(Registrieren)

Dewes: "Die Botschaft der Schneider-Studie ist verheerend!"

Geschrieben am 29-05-2015

Berlin (ots) - BDZ-Bundesvorsitzender Dieter Dewes hat der These
des Linzer Wirtschaftsprofessors Friedrich Schneider widersprochen,
der gesetzliche Mindestlohn verleite zu mehr Schwarzarbeit. "Dessen
Studie gleicht einer Kaffeesatzleserei, weil sich nicht schlüssig
belegen und exakt voraussagen lässt, dass die Schattenwirtschaft
infolge des Mindestlohns in diesem Jahr - wie behauptet - um 1,5
Milliarden Euro wachsen wird. Der Untersuchung zufolge soll die Zahl
der Schwarzarbeiter 2015 um 30.000 auf rund 7,8 Millionen zunehmen.
Für die gesellschaftliche Akzeptanz des vom Zoll kontrollierten
Mindestlohns sei die Botschaft der Schneider-Studie verheerend, so
Dewes.

Die Zollgewerkschaft unterstrich, die starke Zunahme der
Beschäftigung zu niedrigen Löhnen in Deutschland und die Flucht in
die Schattenwirtschaft in den vergangenen Jahren sei für den
Gesetzgeber gerade der Anlass für das Mindestlohngesetz gewesen. Nach
Angaben des Statistischen Bundesamts hatten 2001 noch 17,4 Prozent
der Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten für einen Lohn, der weniger
als zwei Drittel des Medianbruttolohnes betrug. 2010 erhielten
bereits 21,7 Prozent der Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten einen
solch niedrigen Lohn.

Nach den bisherigen Erfahrungen bei der Kontrolle des Mindestlohns
durch den Zoll sieht Dewes keine Anzeichen für den nach der Studie
behaupteten Zusammenhang zwischen der Einführung des gesetzlichen
Mindestlohns und dem Wachstum der Schattenwirtschaft. Im Gegenteil,
das Fehlen eines Mindestlohns war in der Vergangenheit ein Anreiz,
einen Lohnunterbietungswettbewerb zwischen den Unternehmen auch zu
Lasten der sozialen Sicherungssysteme zu führen.

Auch vor dem Hintergrund, dass beim Zoll schon mehrjährige
Erfahrungen zu Branchenmindestlöhnen gesammelt werden konnten, seien
die in der Studie behaupteten Effekte nicht nachweisbar. Zwar werde
von Professor Schneider einschränkend festgestellt, dass die wie auch
immer gearteten 'Verwerfungen' durch den Mindestlohn moderat seien
und die Lohnuntergrenze auch positive Effekte auf den Arbeitsmarkt
habe. Es werde aber nicht erklärt, um welche Verwerfungen es sich
handele. Solange müssten die Zahlen in das "Reich der Spekulation"
verwiesen werden, erklärte der Zollgewerkschafter.

Auch kann Dewes die Aussage von Professor Schneider nicht
nachvollziehen, dass ein regional gestaffelter Mindestlohn
"ökonomisch schlauer" gewesen wäre. Nachdem gerade in Ostdeutschland
bei der Entlohnung ein Flickenteppich entstanden sei, sei es dem
Gesetzgeber zu Recht um eine flächendeckende Lösung gegangen, betonte
er. Im Hinblick auf die bis 2017 geltenden Übergangsregelungen
empfahl er, dem Mindestlohngesetz Chancen einzuräumen, positive
Wirkungen zu entfalten.



Pressekontakt:
BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft
Friedrichstraße 169-170
10117 Berlin
Telefon 030 - 40816600
Telefax 030 - 40816633
E-Mail: post@bdz.eu
Internet: www.bdz.eu


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

568204

weitere Artikel:
  • "Belt and Road Initiative" von XCMG startet internationale Servicetour in Xuzhou Xuzhou, China (ots/PRNewswire) - Die internationale Kundendiensttour von XCMG unter dem Titel "Belt and Road Initiative" startete diesen Nachmittag offiziell in Xuzhou. 27 Botschafter und Botschaftsräte für Handel aus 18 Ländern, die von der Belt and Road Initiative bereist werden, wohnten dem Start bei. Foto - http://photos.prnewswire.com/prnh/20150529/219382 [http://photos.prnewswire.com/prnh/20150529/219382] Die internationale Kundendiensttour ist die erste große Tour dieser Art der Branche. Laut Initiative werden 20 mehr...

  • UnionPay International erwartet intensive Expansion entlang der "neuen Seidenstraße" Shanghai (ots/PRNewswire) - Im Rahmen seiner Bemühungen, die Initiative "One Belt, One Road" (OBOR) Chinas zur Entwicklung der "neuen Seidenstraße" zu unterstützen, leistet UnionPay International durch eine engere Zusammenarbeit mit der kasachischen Halyk Bank einen weiteren Beitrag zu dieser Initiative. Dieser Zusammenarbeit voran gingen intensive neuere Entwicklungen bei Partnerschaften des Zahlungsnetzwerks mit Institutionen in OBOR-Ländern einschließlich Kirgisistan, der Türkei und Pakistan. Das Unternehmen verkündete am mehr...

  • RWE gewinnt GreenTec Award 2015 / Smart Country mit Europas wichtigstem Umwelt- und Wirtschaftspreis ausgezeichnet (FOTO) Essen (ots) - RWE Deutschland hat für sein Modellprojekt Smart Country den GreenTec Award 2015 in der Kategorie Energie erhalten. Technikvorstand Dr. Joachim Schneider nahm am Freitagabend stellvertretend für das Energieunternehmen den nach Veranstalterangaben bedeutendsten unabhängigen Umwelt- und Wirtschaftspreis Europas im Berliner Tempodrom entgegen. In Anwesenheit von Kanzleramtsminister Peter Altmeier übergaben die Laudatoren Désirée Nosbusch, Moderatorin und Schauspielerin, sowie Boris Schucht, Vorsitzender der mehr...

  • Aktuelle Daten für das Krebsmedikament Halaven® (Eribulin) bei der Behandlung von Subtypen des Weichteilsarkoms zeigen im Vergleich zu Dacarbazin einen Nutzen hinsichtlich des Gesamtüberlebens Hatfield, England (ots/PRNewswire) - Daten aus einer Phase-III-Zulassungsstudie zur klinischen Prüfung von Eribulin werden im Rahmen eines Vortrags beim Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellt Eine Phase-III-Zulassungsstudie (Studie 309) zu Halaven(R) (Eribulin)[1] für Patienten mit Liposarkom und Leiomyosarkom (zwei der häufigsten Formen des Weichteilsarkoms) wird heute beim ASCO-Kongress 2015 vorgestellt. Bei der Studie wurde das primäre Ziel - der Nutzen im Hinblick auf das mehr...

  • A.T. Kearney "Global Retail Development Index 2015": China und drei lateinamerikanische Schwellenländer belegen die vorderen Plätze - Russland bleibt trotz Eskalationszenarien wichtig Düsseldorf (ots) - Sperrfrist: 01.06.2015 01:05 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist. Ob im Jemen, in Syrien oder Russland -- überall auf der Welt fordern Gewalt und Wirtschaftskrisen ihren Tribut. Und das bleibt nicht ohne Auswirkung auf den Handel der jeweiligen Region. Auch globale Filialisten bekommen das immer mehr zu spüren. Doch ihr Drang zur Expansion ist ungebrochen. "Viele Händler reagieren mit Beharrlichkeit und Weitblick. Selbst mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht