Mrd. Euro. Bei großvolumigen
Emissionen ist die Entwicklung nach wie vor positiv: Im vergangenen
Jahr gab es 30 (2013: 26) solcher Benchmark-Emissionen mit einem
Gesamtvolumen von 19,6 (16,6) Mrd. Euro.

Der Gesamtumlauf der Pfandbriefe hat sich per 31. Dezember 2014
auf 402,2 Mrd. Euro verringert (2013: 452,2 Mrd. Euro). Davon
entfielen 189,9 (200,3) Mrd. Euro auf Hypothekenpfandbriefe, 206,5
(246,0) Mrd. Euro auf Öffentliche Pfandbriefe, 4,8 Mrd. Euro auf
Schiffspfandbriefe und 1 Mrd. Euro auf den Flugzeugpfandbrief. Der
Rückgang des Pfandbriefumlaufs ist strukturell bedingt. Er geht
insbesondere auf hohe Fälligkeiten zurück, vor allem im Bereich des
Öffentlichen Pfandbriefs, denen ein absolut geringeres
Neuemissionsvolumen gegenüber steht. Letzteres hat seine Ursache auch
in der anhaltend expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank,
die den Instituten eine vergleichsweise günstige Liquiditätsaufnahme
aus anderen Quellen ermöglicht.

"Ungeachtet des durch die historisch niedrigen Zinsen geprägten
Marktumfelds hat der Pfandbrief seine Stellung als attraktiver und
für eine immer größere Zahl von Instituten strategisch wichtiger
Bestandteil eines nachhaltigen Refinanzierungsmix behauptet. Der
aktuelle Pfandbriefabsatz ist vor diesem Hintergrund
zufriedenstellend - zumal wir für die kommenden Jahre stabile
Absatzvolumina und damit einhergehend auch eine mittelfristige
Stabilisierung des Pfandbriefumlaufs erwarten", erklärte
vdp-Präsident Jan Bettink.



Pressekontakt:
Dr. Helga Bender
E-Mail bender@pfandbrief.de
Tel. (0 30) 2 09 15 - 330


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