Mitteldeutsche Zeitung: Justiz
Justiz bringt Land und Vereinen Millionen ein
Geschrieben am 07-05-2015 |
Halle (ots) - Die Justiz kostet nicht nur, sie bringt dem Land
auch richtig viel Geld ein. 2014 kamen an Geldauflagen in
Sachsen-Anhalt 4,15 Millionen Euro zusammen. Das berichtet die in
Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). Es
ist die höchste Summe seit mindestens 20 Jahren. Gut drei Millionen
davon flossen in die Landeskasse, eine Million kam gemeinnützigen
Vereinen und Projekten zugute. Geldauflagen verhängen Richter und
Staatsanwälte bei der Einstellung eines Verfahrens oder als Buße. Ein
Richter kann dabei frei entscheiden, wem das Geld zugute kommen soll.
Wie es zu dem Rekord kommt, ist unklar. Das Justizministerium konnte
ihn auf MZ-Nachfrage jedenfalls nicht erklären. Insgesamt kamen in
den vergangenen 20 Jahren mehr als 55 Millionen Euro an Auflagen
zusammen, die hauptsächlich der Landeskasse zugute kamen. Ein
zweistelliger Millionenbetrag aber eben auch gemeinnützigen Zwecken.
Zum Beispiel gingen 2014 im Landgerichtsbezirk Halle gut 379 000 Euro
an die Landeskasse und fast 170 000 Euro an gemeinnützige
Institutionen. Die Spanne reichte von 100 Euro für den
Arbeiter-Samariter-Bund Merseburg-Querfurt bis zu 25 000 Euro für
"Rote Nasen Deutschland e.V.". Darin sind Clowns organisiert, die in
Kranken-häusern etwa schwer erkrankte Kinder aufmuntern. Die
Geldauflagen werden von Gerichten und Staatsanwaltschaften in
Ermittlungs-, Straf- und Gnadenverfahren verhängt. Das
Justizministerium will mit Verweis auf die richterliche
Unabhängigkeit auch bei dieser Praxis bleiben. Die
Linken-Fraktionsvize Eva von Angern verlangt hingegen eine Änderung.
"Sehr viel Geld fließt in die alten Bundesländer", moniert sie und
fordert die Bildung einer unabhängigen Kommission zur Verteilung der
Gelder. "So könnte mehr Geld zum Beispiel an die Frauenhäuser und den
Kinderschutzbund in Sachsen-Anhalt gehen. Hier gehört das Geld auch
hin", so von Angern. Der Rote-Nasen-Verein etwa ist bundesweit aktiv
und hat seine Zentrale in Berlin. 2014 wurden alleine im
Landgerichts-bezirk Halle eine Reihe von Institutionen mit Sitz
außerhalb des Landes bedacht, zum Beispiel Ärzte ohne Grenzen (14 000
Euro), die Deutsche Herzstiftung (10 000 Euro) und die
Bodelschwingschen Stiftungen Bethel (5 000 Euro). Am Amtsgericht
Halle erhielt mit 30 700 Euro am meisten die Uno-Flüchtlingshilfe in
Bonn vor den Ärzten ohne Grenzen (7 450 Euro). Das Justizministerium
lehnt eine zentrale Verteilung der Gelder ab. Die Auflagen leisteten
einen Beitrag zum Täter-Opfer-Ausgleich, etwa wenn "einem gegenüber
Frauen gewalttätigen Mann eine Geldbuße zugunsten des lokalen
Frauenhauses" auferlegt werde.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
566507
weitere Artikel:
- Millicom beauftragt Intraway als DTH-Dienstleister für Lateinamerika - Betreiber kann mit Lösung von Intraway Dienste für
Satellitenfernsehen verwalten und sein Angebot um Geschäftsmodelle
und Mehrwertdienste für verschiedene Marktsegmente erweitern
Fort Lauderdale, Florida (ots/PRNewswire) - Intraway Corporation,
ein führender Anbieter von Softwarelösungen für Operations und
Business Support (OSS/BSS) für Telekommunikationsunternehmen und
-dienstleister, hat heute bekanntgegeben, dass Millicom sich für die
DHT-Lösung von Intraway für Satellitenfernsehen entschieden hat, um
seinen Dienstbetrieb mehr...
- Renaissance Yeast Inc. ernennt Quercus Europe, S.L. zum exklusiven Fachhändler für Schwefelwasserstoff-vermeidende Wein- und Mosthefen in Spanien Vancouver, British Columbia (ots/PRNewswire) -
Renaissance Yeast Inc. freut sich anzukündigen, dass das
Unternehmen einen mehrjährigen Vertrag mit Quercus Europe, S.L.
unterzeichnet hat, in dem das Unternehmen exklusiv für den Vertrieb
der Familie der klassisch gezüchteten,
Schwefelwasserstoff-vermeidenden (H2S) konventionellen und
organischen Wein- und Mosthefestämme in Spanien ernannt wurde. Diese
Kooperation tritt ab sofort in Kraft.
"Quercus geniesst für seine Expertise in der bedeutsamen Wein- und
Mostbranche Spaniens mehr...
- Brink's France wählt Fleetmatics zum Anbieter seines Vertrauens bei Lösungen fürs Flottenmanagement - Weltweit führender Anbieter von Sicherheitstransporten wird an
die 1.000 gepanzerten Fahrzeuge mithilfe der Fleetmatics SaaS-Lösung
auf die Straße bringen
Dublin, Boston Und Paris (ots/PRNewswire) - Die Fleetmatics Group
PLC , ein führender Anbieter von Lösungen, die als
Software-as-a-Service (SaaS) angeboten werden, für mobile
Arbeitskräfte von serviceorientierten Unternehmen jeder Größe, gab
heute bekannt, dass es einen Rahmenvertrag über eine
Dienstleistungsvereinbarung mit Brink's France abgeschlossen hat. Der
erste Auftrag mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Bahnstreik/GDL/Grube/Platzeck Stuttgart (ots) - Der SPD-Politiker Platzeck soll weitere
Verhandlungen moderieren. Dies ist im Prinzip keine schlechte Idee.
Doch die Art und Weise, wie Bahn-Chef Grube seinen Vorschlag
präsentierte, ist kontraproduktiv, denn wer wirklich Interesse an
Deeskalation und Befriedung hat, sucht das vertrauliche
Spitzengespräch mit dem Kontrahenten - und verkündet seine
Botschaften nicht in einer Pressekonferenz und verknüpft sie auch
noch mit der ultimativen Bedingung des Streikabbruchs. Kein Wunder,
dass die GDL von einen PR-Gag sprach, mehr...
- Börsen-Zeitung: Den Wandel beschleunigen, Kommentar zur Allianz von Michael Flämig Frankfurt (ots) - Welch' ein Fest zum Abschied von Michael
Diekmann! Die Börse hat die Aktie der Allianz am letzten Arbeitstag
des Vorstandsvorsitzenden zum Tagessieger im Deutschen Aktienindex
gemacht. Mit dem aktuellen Kurs rangiert das Papier zwar nicht in
Reich-, aber doch in Blickweite des Niveaus kurz vor Ausbruch der
Finanzkrise. Der gestrige Tag brachte aber noch eine andere
kapitalmarktrelevante Neuigkeit für den Weltmarktführer. JP Morgan
hat den Versicherer nicht nur auf "Untergewichten" herabgestuft -
dies wäre gesichtswahrend mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|