(Registrieren)

Westfalenpost: Ein Kompromiss, der keine Verlierer kennt Von Carsten Menzel

Geschrieben am 01-07-2015

Hagen (ots) - Der monatelange Dauerkonflikt ist entschärft,
weitere Bahnstreiks abgewendet: Die Tarifauseinandersetzung zwischen
Deutscher Bahn und der Gewerkschaft GDL ist beigelegt. Damit haben
die beiden Schlichter, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und
der frühere brandenburgische Regierungschef Michael Platzeck,
geschafft, was viele - nach neun Streiks, die Millionen Bahnkunden
getroffen hatten - für kaum mehr erreichbar hielten: eine Einigung.

Insgesamt 14 Verträge und zwei Protokolle, alles zusammen mehrere
hundert Seiten Papier, umfasst das Tarifwerk. Allein diese Zahlen
sagen etwas über die Arbeit des Schlichter-Duos aus. Ramelow und
Platzeck haben mit Beharrlichkeit verhandelt, sind Schritt für
Schritt vorgegangen. Zwischenzeitlich ist das Schlichtungsverfahren
zweimal verlängert worden, weil die Fortschritte eben nur langsam zu
erzielen waren. Davon hat sich aber keiner der Beteiligten aus der
Ruhe bringen lassen. Viel mehr noch: Während der fünf Wochen drang
nichts an die Öffentlichkeit; es waren Verhandlungen in
Verschwiegenheit.

Die Einigung im Tarif-Konflikt der Bahn ist ein Kompromiss - aber
kein fauler, ganz im Gegenteil. Die Vereinbarung ist so dosiert, dass
es keine Verlierer, sondern eher Gewinner gibt: Deutsche Bahn, die
GDL mit ihrem Vorsitzenden Claus Weselsky, die Konkurrenzgewerkschaft
EVG und die Beschäftigten können gut mit den erreichten Ergebnissen
leben. Und die Schlichtung ist langfristig angelegt, mit einer
Friedenspflicht bis zum Jahr 2020. Damit profitieren am Ende auch die
Bahnkunden. Die Einigung, die Ramelow und Platzeck erreicht haben,
ist somit beispielhaft: ein solider, tragfähiger Kompromiss.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

570538

weitere Artikel:
  • BERLINER MORGENPOST: Mut zum Experiment/Ein Kommentar von Thomas Fülling Berlin (ots) - Die Berliner Verkehrsbetriebe galten zuletzt nicht unbedingt als experimentierfreudig. Was durchaus auch verständlich ist. Das größte Nahverkehrsunternehmen Deutschlands ist dafür verantwortlich, jeden Tag rund drei Millionen Fahrgäste durch die Stadt zu befördern, und das sicher, zuverlässig und möglichst pünktlich. Tests von unausgereiften Technologien bringen da eher Sand ins Getriebe. Doch nun springt das Unternehmen über seinen Schatten. Es hat vier Elektrobusse in Dienst gestellt, mit denen eine völlig neue Antriebstechnologie mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Kuba/USA Stuttgart (ots) - Es ist nicht nur der Wunsch nach einer guten Bewertung in den Geschichtsbüchern, der Barack Obama und Rául Castro dazu bewegt, aufeinander zuzugehen. Dahinter stehen handfeste geopolitische Interessen. Die USA haben schon einmal sehr schlechte Erfahrungen mit sozialistischen Raketen vor ihrer Haustür gemacht. 1962 stand die Welt kurz vor einem Atomkrieg. Ein russischer Stützpunkt in der Karibik wäre wohl das Letzte, was Washington in der aufgeheizten Gesamtlage heute noch bräuchte. Das Zugehen auf die kommunistischen mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Griechenland/Tsipras Stuttgart (ots) - Seit die Griechen Ende voriger Woche den Verhandlungstisch verlassen und ein Referendum angekündigt haben, folgen mehrmals täglich neue Botschaften aus Athen - die sich allerdings regelmäßig widersprechen. Steckt hinter den politischen Pirouetten der Regierung Tsipras irgendeine Strategie? Für Außenstehende ist eine solche nicht zu erkennen. Zu besichtigen sind chaotische Zustände, ein nur noch schwer erträgliches Hin und Her der griechischen Regierung. Alexis Tsipras wirkt planlos und heillos überfordert mit einer mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Das Referendum wird zum Bumerang Düsseldorf (ots) - Die Bilder von verzweifelten Rentnern, die Banken stürmen, erinnern eher an ein Entwicklungsland als an einen Staat in einer großen Wertegemeinschaft. Unfassbar, was inmitten von Europa geschieht. Und das gestrige Verhalten von Premier Tsipras macht wenig Hoffnung auf Besserung. Widersprüchlich wie eh und je waren seine Signale: Einerseits kündigte er an, die Reformauflagen nun doch (mit Abstrichen) zu akzeptieren, anderseits geißelte er die Geldgeber als "neokoloniale Herrscher". So wird er das zerstörte Vertrauen mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Inklusion Bielefeld (ots) - Mit wie vielen behinderten Menschen haben Sie in Ihrem Leben zu tun gehabt? Waren es eher wenige? Dann wird es Ihnen ähnlich gehen wie zahlreichen Eltern, die Inklusion nur in der Theorie kennen. Grundsätzlich gilt: Die Hemmschwelle sinkt beim Erleben. Wer Menschen mit Behinderung kennenlernt, bekommt ein Gefühl für sie. Viele Ängste lösen sich dann in Luft auf. Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass in der neuen Studie nicht nach der Qualität der Umsetzung von Inklusion gefragt wurde. Sonst wären die Noten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht