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WAZ: Die Sparschraube nicht überdrehen. Kommentar von Frank Meßing zu Autorückrufen

Geschrieben am 19-07-2015

Essen (ots) - Statistiken sind stets mit Vorsicht zu genießen. Aus
den extrem steigenden Rückruf-Zahlen abzuleiten, dass Autofahren in
Deutschland nicht mehr sicher ist, wäre sicherlich übertrieben. Auch
wenn in den 940000 Aktionen allein im ersten Halbjahr 2015 ein großer
Batzen aus 2014 enthalten ist, der erst jetzt abgearbeitet werden
konnte, ist der Trend allerdings nicht zu leugnen: Es gibt immer mehr
Rückrufe. Wenn Autos schon automatisch einparken können und künftig
selbstständig fahren, wird die technische Anfälligkeit immer größer.
Dem steht gegenüber, dass die Hersteller wegen des globalen
Wettbewerbs immer stärker auf die Kostenbremse treten (müssen). Da
bleibt Qualität schon mal auf der Strecke. Bei der Sicherheit darf es
aber keine Kompromisse geben. Es muss also etwas geschehen. Experte
Dudenhöffer nennt zu Recht als Vorbild die USA. Wir haben noch die
Fernsehbilder vor Augen, als GM-Manager öffentlich in Ausschüssen
"gegrillt" wurden, weil massenhaft Zündschlösser hakten. Diese
Vorführung dürfte für Manager Abschreckung genug sein, die
Sparschraube nicht zu überdrehen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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