Rheinische Post: Kommentar: Virtuelles Aufrüsten
Geschrieben am 11-06-2015 |
Düsseldorf (ots) - Die Attacke auf die Server des Bundestages ist
besorgniserregend. Offenbar ist der Schaden so groß, dass ein neues
Netzwerk für die Computer der Volksvertreter aufgebaut werden muss.
Die Berichte, dass hinter den Angriffen russische Hacker stecken,
wurden von dem zuständigen Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik noch nicht bestätigt. So lange sollten wir die
Schuldzuweisung vermeiden. Jenseits der Tätersuche muss die Politik
rasch ein Sicherheitsnetz für ihre IT-Infrastruktur spannen.
CDU-Innenminister Thomas de Maizière hat doch jüngst ein
IT-Sicherheitsgesetz in den Bundestag eingebracht, das 2000
Unternehmen aus sensiblen Branchen - Telekommunikation, Energie,
Banken, Gesundheit - zu Sicherheits-Standards und der Offenlegung von
Angriffen verpflichtet. Das deutsche Parlament und die Ministerien
hat er vergessen. Die digitale Revolution ist ein Bildungs- und
Demokratieprojekt. Globales Wissen ist im Netz stets verfügbar,
Missstände werden offengelegt. Diese Offenheit ist zugleich auch die
größte Schwäche des Netzes.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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