Rheinische Post: Kommentar: Das Referendum wird zum Bumerang
Geschrieben am 01-07-2015 |
Düsseldorf (ots) - Die Bilder von verzweifelten Rentnern, die
Banken stürmen, erinnern eher an ein Entwicklungsland als an einen
Staat in einer großen Wertegemeinschaft. Unfassbar, was inmitten von
Europa geschieht. Und das gestrige Verhalten von Premier Tsipras
macht wenig Hoffnung auf Besserung. Widersprüchlich wie eh und je
waren seine Signale: Einerseits kündigte er an, die Reformauflagen
nun doch (mit Abstrichen) zu akzeptieren, anderseits geißelte er die
Geldgeber als "neokoloniale Herrscher". So wird er das zerstörte
Vertrauen nicht zurückgewinnen. Auch beim Referendum fährt er einen
riskanten Kurs. Sagt die Mehrheit der Griechen "nein", wie er
empfiehlt, kann er das als Bestätigung werten. Doch die Tür in
Brüssel wäre damit zugeschlagen. Wenn das Volk die geforderten
Reformen explizit ablehnt, wird Tsipras sie weniger denn je
akzeptieren. Der Weg zu neuen Hilfen ist verbaut, die Banken wären am
Ende. Sagt die Mehrheit dagegen "ja", wäre dies ein Misstrauensvotum
gegen die Syriza-Politik und Tsipras' Ende. Das Land bräuchte
Neuwahlen, für die es die Zeit gar nicht mehr hat. Das Referendum war
auch aus Tsipras' Sicht ein Fehler, für das abermals die "kleinen
Leute" in Griechenland zahlen müssen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
570542
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Inklusion Bielefeld (ots) - Mit wie vielen behinderten Menschen haben Sie in
Ihrem Leben zu tun gehabt? Waren es eher wenige? Dann wird es Ihnen
ähnlich gehen wie zahlreichen Eltern, die Inklusion nur in der
Theorie kennen. Grundsätzlich gilt: Die Hemmschwelle sinkt beim
Erleben. Wer Menschen mit Behinderung kennenlernt, bekommt ein Gefühl
für sie. Viele Ängste lösen sich dann in Luft auf. Das täuscht jedoch
nicht darüber hinweg, dass in der neuen Studie nicht nach der
Qualität der Umsetzung von Inklusion gefragt wurde. Sonst wären die
Noten mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Bundeshaushalt Bielefeld (ots) - Das Gefälle in Europa könnte kaum größer sein.
Während Griechenland am Abgrund steht und sich viele Hellenen sorgen,
wie sie in den nächsten Tagen und Wochen über die Runden kommen
sollen, gleicht Deutschland einem Wirtschaftswunderland. Das jüngste
Zahlenwerk von Wolfgang Schäuble, das gestern vom Bundeskabinett
verabschiedet wurde, ist ein Spiegelbild dieses Booms. In der Rubrik
»Neuverschuldung« steht gleich fünf Mal in Folge eine dicke Null. Bis
einschließlich 2019 will der Bund demnach keine neuen Kredite mehr mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Bahn-Schlichtung Bielefeld (ots) - Na bitte. Endlich ist der quälende Endlosstreit
mit Dauerstreiks bei der Deutschen Bahn Geschichte. Letztlich hat
die Schlichtung am Verhandlungstisch doch den Durchbruch in dem
lange Zeit so festgefahrenen Tarifkonflikt gebracht, in dem es
Bewegung nur noch auf der Eskalationsstufe nach oben gab. Unterm
Strich steht ein Ergebnis, das aber nur verwundert fragen lässt,
warum der Weg dorthin dermaßen schwierig war. 5,1 Prozent mehr Geld
in zwei Jahren, eine Arbeitsstunde weniger pro Woche und ein
Überstundenabbau mehr...
- Schwäbische Zeitung: Abwarten und helfen - Kommentar zu Griechenland Ravensburg (ots) - Die Lage ist ernst. Sie ist zu ernst, um solch
billigen Wahlkampf zu machen wie Gregor Gysi. Der Chef der
Linken-Fraktion wirft den Europäern und speziell Angela Merkel im
Ernst vor, sie wollten am Ende nur eine linke Regierung in Athen
stürzen. Man kann vielleicht darüber streiten, ob Europa zu jedem
Zeitpunkt richtig gehandelt hat. Ob Merkel beherzter und früher hätte
eingreifen müssen. Aber dass die Schuld am griechischen Drama nicht
in Brüssel und nicht in Berlin liegt, sondern dass Griechenland sich
nicht mehr...
- Schwäbische Zeitung: Endlich Frieden bei der Bahn - Leitartikel Ravensburg (ots) - Es wurde auch Zeit, diese Auseinandersetzung
endlich zu beenden. Der einjährige Tarifkonflikt bei der Deutschen
Bahn hatte mit neun Streiks Fahrgäste wie Wirtschaft in erhebliche
Schwierigkeiten gebracht und das Image der Bundesrepublik als wohl
organisiertes und effizientes Land beschädigt. Die Bahn wie die
Lokführergewerkschaft GDL sehen sich nun als Sieger. Sei's drum. Zu
allererst können die Bahnkunden aufatmen. Sollten sie trotz der
tristen Erfahrungen der jüngsten Zeit mutig einen Urlaub per
Bahnreise geplant mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|