BDI-Präsident Grillo: "Chancen von TTIP nutzen und ambitioniert verhandeln"
Geschrieben am 19-04-2015 |
Berlin (ots) -
- Auftakt der neunten Verhandlungsrunde
- EU und USA können gemeinsam Regeln für den Welthandel des 21.
Jahrhunderts setzen
- Deutsche Unternehmer sprechen sich für TTIP aus
"Mit TTIP haben Europa und die USA jetzt die einzigartige
Möglichkeit, wichtige Regeln für die Weltwirtschaft des 21.
Jahrhunderts zu schaffen - und zwar auf hohem Niveau. Diese Chance
sollten die Verhandlungsführer nutzen und ambitioniert verhandeln."
Dies sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo am Sonntag in Berlin zum
bevorstehenden Auftakt der neunten TTIP-Verhandlungsrunde.
Eine wichtige Säule der TTIP-Verhandlungen sind globale Regeln.
Ziel ist, Vereinbarungen zu schaffen, die als Maßstab für weitere
Länder und Regionen dienen können. "Mit TTIP können wir die
Globalisierung aktiv gestalten - indem wir uns mit den USA auf Regeln
einigen, wo die Welthandelsorganisation bisher gescheitert ist",
erklärte Grillo.
Aus Sicht des BDI sollte TTIP ein umfassendes
Nachhaltigkeitskapitel enthalten, in dem sich EU und USA auf die
Einhaltung hoher Standards zum Schutz von Arbeitnehmern und der
Umwelt einigen. "Für diese und weitere Bereiche muss es klare, faire
Regeln geben, ehe uns andere Akteure zuvorkommen", sagte Grillo.
Die TTIP-Verhandlungen werden von einer breiten Allianz kleiner
wie großer Unternehmen unterstützt. In der neuen BDI-Publikation "Wir
wollen TTIP" erläutern 23 deutsche Unternehmer verschiedener Branchen
anhand zahlreicher Beispiele, warum TTIP gut für ihr Unternehmen und
für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist. Die Publikation sowie
weiterführende Informationen zum Thema finden Sie unter folgendem
Link.
http://www.bdi.eu/Publikationen-Flyer_Wir_wollen_TTIP.htm
Auszüge aus der Publikation "Wir wollen TTIP":
Hubertus von Baumbach, Vorsitzender des BDI-Ausschusses
Außenwirtschaft: "Mit TTIP bauen wir eine zusätzliche Brücke über den
Atlantik. Wir stärken die transatlantische Partnerschaft in einer
Zeit, in der durch globale Krisen und aufstrebende Volkswirtschaften
die Weltwirtschaft neu geordnet wird."
Heinrich Hiesinger, ThyssenKrupp AG: "Andere Regionen werden nicht
auf uns warten, wenn wir Europäer bei den Handelserleichterungen
nicht vorangehen oder zumindest schritthalten. TTIP kann uns als
Referenz für künftige Handelsabkommen dienen und uns dabei helfen,
weltweit Standards zu setzen."
Bertram Kawlath, Schubert & Salzer GmbH: "Dieses Abkommen kann
Gutes beibehalten und weniger Gutes für alle Beteiligten verbessern.
Es kann durch Abbau von Barrieren gerade im Mittelstand Arbeitsplätze
schaffen."
Marijn Dekkers, Bayer AG: "Die Frage ist daher nicht, ob wir TTIP
brauchen, sondern wie wir es gemeinsam ausgestalten können."
Joe Kaeser, Siemens AG: "Eine US-amerikanisch-europäische
Freihandelszone ist eine Chance, wie sie sich nur ganz selten ergibt.
TTIP sollte im Idealfall dazu führen, dass die wirtschaftliche
Zusammenarbeit mit anderen Ländern außerhalb der TTIP-Zone
erleichtert wird - und dass auch die WTO neue Impulse erhält."
Arndt Kirchhoff, Kirchhoff Gruppe: "Wird ein umfassendes
Freihandelsabkommen erreicht, durch das bei gleichen
Sicherheitsniveaus technische Standards und Zulassungsverfahren für
bestimmte Produkte gegenseitig anerkannt werden können, so wird TTIP
für viele kleine und mittlere Unternehmen erst den Zugang zum
US-amerikanischen Markt ermöglichen."
Ingeborg Neumann, Peppermint Holding: "Die Produkt- und
Lebensmittelsicherheit in Deutschland und in der EU sind ein hohes
Gut, das wir auch keinesfalls schleifen wollen. Es liegt im Interesse
sowohl der Industrie als auch von uns Verbrauchern, dass das hohe
Niveau europäischer Standards erhalten bleibt."
Dieter Zetsche, Daimler AG: "Wenn sich die USA eher in Richtung
Pazifik orientieren, wird das die Rolle Europas auf der Weltbühne
gewiss nicht stärken. Deshalb ist TTIP nicht nur Kür, sondern
Pflicht."
Kasper Rorsted, Henkel AG &Co. KGaA: "Die deutsche
Exportwirtschaft könnte in einer transatlantischen Freihandelszone
noch stärker am wirtschaftlichen Aufschwung auf der anderen Seite des
Atlantiks partizipieren."
Hubert Lienhard, Voith GmbH: "Wenn es nicht gelingt, ein
bilaterales Freihandelsabkommen mit den USA zu verabschieden, werden
aller Voraussicht nach andere Regionen und Wirtschaftsmächte solche
bilateralen Abkommen mit den USA abschließen und die Standards
bestimmen."
Karl-Ludwig Kley, Merck KGaA: "TTIP kann dafür sorgen, dass
Patienten schneller Zugang zu neuen Medikamenten bekommen, dass
Behördenbudgets besser genutzt werden - und dass Pharmaunternehmen
wieder mehr Geld für Forschung und weniger für Formular-Management
ausgeben können."
Carl Martin Welcker, Alfred H. Schütte GmbH: "Wird meine Maschine
unsicherer, wenn sich EU und USA auf gemeinsame Kabelfarben einigen
können oder gegenseitig ihre Kabel anerkennen? Ich denke nicht. TTIP
würde Schluss machen mit manchem Blödsinn."
Kurt Bock, BASF SE: "Ein wichtiges Ziel von TTIP ist der Abbau von
Zöllen. Mit TTIP würden die Zölle auf Vor- und Zwischenprodukte
entfallen, die im jeweils anderen Wirtschaftsraum weiterverarbeitet
werden."
Mathis Kuchejda, Schmidt + Haensch GmbH & Co.: "Die Akzeptanz der
deutschen beziehungsweise europäischen Normen und
Zulassungsregelungen bedeutet eine erhebliche Preisreduzierung
gegenüber dem Kunden, was vor allem für den US-Markt von besonderer
Bedeutung ist, denn dieser Markt ist sehr preissensibel."
Arend Oetker, Arend Oetker GmbH & Co. KG: "TTIP zeigt, was wir
gemeinsam erreichen können, wenn wir auf Augenhöhe verhandeln. Diese
Erfahrung wird auch unseren Umgang in anderen Bereichen der Politik
prägen."
Frank Appel, Deutsche Post DHL Group: "Die zehn Länder, deren
globale Vernetzung zwischen 2011 und 2013 am stärksten gestiegen ist,
sind allesamt Schwellenländer. In diesem neuen globalen Kontext kann
TTIP ein transatlantisches Gegengewicht bilden - eine historische
Chance, die nicht leichtfertig verspielt werden darf."
Volkmar Denner, Robert Bosch GmbH: "Wir wissen nur zu gut, dass
mehr Sicherheit, Umweltschutz und Komfort nur mit mehr und mit
anspruchsvollerer Technik erzielt werden können. Unsere hohen
Standards im Bereich von Umwelt, Verbraucherschutz oder auch
Sicherheit müssen gehalten werden."
Bernd Supe-Dienes, Dienes Werke GmbH & Co. KG: "Größere
Erleichterungen erwarten wir uns von einer administrativen
Entschlackung der Export-Import-Abwicklung. Hier kann etwa im Bereich
der Zollabfertigung vieles vereinfacht und damit beschleunigt und
preiswerter werden."
Norbert Reithofer, BMW Group: "Die USA und die EU als die
wirtschaftsstärksten Regionen der Welt sollten auch in den Bereichen
Forschung und Entwicklung oder auf technologischen Zukunftsfeldern
wie beispielsweise Industrie 4.0 und Big Data stärker
zusammenarbeiten."
Rainer Dulger, ProMinent GmbH: "Marktwirtschaft und Handel sind
die Voraussetzung für hohe Sozial- und Umweltstandards. Niemand will
sie aufgeben, sondern es geht im Gegenteil darum, sie nachhaltig zu
schützen und die hohen Standards von Amerika und Europa für den Rest
der Welt verbindlich zu machen."
Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu
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