Weser-Kurier: Kommentar von Joerg Helge Wagner über das Srebenica-Urteil
Geschrieben am 08-04-2015 |
Bremen (ots) - Das bizarre Holzkreuz, das sich der
bosnisch-serbische Ex-General Tolimir zur Urteilsverkündung um den
Hals gehängt hat, konnte bestenfalls die Fotografen irritieren - die
Richter des UN-Tribunals in Den Haag blieben unbeirrt: Der Mann ist
Mittäter eines Massenmordes und Kriegsverbrechens. Und sie verhängten
die einzig mögliche Strafe dafür: lebenslange Haft. Fast 20 Jahre
nach dem Massaker von Srebrenica erfahren damit zumindest die
Hinterbliebenen der fast 8000 ermordeten Muslime eine späte
Genugtuung, vielleicht sogar so etwas wie Trost. Ein gutes Urteil.
Sein Wert liegt aber nicht allein darin. Es zeigt, dass die viel
gescholtene und oft bitter oder zynisch belächelte Organisation der
Vereinten Nationen am Ende doch handlungsfähig ist. Und damit fähig
zu einer gewissen Wiedergutmachung, denn der Massenmord von
Srebrenica wäre nicht geschehen, wenn die UN zuvor nicht so eklatant
versagt hätten. Der niederländische Kommandeur des
Blauhelm-Bataillons wollte seine Männer schlicht nicht gegen eine
serbische Übermacht verheizen; er lieferte die ihm zum Schutz
Befohlenen aus. Das mag damals Warlords, Diktatoren und andere
Menschenschinder ermutigt haben - doch nun können sie nicht mehr
damit rechnen, ungestraft zu bleiben.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
564464
weitere Artikel:
- Weser-Kurier: Kommentar von Norbert Holst über Tsipras und Putin Bremen (ots) - Mit seiner Aufwartung bei Wladimir Putin sucht
Griechenlands Premierminister Alexis Tsipras einen neuen Verbündeten.
Das ist sein gutes Recht. Ob der Flirt mit dem russischen Präsidenten
allerdings auf lange Sicht klug ist, steht auf einem anderen Blatt.
In Brüssel, Paris und Berlin ist die Reise als das angekommen, was
sie sein soll: eine Drohgebärde, eine Provokation. Doch mit dem Trip
tut Tsipras weder sich noch seinem Land einen Gefallen. Öffentlich
die EU-Sanktionen gegen Russland zu kritisieren und Putin um eine mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Middelhoffs Haftbedingungen
Der Zeitpunkt lässt zweifeln
Florian Pfitzner, Düsseldorf Bielefeld (ots) - Ob Thomas Middelhoffs Haftbedingungen für einen
Skandal taugen, ist eher fraglich. Hängt die Überwachung in der JVA
Essen doch nicht nur mit dem tiefen Fall des ehemaligen
Arcandor-Managers zusammen, weshalb eh schon ein sogenannter
Bilanz-Suizid zu befürchten war, sondern vor allem mit familiären
Gründen. Weil sowohl Middelhoffs Bruder als auch sein Vater den
Freitod gewählt hatten, sah der verantwortliche Anstaltsleiter die
Gefahr einer Selbsttötung und ordnete Kontrolle an. Middelhoffs Frau
schätzte das Risiko mehr...
- Lausitzer Rundschau: Auf dem Papier
Zum Treffen von Putin und Tsipras Cottbus (ots) - Man kann es dem griechischen Regierungschef
Tsipras nicht verübeln, dass er sein Heil und das seines Landes auch
in Russland sucht. Das Wasser reicht den Griechen ökonomisch wie
finanziell bis zum Hals. Nur, in Russland steht es auch nicht gerade
zum Besten. Aufgrund der verhängten EU-Sanktionen wegen der
Ukraine-Politik von Präsident Putin ist das Land in eine schwere
Wirtschaftskrise gerutscht. Das gestrige Treffen ist also eine Art
Treffen der Verlierer gewesen. Wirklich durchgreifend helfen können
beide sich mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Tsipras zu Gast in Russland
Missglückte Diplomatie
Wolfgang Mulke, Berlin Bielefeld (ots) - Das Verhältnis zwischen den EU-Staaten und der
griechischen Regierung ist zunehmend von Nervosität geprägt. So
fallen die Reaktionen auf den Russland-Besuch des Ministerpräsidenten
Alexis Tsipras unangemessen heftig aus. Auch deutsche Politiker
lassen die Einsicht vermissen, dass ein Besuch Tsipras' im historisch
verbundenen Russland kein Verrat am eigenen Lager ist. Die Frucht
dieser Reise könnte zwar der Auftakt für einen Bruch mit der EU sein,
wenn Griechenland aus der gemeinsamen Sanktionspolitik Europas
ausschert mehr...
- Rheinische Post: Neue Polizeigewalt
Von Frank Herrmann Düsseldorf (ots) - Wer weiß, wie es ausgegangen wäre, hätte ein
Passant nicht geistesgegenwärtig zu seinem Handy gegriffen und die
schockierende Szene gefilmt, wie ein weißer Polizist aus nichtigem
Anlass einen Afroamerikaner erschießt. Ohne den Beweis hätte der
Uniformierte sich vielleicht durchmogeln können mit seinen
Lügengeschichten. Womöglich hätten ihn Kollegen gedeckt, wären Zeugen
als unglaubwürdig abgetan worden, hätte ein polizistenfreundlicher
Staatsanwalt die Sache abgebogen, ehe es zu einer Gerichtsverhandlung
gekommen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|