Bertelsmann steigert Umsatz und operatives Ergebnis auf höchste Werte seit sieben Jahren
Geschrieben am 31-03-2015 |
Berlin (ots) -
- Umsatz steigt um 3,1 Prozent auf 16,7 Mrd. Euro
- Operating EBITDA legt um 2,7 Prozent auf 2,37 Mrd. Euro zu
- Konzernergebnis von Sondereinflüssen geprägt
- Investitionen mit 1,6 Mrd. Euro weiter auf hohem Niveau
- Fortschritte bei Strategieumsetzung verbessern Wachstumsprofil
- Zusammenschluss von Penguin und Random House trägt zum Wachstum
bei
- Bildungsgeschäft als dritte Säule neben Medien und
Dienstleistungen
- Mittelfristig Konzernergebnis von 1 Mrd. Euro angestrebt
Bertelsmann hat im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz sowie das
operative Ergebnis auf die höchsten Werte seit sieben Jahren
gesteigert und gleichzeitig erneut in den Geschäftsaufbau investiert:
Mit der Akquisition des E-Learning-Anbieters Relias Learning in den
USA sowie den Mehrheitsübernahmen an dem Videovermarkter SpotXchange
und dem Multichannel-Netzwerk StyleHaul verbesserte das
internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen sein
Wachstumsprofil und baute sowohl das Digitalgeschäft als auch die
internationale Präsenz aus.
Der Umsatz der fortgeführten Aktivitäten von Bertelsmann legte
2014 um 3,1 Prozent auf 16,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 16,2 Mrd. Euro) zu.
Hierzu trugen maßgeblich strategische Transaktionen bei wie der
Zusammenschluss der Publikumsverlagsgruppen Penguin und Random House,
der vollständige Erwerb des Musikrechteunternehmens BMG sowie der
Ausbau der Finanz- und E-Commerce-Dienstleistungen bei Arvato. Dem
stand der Rückbau strukturell rückläufiger Geschäfte gegenüber.
Das Operating EBITDA von Bertelsmann legte im vergangenen
Geschäftsjahr um 2,7 Prozent auf 2,37 Mrd. Euro zu, ebenfalls der
höchste Wert seit 2007 (Vorjahr: 2,31 Mrd. Euro). Das Ergebnis
spiegelt insbesondere ein Rekordergebnis der Mediengruppe RTL
Deutschland, ein starkes Bestsellergeschäft bei Penguin Random House
in den USA und Großbritannien sowie Wachstum im Musikrechtegeschäft
wider. Die EBITDA-Marge erreichte mit 14,2 Prozent (Vorjahr: 14,3
Prozent) erneut ein hohes Niveau.
Das Konzernergebnis lag mit 573 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert
von 885 Mio. Euro. Gründe sind der Rückbau der Druck- und
Direktmarketinggeschäfte, Aufwendungen für
Ergebnisverbesserungsmaßnahmen, eine Wertberichtigung im ungarischen
TV-Geschäft sowie der Wegfall positiver Sondereinflüsse im Vorjahr.
Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, erklärte: "Das
Jahr 2014 lief für uns erfreulich: Unser Umsatz ist so hoch wie seit
sieben Jahren nicht mehr. Dasselbe gilt für unser operatives
Ergebnis, es ist eines der besten der Bertelsmann-Geschichte. Die
Umsetzung unserer Strategie macht sich bezahlt. Auch im vergangenen
Jahr sind uns zahlreiche wichtige Fortschritte gelungen. Wir haben
unsere Aktivitäten in wachstumsstarken Bereichen deutlich erhöht, die
weltweit einzigartige Vielfalt unserer Kreativangebote und Services
noch einmal erweitert und uns gleichzeitig von strukturell
rückläufigen Geschäften getrennt. Diese Transformation der
vergangenen Jahre resultiert in einem deutlich verbesserten
Wachstumsprofil des Unternehmens. Seit 2012 haben wir allein in
Wachstumsgeschäfte mehr als zwei Milliarden Euro investiert. Wir
werden dieses hohe Tempo beibehalten und auch in den kommenden Jahren
in den Ausbau bestehender und den Aufbau neuer Geschäfte investieren.
Die Konturen des 'neuen Bertelsmann' sind bereits klar erkennbar -
wachstumsstärker, digitaler und internationaler als zuvor."
Durch die erfolgreiche Umsetzung seiner Strategie erhöhte
Bertelsmann den Umsatzbeitrag wachstumsstarker Geschäfte in 2014 auf
27 Prozent (2011: 22 Prozent). Der Umsatzanteil strukturell
rückläufiger Geschäfte ging dagegen in den vergangenen drei Jahren
von 15 Prozent auf weniger als 10 Prozent zurück. Mittelfristig soll
der Beitrag wachstumsstarker Geschäfte zum Konzernumsatz auf etwa 40
Prozent ausgebaut, der Anteil strukturell rückläufiger Geschäfte
dagegen auf rund fünf Prozent reduziert werden.
Thomas Rabe betonte, dass Bertelsmann 2014 sowie in den ersten
Monaten des laufenden Jahres in allen vier strategischen
Stoßrichtungen - Stärkung der Kerngeschäfte, digitale Transformation,
Ausbau von Wachstumsplattformen und Expansion in Wachstumsregionen -
deutlich vorangekommen sei.
So wurden die Kerngeschäfte gestärkt durch den Ausbau der
Senderfamilien bei der RTL Group und wachsende Distributionsumsätze
von Plattformbetreibern. Bei Penguin Random House, der weltweit
größten Publikumsverlagsgruppe, schritt die Integration beider
Unternehmen schneller als geplant voran; der Zusammenschluss zahlt
sich bereits jetzt kreativ und wirtschaftlich aus:
Penguin-Random-House-Verlage erzielten auf allen Kontinenten
herausragende kreative Erfolge. Durch die Übernahme der spanisch- und
portugiesischsprachigen Publikumsverlagsgeschäfte von Santillana in
Lateinamerika stieg die Verlagsgruppe dort zur Nummer eins im
spanischsprachigen Literaturmarkt auf. Ein strategischer Meilenstein
für Bertelsmann war in 2014 die vollständige Übernahme von Gruner +
Jahr. Bertelsmann wird Gruner + Jahr auch durch Investitionen in die
Transformation des Unternehmens zu einem führenden Haus der Inhalte
weiterentwickeln. Parallel intensivierte Bertelsmann den Rückbau
strukturell rückläufiger Geschäfte: Der Konzern veräußerte unter
anderem das US-Druckgeschäft Brown Printing, das italienische
Druckgeschäft sowie das Kalendergeschäft und beschloss die Schließung
der deutschen Clubgeschäfte zu Ende des laufenden Jahres. Zugleich
startete Bertelsmann verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der
Ergebnisse seiner Kerngeschäfte; die ein mittelfristiges Volumen von
etwa 500 Mio. Euro haben.
Bertelsmann erhöhte außerdem seine Präsenz und Reichweite in der
digitalen Welt. Die Catch-Up-Services, Web-Produktionen und -Kanäle
sowie Multichannel-Networks der RTL Group verzeichneten 2014
insgesamt 36,4 Milliarden Onlinevideo-Abrufe. Hiermit avancierte die
RTL Group zum weltweit viertgrößten Anbieter von Bewegtbildinhalten
im Internet. Penguin Random House erweiterte sein E-Book-Angebot auf
mehr als 100.000 Titel und verkaufte weltweit mehr als 100 Millionen
seiner Titel in elektronischer Form. Gruner + Jahr baute sowohl sein
Portfolio an E-Magazinen, reichweitenstarken mobilen Angeboten und
Apps als auch die digitale Werbevermarktung aus. Arvato erzielte als
Dienstleister für Unternehmen aus den Bereichen IT, Hightech und
E-Commerce weiteres Wachstum. Die verschiedenen Unternehmen und
Redaktionen von Bertelsmann erreichen über ihre Social-Media-Kanäle
inzwischen kumuliert mehr als 750 Mio. Follower auf Twitter,
Facebook, Google+ und YouTube.
Ein wichtiger Meilenstein beim Ausbau von Wachstumsplattformen war
2014 die Übernahme des Online-Bildungsanbieters Relias Learning, die
größte Akquisition von Bertelsmann in den USA seit der Übernahme von
Random House 1998. Durch Investments in die kalifornische Hochschule
Alliant sowie den Bildungsdienstleister Synergis Education wurde das
Geschäftsfeld Bildung weiter ausgebaut. Die RTL-Group-Tochter
Fremantle Media erwarb im vergangenen Jahr außerdem die Mehrheit am
TV-Produktionsunternehmen 495 Productions, Arvato den
E-Commerce-Dienstleister Netrada und BMG unter anderem die
Musikverlage Talpa und Union Square sowie die Rechtekataloge Montana
und Hal David.
Bertelsmann erweiterte zudem die geschäftlichen Aktivitäten in
Wachstumsregionen. So baute das Unternehmen seine Inhaltegeschäfte
aus, darunter beispielsweise das Publikumsverlagsgeschäft von Penguin
Random House in Indien und das TV-Geschäft in Asien, wo die RTL Group
gemeinsam mit CBS Studios International einen zweiten Pay-TV-Sender
startete. Außerdem gelang BMG der Markteintritt in China. Parallel
beteiligte sich der Fonds Bertelsmann Asia Investments 2014 an elf
vielversprechenden Unternehmen mit überwiegend digitalem
Geschäftsmodell - so viele wie nie zuvor - und steigerte den Wert
seines Portfolios deutlich. Zu den Bertelsmann-Beteiligungen in China
gehören unter anderem die Online-Shopping-Plattform Mogujie und das
führende Online-Performance-Marketing-Unternehmen iClick. In Indien
investierte Bertelsmann unter anderem in den digitalen Marktplatz
Pepperfry und den Bildungsanbieter iNurture.
Bertelsmann-Chef Thomas Rabe: "Es gibt kaum ein Medienunternehmen,
das sich derart rasant transformiert wie wir. Unsere starken
Kerngeschäfte, die vielfältigen Wachstumsinitiativen sowie weitere
Zukäufe werden dazu beitragen, das Umsatzvolumen in den kommenden
Jahren sukzessive auf rund 20 Mrd. Euro zu steigern - je eine
Milliarde werden hierzu unser Bildungsgeschäft sowie unsere
Aktivitäten in den Wachstumsregionen Brasilien, China und Indien
beisteuern."
Der fortgeführte Geschäftsausbau resultierte 2014 in einem erneut
hohen Investitionsvolumen: Einschließlich übernommener Finanzschulden
investierte Bertelsmann im vergangenen Jahr 1,6 Mrd. Euro (Vorjahr:
2,0 Mrd. Euro), maßgeblich in die Akquisitionen von Relias Learning,
SpotXchange und StyleHaul, Santillana sowie der Netrada-Gruppe. Dazu
kamen Zukäufe von Musikkatalogen und Filmrechtepaketen. Die
Nettofinanzschulden erhöhten sich aufgrund der Akquisitionstätigkeit
auf 1,69 Mrd. Euro (Vorjahr: 681 Mio. Euro). Der Vorjahreswert
enthielt zudem Erlöse aus der Platzierung von Aktien der RTL Group.
Die weiter gefassten wirtschaftlichen Schulden stiegen auch wegen
höherer Pensionsrückstellungen zum 31. Dezember 2014 auf 6,04 Mrd.
Euro nach 4,22 Mrd. Euro im Vorjahr. Der bereinigte Operating Free
Cash Flow betrug 1,71 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,83 Mrd. Euro).
Thomas Rabe weiter: "Bertelsmann ist auf Expansionskurs - wir sind
gut in das laufende Jahr gestartet. Aufgrund der anhaltenden
Transformation unseres Konzerns rechnen wir für 2015 mit einem
höheren Umsatz und einem höheren Operating EBITDA. Das
Konzernergebnis wollen wir mittelfristig deutlich steigern in
Richtung einer Milliarde Euro."
Die Mitarbeiter werden an den erzielten Erfolgen beteiligt: Sie
erhalten für das abgelaufene Geschäftsjahr Gewinn- und
Erfolgsbeteiligungen in Höhe von insgesamt 85 Mio. Euro.
Für den Bertelsmann Genussschein 2001 (ISIN DE0005229942) werden
am 6. Mai 2015 gemäß den Genussscheinbedingungen erneut 15 Prozent
auf den Grundbetrag ausgeschüttet. Die Ausschüttung für den
Genussschein 1992 (ISIN DE0005229900) wird bei 5,93 Prozent (Vorjahr:
7,49 Prozent) liegen.
Weitere Eckwerte:
Sondereinflüsse
Die Sondereinflüsse beliefen sich auf -619 Mio. EUR nach -46 Mio.
EUR im Vorjahr und sind vorwiegend auf die umgesetzten strategischen
Maßnahmen in 2014 zurückzuführen. So führte der Rückbau strukturell
rückläufiger Geschäfte zu Restrukturierungsaufwendungen und
Wertberichtigungen in den Druck- sowie den Club- und
Direktmarketinggeschäften von Bertelsmann. Im Zuge des Verkaufs des
italienischen Druckgeschäfts von Be Printers entstand ein
Veräußerungsverlust. Auch Aufwendungen für
Ergebnisverbesserungsmaßnahmen schlugen in höheren Sondereinflüssen
zu Buche. Dazu erfolgte eine Wertberichtigung auf das TV-Geschäft der
RTL Group in Ungarn, wo das dortige Parlament eine neue Steuer auf
Werbeeinnahmen erlassen hatte.
Cashflow
Im Berichtszeitraum wurde ein Cashflow aus der betrieblichen
Geschäftstätigkeit in Höhe von 1.523 Mio. Euro generiert (Vorjahr:
1.779 Mio. Euro). Der nachhaltige, um Einmaleffekte bereinigte
Operating Free Cash Flow betrug 1.711 Mio. Euro (Vorjahr: 1.826 Mio.
Euro), die Cash Conversion Rate lag mit 97 Prozent (Vorjahr: 104
Prozent) im Zielkorridor von 90 bis 100 Prozent.
Bilanzsumme
Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2014 erhöhte sich auf 21,5 Mrd.
Euro (Vorjahr: 21,4 Mrd. Euro). Der Anstieg resultiert im
Wesentlichen aus den genannten Akquisitionen im Berichtszeitraum. Die
liquiden Mittel reduzierten sich auf 1,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,7 Mrd.
Euro), dies ist vor allem auf die Rückzahlung von Finanzschulden im
abgelaufenen Geschäftsjahr zurückzuführen. Das Eigenkapital lag bei
8,4 Mrd. EUR (Vorjahr: 8,8 Mrd. EUR), dadurch verringerte sich die
Eigenkapitalquote leicht auf 38,9 Prozent (Vorjahr: 40,9 Prozent).
Investitionen
Die Gesamtinvestitionen einschließlich übernommener Finanzschulden
betrugen 1.601 Mio. Euro (Vorjahr: 1.988 Mio. Euro). Die
Kaufpreiszahlungen für konsolidierte Beteiligungen fielen durch die
Akquisitionen von Relias Learning und Santillana sowie die
Mehrheitsbeteiligungen an SpotXchange und StyleHaul mit 820 Mio. Euro
höher aus als im Vorjahr (501 Mio. Euro). Das Gros weiterer
Investitionen entfiel auf Sachanlagen bei Arvato, den Erwerb von
Musikkatalogen bei BMG sowie Filmrechten bei der RTL Group.
Mitarbeiter
Zum Ende des Geschäftsjahres beschäftigte der Konzern weltweit
112.037 Mitarbeiter (Vorjahr: 111.099). Im Jahr 2014 absolvierten
1.312 Menschen (Vorjahr: 1.304) eine Berufsausbildung in den
inländischen Bertelsmann-Unternehmen.
Unternehmensbereiche
RTL Group
Europas führender Unterhaltungskonzern verzeichnete im
Geschäftsjahr 2014 einen nahezu stabilen Umsatz; das operative
Ergebnis legte leicht zu. Der Umsatz der RTL Group sank um 0,3
Prozent auf 5,8 Mrd. EUR (Vorjahr: 5,8 Mrd. EUR). Einer Erholung in
den meisten europäischen Werbemärkten standen dabei geringere Umsätze
in Frankreich, bei der Produktionstochter Fremantle Media und bei UFA
Sports gegenüber. Das Operating EBITDA wurde im Berichtszeitraum um
0,8 Prozent auf 1,3 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,3 Mrd.) gesteigert.
Geringere Ergebnisbeiträge von RTL Radio in Frankreich, RTL Ungarn
und Fremantle Media wurden durch deutliches Wachstum im deutschen
Fernsehgeschäft mehr als ausgeglichen.
Die EBITDA-Marge betrug im Berichtsjahr 23,0 Prozent (Vorjahr:
22,7 Prozent). Die RTL Group beschäftigte zum Jahresende 11.768
Mitarbeiter (31. Dezember 2013: 11.491 Mitarbeiter).
Die europäischen TV-Werbemärkte entwickelten sich 2014 mit
Ausnahme Belgiens durchweg stabil bis positiv. Besonders Deutschland
verzeichnete Zuwächse, von denen auch die RTL Group profitierte. Die
Mediengruppe RTL Deutschland steigerte erneut sowohl den Umsatz als
auch das Ergebnis auf Rekordwerte. Neben steigenden Werbeumsätzen
trugen dazu auch wachsende Distributionsumsätze von
Plattformbetreibern bei. Der Hauptsender RTL Television blieb in der
Hauptzielgruppe weiterhin klarer Marktführer, verzeichnete vor dem
Hintergrund der von öffentlich-rechtlichen Sendern ausgestrahlten
Großereignisse Olympia und Fußball-WM aber niedrigere Zuschauerquoten
als im Vorjahr.
Die französische Groupe M6 lag beim Umsatz unter Vorjahr. Gründe
waren rückläufige Werbeumsätze und der Verkauf des
E-Commerce-Händlers Mistergooddeal, der nur teilweise durch den
Erwerb des Homeshopping-Dienstleisters Best of TV ausgeglichen werden
konnte. Das operative Ergebnis legte leicht zu. Der Hauptsender M6
verzeichnete angesichts einer zunehmenden Fragmentierung der
Senderlandschaft leicht rückläufige Zuschauer- und Werbemarktanteile
und reagierte darauf mit einer Programmoffensive. RTL Nederland
erzielte leicht höhere Umsätze und ein stabiles Operating EBITDA.
Auch dort führte die Übertragung der Fußball-WM durch die
öffentlich-rechtlichen Sender zu Rückgängen bei den Zuschauerquoten;
die deutliche Führung in der Zuschauergunst konnte RTL Nederland aber
behaupten.
Der Umsatz und das operative Ergebnis von Fremantle Media waren
rückläufig, insbesondere wegen niedrigerer Erlöse aus dem Format
"American Idol" und der Stornierung des Formats "X Factor US". Das
Unternehmen investierte vermehrt in die Produktion originärer
Web-Inhalte.
Die RTL Group stärkte ihr Kerngeschäft 2014 mit dem Aufbau neuer
Sender (RTL Kockica in Kroatien, Geo TV in Deutschland und RTL CBS
Extreme HD in Südostasien) sowie mit dem Erwerb der
Produktionsgesellschaft 495 Productions in den USA. Sie baute ihre
Digitalgeschäfte vor allem mit der Übernahme von StyleHaul aus, des
führenden Multichannel-Netzwerks für Mode, Beauty und Lifestyle auf
YouTube. Der Erwerb eines Mehrheitsanteils an SpotXchange, einer
global führenden und schnell wachsenden Technologieplattform für
Onlinevideowerbung, ermöglicht der RTL Group innovative Angebote im
Bereich der Onlinewerbevermarktung. Die Video-on-demand-Dienste,
Multichannel-Netzwerke, mobilen Applikationen und Websites der RTL
Group verzeichneten im Berichtsjahr 36,4 Mrd. Onlinevideo-Views
(Vorjahr: 16,8 Mrd.) und damit ein starkes Wachstum.
Infolge der Einführung einer neuen Steuer auf Werbeeinnahmen in
Ungarn wurden Wertberichtigungen in Höhe von insgesamt 95 Mio. EUR
auf die dortigen TV-Aktivitäten vorgenommen. Sondereffekte sind nicht
im Operating EBITDA enthalten.
Penguin Random House
Die weltweit führende Publikumsverlagsgruppe Penguin Random House
verzeichnete im ersten vollständigen Geschäftsjahr nach dem
Zusammenschluss eine erfreuliche Geschäftsentwicklung. Der Umsatz
stieg, maßgeblich bedingt durch Portfolioeffekte, um 25,2 Prozent auf
3,3 Mrd. EUR (Vorjahr: 2,7 Mrd. EUR), das Operating EBITDA legte
kräftig um 24,5 Prozent auf 452 Mio. EUR (Vorjahr: 363 Mio. EUR) zu.
Dahinter standen ein starkes Bestsellergeschäft insbesondere im
Bereich der Kinder- und Jugendbücher sowie bei Begleitbüchern zu
beliebten Filmen und TV-Serien, aber auch eine starke Performance der
US-Verlage. Wesentliche Fortschritte wurden 2014 bei der Integration
erzielt: Strukturen, Prozesse und Funktionen im Unternehmen wurden
ohne Beeinträchtigung des operativen Geschäfts zusammengeführt bzw.
neu aufgesetzt. Die EBITDA-Marge betrug im Berichtsjahr 13,6 Prozent
(Vorjahr: 13,7 Prozent). Zum Jahresende beschäftigte die
Buchverlagsgruppe, deren Anteile mit Ausnahme des vollständig zu
Bertelsmann gehörenden deutschen Geschäfts zu 53 Prozent von
Bertelsmann und zu 47 Prozent von Pearson gehalten werden, 12.812
Mitarbeiter (31. Dezember 2013: 11.838 Mitarbeiter). Penguin Random
House erwarb im Berichtsjahr die spanisch- und
portugiesischsprachigen Publikumsverlagsaktivitäten von Santillana
Ediciones Generales inklusive des brasilianischen Verlags Objetiva.
Die Gruppe stieg damit in Lateinamerika zur Nummer eins im
spanischsprachigen Literaturmarkt auf.
Meistverkauftes Buch war 2014 John Greens Jugendroman "The Fault
in Our Stars", von dem weltweit mehr als zehn Millionen Exemplare in
gedruckter oder elektronischer Form abgesetzt wurden. Mehr als 17
Millionen Exemplare wurden international von Begleitbüchern zum
Disney-Film "Frozen" verkauft. Auch Begleitbücher zu den Kinofilmen
"Gone Girl" von Gillian Flynn, "Unbroken" von Laura Hillenbrand und
"The Lego Movie" sowie zu den TV-Serien "A Song of Ice and Fire" von
George R. R. Martin und "Outlander" von Diana Gabaldon fanden jeweils
ein Millionenpublikum.
In den USA platzierte Penguin Random House 502 Print-Titel auf den
Bestsellerlisten der "New York Times", davon 64 auf Platz eins. Über
Kinder- und Begleitbücher hinaus waren insbesondere die Titel "Gray
Mountain" von John Grisham, "The Invention of Wings" von Sue Monk
Kidd sowie "Make It Ahead" von Ina Garten erfolgreich. Auch Penguin
Random House Canada dominierte 2014 mit seinen Titeln die nationalen
Bestsellerlisten. Penguin Random House UK erlebte trotz eines
schwierigen Marktumfeldes ein solides Geschäftsjahr. Die dortigen
Verlage stellten 43 Prozent der Top-Ten-Titel auf den
Bestsellerlisten der "Sunday Times". "Girl Online" des YouTube-Stars
Zoe Sugg alias Zoella verkaufte sich schneller als je ein Debütroman
zuvor in Großbritannien. Zu den erfolgreichsten Veröffentlichungen
zählten außerdem "The Fault in Our Stars" von John Green und "Diary
of a Wimpy Kid: The Long Haul" von Jeff Kinney.
Ein stabiles Jahr verzeichnete die Verlagsgruppe Random House in
Deutschland, die 358 Titel auf den "Spiegel"-Bestsellerlisten
platzieren konnte. Meistverkaufte Werke waren "Der Distelfink" von
Donna Tartt und "Krähenmädchen" von Erik Axl Sund. Die Verlagsgruppe
steigerte ihre E-Book-Verkäufe und Audio-Downloads. Die Penguin
Random House Grupo Editorial konnte Schwächen im herausfordernden
spanischen Buchmarkt mit starken Verkäufen in Lateinamerika
überkompensieren. Bestseller waren unter anderem "El juego de Ripper"
von Isabel Allende und "El umbral de la eternidad" von Ken Follett.
Penguin Random House baute in allen Märkten das Digitalgeschäft
weiter aus. Das E-Book-Portfolio wuchs im Berichtsjahr auf über
100.000 Titel an. Die Verlage der Gruppe verkauften 2014 weltweit
mehr als 100 Millionen E-Books.
Autoren von Penguin Random House gewannen prestigeträchtige
Auszeichnungen, darunter einen Pulitzer-Preis für Dan Fagin mit "Toms
River" (Non-Fiction) sowie einen Man-Booker-Preis für Richard
Flanagan mit "The Narrow Road to the Deep North".
Gruner + Jahr
Der Umsatz von Gruner + Jahr war im Geschäftsjahr 2014
insbesondere wegen bewusst getätigter Desinvestitionen sowie
sinkender Anzeigen- und Vertriebserlöse rückläufig. Er ging um 13,3
Prozent auf 1,7 Mrd. EUR (Vorjahr: 2,0 Mrd. EUR) zurück. Das
Operating EBITDA sank um 14,0 Prozent auf 166 Mio. EUR (Vorjahr: 193
Mio. EUR).
Ohne Berücksichtigung der verkauften Druckgeschäfte war das
Operating EBITDA trotz höherer Investitionen in die digitale
Transformation des Unternehmens weitgehend stabil. Die EBITDA-Marge
betrug 9,5 Prozent (Vorjahr: 9,6 Prozent). G+J beschäftigte zum
Jahresende 8.168 Mitarbeiter (31. Dezember 2013: 10.556 Mitarbeiter).
Im November 2014 wurde Gruner + Jahr durch die Übernahme der
restlichen 25,1 Prozent der Anteile durch Bertelsmann zu einer
100-prozentigen Tochter der Bertelsmann SE & Co. KGaA. Ende Dezember
änderte Gruner + Jahr die Rechtsform in eine GmbH & Co. KG.
G+J Deutschland verzeichnete angesichts deutlich geringerer
Anzeigenerlöse, leicht geringerer Vertriebserlöse und der Veräußerung
des Fachverlags G+J Entertainment Media einen Umsatzrückgang.
Fortgesetzt hohe Investitionen in den Ausbau der Digitalaktivitäten
belasteten zudem das operative Ergebnis. Das Management von Gruner +
Jahr legte im August 2014 ein umfassendes Effizienzprogramm auf.
Mittelfristig sollen die Kosten in Deutschland um 75 Mio. EUR
gesenkt, unternehmensinterne Strukturen angepasst und der digitale
Umbau vorangetrieben werden. Mit dem Launch zweier neuer Magazine,
"Salon" und "Manual", wurde das Print-Portfolio erweitert. G+J
entwickelte zahlreiche neue E-Mags und digitale Applikationen für
seine Titel und baute das Digitalgeschäft erfolgreich aus. G+J Media
Sales behauptete seinen hohen Marktanteil; der Digitalvermarkter EMS
und der Performance-Vermarkter Ligatus wuchsen dynamisch. Gruner +
Jahr stärkte seine Vermarktungskompetenz mit der Akquisition von
Veeseo und Trnd. Der DPV wurde strategisch neu ausgerichtet und näher
an die G+J-Marken gerückt; zugleich wurde der digitale Vertrieb
ausgebaut.
In Frankreich verbesserte Prisma Media trotz rückläufiger
Anzeigen- und Vertriebserlöse in einem insgesamt schrumpfenden Markt
seine führende Position unter den Zeitschriftenverlagen. Der Umsatz
blieb stabil, das Ergebnis war rückläufig. Im Digitalbereich
verzeichnete Prisma Media deutliches Wachstum und einen signifikanten
Ergebnisbeitrag. Die starke Marktposition wurde mit einer Beteiligung
am Videovermarkter Advideum weiter ausgebaut.
Die Verlagsgruppe News in Österreich war im Berichtsjahr anzeigen-
und vertriebsseitig weiter stark unter Druck; im Juni 2014 gab es
einen Wechsel an der Verlagsspitze. Der Rückzug von G+J aus den
osteuropäischen Märkten wurde mit dem Verkauf der Anteile an der
Adria Media Zagreb in Kroatien abgeschlossen.
In Spanien erholte sich das Geschäft leicht. Die Aktivitäten in
den Niederlanden entwickelten sich stabil, die Geschäfte von Gruner +
Jahr in China waren vor dem Hintergrund sinkender Anzeigenerlöse
deutlich rückläufig. Aus Indien zog sich G+J angesichts fehlender
strategischer Perspektiven mit dem Verkauf aller Anteile an
Networkplay Media, Seventynine und Maxposure zurück.
Das Dresdner Druck- und Verlagshaus konnte organisch den Umsatz
und das Ergebnis durch den Ausbau regionaler Zusatzangebote leicht
steigern. Die Motor Presse Stuttgart verzeichnete einen leicht
gesunkenen Umsatz, dank Kostenmaßnahmen aber zugleich höhere
Ergebnisbeiträge. Die Digitalaktivitäten wuchsen.
G+J veräußerte im Berichtsjahr im Zuge der Transformation die
Druckerei Brown Printing in den USA.
Auch 2014 wurden zahlreiche Journalisten und Autoren von G+J für
ihre Arbeiten mit Preisen ausgezeichnet.
Arvato
Der internationale Technologiedienstleister Arvato verzeichnete im
Geschäftsjahr 2014 steigende Umsätze und einen Rückgang beim
operativen Ergebnis. Der Umsatz wuchs sowohl akquisitorisch als auch
organisch und legte insgesamt um 6,2 Prozent auf 4,7 Mrd. EUR
(Vorjahr: 4,4 Mrd. EUR) zu. Das Operating EBITDA ging wegen
Anlaufverlusten für Neugeschäfte und Innovationen sowie zunehmenden
Margendrucks in einigen Geschäften um 3,3 Prozent auf 384 Mio. EUR
(Vorjahr: 397 Mio. EUR) zurück. Die EBITDA-Marge betrug 8,2 Prozent
nach 9,0 Prozent im Vorjahr. Arvato beschäftigte zum Jahresende
70.653 Mitarbeiter (31. Dezember 2013: 66.303). Bei Arvato war das
Geschäftsjahr unter anderem von der Einführung einer neuen
Organisationsstruktur geprägt, mit der die Innovationskraft gestärkt,
die Wachstumsdynamik nachhaltig erhöht und die weltweite
Zusammenarbeit gefördert werden soll. Die Geschäfte sind seitdem in
Solution Groups und nach Ländern geordnet.
Deutliche Umsatzzuwächse verzeichnete Arvato im Berichtszeitraum
vor allem in der Solution Group Supply Chain Management. Das
Unternehmen war hier mit innovativen E-Commerce- und SCM-Lösungen für
internationale Kunden aus den Branchen Internet, Hightech,
Gesundheitswesen und Automobil erfolgreich; maßgeblich trug die
Akquisition des E-Commerce-Dienstleisters Netrada zum Umsatzwachstum
bei. Arvato stieg durch die Übernahme zum führenden europäischen
Dienstleister für integrierte E-Commerce-Services im Bereich Fashion
und Lifestyle auf.
Im Segment Financial Solutions trieb Arvato die
Internationalisierung der Geschäfte weiter voran und festigte die
Position als einer der führenden Anbieter im schnell wachsenden Markt
für Business Information und Finanzdienstleistungen. Vor allem die
Aktivitäten in Nordeuropa wurden ausgebaut und Marktanteile
hinzugewonnen. Mit dem Erwerb des niederländischen
Finanzdienstleisters AfterPay stärkte Arvato seine Dienstleistungen
im Bereich Risikomanagement-Lösungen.
Die Umsätze der Solution Group Customer Relationship Management
entwickelten sich im Berichtszeitraum in Deutschland, Großbritannien,
Spanien und Nordamerika positiv, in China stabil und in Frankreich
rückläufig. In Asien und Afrika baute Arvato für internationale
Kunden neue Offshore-Standorte für Customer-Services-Lösungen auf
bzw. aus. Außerdem wurde das deutsche Servicecenter-Netzwerk durch
die Übernahme mehrerer Standorte mit mehr als 1.000 Mitarbeitern
gestärkt. In Großbritannien entstanden Verluste im Zusammenhang mit
einem Neugeschäft im öffentlichen Sektor.
Die Nachfrage nach IT Solutions rund um die Themenfelder
Anwendungsentwicklung und Systemintegration war 2014 ungebrochen.
Dementsprechend konnte Arvato die Umsätze im Bereich IT Solutions
erneut steigern und Großkunden wie Rheinmetall und McKessen neu
hinzugewinnen. Dafür fielen zunächst hohe Set-up-Kosten an, die das
Ergebnis in diesem Geschäftssegment belasteten.
Die integrierten Druckgeschäfte von Arvato blieben in Summe
stabil. Die Umsätze in der Speichermedienreplikation gingen
erwartungsgemäß zurück; in Spanien stellte Arvato seine
Replikationsaktivitäten zu Jahresbeginn ein.
In Europa entwickelten sich die Arvato-Geschäfte unterschiedlich:
So war die Umsatzperformance in Deutschland, Skandinavien, den
Niederlanden und Irland gut, in Spanien, Großbritannien und Polen
zufriedenstellend. Die Servicesgeschäfte in Frankreich hingegen
konnten das Niveau des Vorjahres nicht halten. Die Umsätze auf dem
nordamerikanischen Markt gingen aufgrund von Portfoliobereinigungen
zurück. In wichtigen Wachstumsmärkten wie der Türkei oder Indien
konnten die Dienstleistungsgeschäfte ausgebaut sowie Neukunden
akquiriert werden.
In China entwickelte sich Arvato nahezu stabil. Für
maßgeschneiderte und innovative Kundenlösungen wurde Arvato in
verschiedenen Ländern der Welt mit renommierten Preisen
ausgezeichnet.
Be Printers
Die im Unternehmensbereich Be Printers gebündelten
Tiefdruckaktivitäten und internationalen Offsetdruckereien von
Bertelsmann gaben im Geschäftsjahr 2014 sowohl beim Umsatz als auch
beim operativen Ergebnis nach. Hintergrund waren die anhaltenden
Überkapazitäten und der daraus resultierende Preisverfall im
europäischen Tiefdruckmarkt sowie der Verkauf von Geschäftseinheiten.
Auch der Technologiewandel hin zu mehr Offset- und Digitaldruck sowie
sinkende Auflagen im Zeitschriftenbereich und bei der Print-Werbung
belasteten den Umsatz der europäischen Geschäfte. In den USA
entwickelte sich Be Printers im Buchdruck stabil. Die Erlöse von Be
Printers sanken 2014 um 11,2 Prozent auf 1,0 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,1
Mrd. EUR). Das Operating EBITDA verringerte sich um 30,4 Prozent auf
64 Mio. EUR (Vorjahr: 92 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge betrug 6,4
Prozent nach 8,2 Prozent im Vorjahr. Be Printers beschäftigte zum
Jahresende 4.108 Mitarbeiter (31. Dezember 2013: 6.201 Mitarbeiter).
Für Be Printers lag der Schwerpunkt 2014 auf einem Ausbau der
Wettbewerbsfähigkeit bei Qualität und Kosten, um sich in rückläufigen
Märkten zu behaupten. Dazu trugen die Schließung der
Prinovis-Druckerei in Itzehoe und eine Konzentration auf die
geografischen Kernmärkte des Unternehmens, aber auch eine Erweiterung
der Produktpalette bei - etwa das Hybrid-Angebot von Tiefdruck und
Offset bei Prinovis: Mit dieser Investition am Standort Dresden
erweitert Prinovis die dortige Angebotspalette in Richtung kleinerer
Auflagen, zusätzlicher Formate und kurzfristigerer Zeitpläne. Die
Produktion am Standort Itzehoe wurde planmäßig zum 30. April 2014
eingestellt. In Ahrensburg verabschiedete die Belegschaft ein
Zukunftspaket, das die Beschäftigung sichert und die Kosten senkt. In
den USA erweiterte Be Printers den Marktzugang durch innovative
Printprodukte für die Branchen Home Entertainment, Kosmetik,
Gesundheit und Süßwaren. Be Printers verkaufte seine Druckereien in
Italien sowie das dortige Kalendergeschäft; in Kolumbien wurde die
Beteiligung an einer Druckerei veräußert.
Be Printers verlängerte im Berichtszeitraum Verträge mit wichtigen
europäischen Bestandskunden wie der Otto Group, den Mediengruppen
Klambt, Axel Springer und Funke sowie mit G+J España. Die
US-Druckereien von Be Printers sicherten sich mit dem erneuten
Abschluss eines über fünf Jahre laufenden Druckvertrages mit der
Buchverlagsgruppe Penguin Random House eine fortdauernde Auslastung
im Bereich Buchdruck.
Bei Be Printers wurde im Geschäftsjahr eine substanzielle
Abschreibung auf Prinovis vorgenommen. Sondereffekte sind nicht im
Operating EBITDA enthalten.
Corporate Investments/Corporate Center
Der Bereich Corporate Investments, der alle operativen Aktivitäten
von Bertelsmann auf Konzernebene umfasst, weist für 2014 einen
niedrigeren Umsatz, zugleich aber ein stark gesteigertes operatives
Ergebnis aus. Der Umsatz sank um 6,6 Prozent auf 510 Mio. EUR
(Vorjahr: 546 Mio. EUR). Dynamisches Wachstum bei der
Musikrechtetochter BMG konnte Rückgänge durch den planmäßigen Rückbau
der Club- und Direktmarketinggeschäfte zum Teil ausgleichen. Das
Operating EBITDA stieg dank der positiven Entwicklung bei BMG um 120
Prozent auf 44 Mio. EUR (Vorjahr: 20 Mio. EUR). Die EBITDA-Marge
betrug 8,6 Prozent nach 3,7 Prozent im Vorjahr. Bei Corporate
Investments waren zum Jahresende 3.908 Mitarbeiter beschäftigt (31.
Dezember 2013: 4.146 Mitarbeiter).
Bertelsmann erzielte 2014 wesentliche Fortschritte beim Aufbau des
neuen Geschäftsfeldes Bildung. Mit der US-Firma Relias Learning
übernahm der Konzern im November einen schnell wachsenden und im
Gesundheitswesen führenden E-Learning-Anbieter. Darüber hinaus erwarb
Bertelsmann eine Minderheitsbeteiligung am US-Bildungsanbieter
Udacity. Bei den Fonds University Ventures I und University Ventures
II, deren Ankerinvestor Bertelsmann ist, wurden im Berichtsjahr
weitere Investitionen in wachstumsstarke Unternehmen im
Bildungssektor getätigt, darunter die Ponce School of Medicine in
Puerto Rico sowie das innovative US-Start-up Galvanize.
Die Musikrechtetochter BMG wuchs 2014 sowohl organisch als auch
durch gezielte Katalog- und Firmenübernahmen. So wurden der
Musikverlag Talpa Music in den Niederlanden sowie die Labels Vagrant
Records in den USA und Infectious Music in Großbritannien erworben,
außerdem die Musikrechtekataloge Skint/Loaded, Hal David und Montana
sowie der Vermarktungsspezialist Union Square Music. BMG nahm
zahlreiche namhafte Künstler und Bands neu unter Vertrag, darunter in
Deutschland die Beatsteaks, Kraftklub, Casper und BossHoss, in den
USA Dave Stewart, The Strokes, Smashing Pumpkins und Faith Evans
sowie in Großbritannien Simply Red, Simple Minds, Sigma, M.I.A. und
den Komponisten Wayne Hector. BMG schloss das Jahr in Deutschland mit
einem kumulierten Single-Charts-Anteil von 18 Prozent und damit als
erfolgreichster Musikverlag des Landes ab. Die Künstler und Autoren
des Unternehmens gewannen zahlreiche Grammy- und Echo-Preise. BMG
eröffnete zu Jahresbeginn 2014 eine Niederlassung in Peking.
Die Fonds Bertelsmann Digital Media Investments (BDMI),
Bertelsmann Asia Investments (BAI) in China und Bertelsmann India
Investments (BII) sowie das Corporate Center in Brasilien erweiterten
ihr Investment-Portfolio im Berichtszeitraum auf insgesamt 92
Beteiligungen. BAI beteiligte sich im Berichtsjahr neu an elf
Unternehmen. Zu den neuen Investments in Indien zählten
Onlinemarktplätze für Möbel und Immobilien. In Brasilien beteiligte
sich Bertelsmann an einem Bildungsfonds mit Schwerpunkt auf
Technologien. Mit dem Verkauf des Multichannel-Netzwerks StyleHaul an
die RTL Group gelang BDMI ein erfolgreicher Exit.
Die Club- und Direktmarketinggeschäfte wurden im Berichtszeitraum
weiter zurückgefahren bzw. geschlossen. Bertelsmann kündigte die
Schließung des Clubs Bertelsmann mit allen verbliebenen Filialen in
Deutschland zu Ende 2015 an. Der vom Club erfolgreich mitvertriebene
E-Reader Tolino wird fortgeführt und weiterentwickelt. In Spanien
wurde der verbliebene 50-Prozent-Anteil von Bertelsmann am Círculo de
Lectores an den bisherigen Joint-Venture-Partner Planeta verkauft.
Der im Vorjahr vereinbarte Verkauf der Clubgeschäfte in Tschechien
und der Slowakei an einen tschechischen Investor wurde im März 2014
vollzogen. Die ukrainischen Clubaktivitäten gerieten vor dem
Hintergrund des Konflikts in der Ostukraine stark unter Druck. Der
operative Direktvertrieb von Inmediaone wurde zum 30. Juni 2014
eingestellt.
Der Bereich Corporate Center, der alle Zentralstandorte des
Konzerns abbildet, unterstützte im Berichtsjahr wesentliche
Transaktionen. Er steuerte zudem die konsequente Fortführung des
mehrjährigen Programms "Operational Excellence", mit dem
geschäftsunterstützende Prozesse in den Bereichen Personal,
Finanzen/Buchhaltung, IT und Einkauf optimiert werden sollen. Auch
die Ausrichtung eines Management Meetings und einer "Creativity
Conference" mit namhaften Künstlern und Referenten in London zählten
zu den Arbeitsschwerpunkten. Das Corporate Center begleitete die
Einrichtung eines neuen Vorstandsressorts Personal mit den
Schwerpunkten Talentmanagement und Führungskräfteentwicklung, das zum
Jahreswechsel mit Immanuel Hermreck besetzt wurde.
Zahlen im Überblick (in Mio. Euro)
2014 2013
Konzernumsatz 16.675 16.179
Operating EBITDA der Bereiche 2.444 2.389
Corporate Center/Konsolidierung -70 -78
Operating EBITDA aus fortgeführten Aktivitäten 2.389 2.311
Operating EBIT 1.769 1.763
Sondereinflüsse -619 -46
Finanzergebnis -295 -361
Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Aktivitäten 855 1.356
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -286 -413
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten 569 943
Ergebnis nach Steuern aus nicht
fortgeführten Aktivitäten 4 -58
Konzernergebnis 573 885
Investitionen (inkl. übernommener Finanzschulden) 1.601 1.988
Stand Stand
31.12.2014 31.12.2013
Nettofinanzschulden 1.689 681
Mitarbeiter (Anzahl) 112.037 111.099
Die Vergleichszahlen der Vorperiode wurden angepasst.
Bereich Umsatz Operating EBITDA
(in Mio. Euro) 2014 2013 2014 2013
RTL Group 5.808 5.824 1.334 1.324
Penguin Random House 3.324 2.654 452 363
Gruner + Jahr 1.747 2.014 166 193
Arvato 4.662 4.388 384 397
Be Printers 996 1.122 64 92
Corporate Investments 510 546 44 20
Summe der Bereiche 17.047 16.548 2.444 2.389
Corporate Center / -372 -369 -70 -78
Konsolidierung Summe
Konzern 16.675 16.179 2.374 2.311
Über Bertelsmann
Bertelsmann ist ein Medien-, Dienstleistungs- und
Bildungsunternehmen, das in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Zum
Konzernverbund gehören die Fernsehgruppe RTL Group, die
Buchverlagsgruppe Penguin Random House, der Zeitschriftenverlag
Gruner + Jahr, die Dienstleister Arvato und Be Printers, die
Musikrechtefirma BMG sowie der E-Learning-Anbieter Relias Learning.
Mit mehr als 112.000 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im
Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 16,7 Mrd. Euro. Bertelsmann steht
dabei für Kreativität und Unternehmergeist. Diese Kombination
ermöglicht die Schaffung erstklassiger Medienangebote und innovativer
Servicelösungen, die Kunden in aller Welt begeistern.
Für Rückfragen:
Bertelsmann SE & Co. KGaA
Andreas Grafemeyer
Leiter Medien- und Wirtschaftsinformation
Tel.: 0 52 41 - 80 24 66
andreas.grafemeyer@bertelsmann.de
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Milliarden Euro). Währungsbereinigt beträgt der Umsatzanstieg 8,9
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