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Westfalen-Blatt: zur Verleihung des Reinhard-Mohn-Preises

Geschrieben am 11-06-2015

Bielefeld (ots) - New York, Wuppertal. Kofi Annan, Rita Süssmuth.
Manche, die unter dem westfälischen Minderwertigkeitskomplex leiden,
könnten es als Abstieg empfinden. Tatsache aber ist, dass gerade der
angesehene frühere UN-Generalsekretär und Träger des
Reinhard-Mohn-Preises 2013 die Deutsche als Migrationsexpertin sehr
schätzt. Unter anderem berief er sie in seine »Global
Commission on International Migration«. Die Bertelsmann-Stiftung tat
gut daran, bei der Suche nach dem diesjährigen Preisträger nicht nur
in die Ferne zu schweifen. Wie so oft liegt auch hier das Gute sehr
nah. Trotzdem war die Entscheidung wohl nicht einfach. Schließlich
ist Süssmuth mit der Bertelsmann-Stiftung als Beirätin und als
Freundin der Familie Mohn verbunden. Nicht deshalb, sondern dennoch
verdient Rita Süssmuth den Preis. Natürlich, die Prophetin gilt
nichts im eigenen Land. Als Vordenkerin ließ sie im Laufe ihrer
Karriere so manchen Politiker hinter sich. Das verzeiht »Mann« ihr
offenbar nicht gern. Es fiel jedenfalls auf, dass - von Landrat Sven
Adenauer abgesehen - kein CDU-Politiker zur Preisverleihung kam.
Schade, wenn es absichtslos geschah. Kleinlich, wenn dahinter mehr
stecken sollte.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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