Schwäbische Zeitung: Lucke kann vielen lästig werden
Geschrieben am 19-07-2015 |
Ravensburg (ots) - Bernd Lucke will es noch einmal wissen: Keine
zwei Wochen ist es her, dass er nach seinem jähen Sturz durch die
Nationalkonservativen aus der von ihm gegründeten und entscheidend
geprägten Alternative für Deutschland ausgetreten ist. Und nun steht
er schon einer neuen Partei vor mit dem reichlich sperrigen Namen
"Allianz für Fortschritt und Aufbruch". Die eigentlich was sein soll?
Die einzig wahre Alternative für Deutschland - nur echt mit Lucke?
Die intellektuelle Alternative zur Alternative für Deutschland -
jetzt ohne den ganz tumben Nationalismus?
Doch genug gespottet: Denn falls es der neuen Partei gelingt, sich
wirklich zu formieren und zu strukturieren, falls ihre Gründung mehr
ist als eine schnelle Retourkutsche Luckes gegen die Petrys und
Gaulands, dann kann dieser Zusammenschluss durchaus eine politische
Wirkung entfalten. Das liegt einerseits daran, dass sich aus der
wachsenden Euroskepsis in diesem Land parteiübergreifend politisches
Kapital schlagen lässt. Das liegt andererseits aber auch daran, dass
Angela Merkels Christdemokraten rechts von sich ziemlich viel Platz
geschaffen haben, den ein konservatives Bürgertum nur zu gern wieder
von einer wählbaren Partei - also nicht von der selbst ernannten
Pegida-AfD - bespielt sähe.
Ein politisches Wunder wäre es unter den genannten Bedingungen und
in diesen Zeiten also nicht, wenn Luckes neue Partei der CDU
mittelfristig ein wenig lästig werden würde. Mehr als nur lästig wäre
eine solche Partei aber für die nach wie vor ums Überleben kämpfende
FDP. Deren ausgedünnter rechter Flügel könnte sich durchaus von
Luckes liberalkonservativen Ideen angezogen fühlen - ein Aderlass,
den die geschrumpfte Partei im zähen Ringen um Zehntelprozentpunkte
an der Wahlurne ganz und gar nicht gebrauchen könnte.
Am härtesten aber würde eine etblierte "Allianz für Fortschritt
und Aufbruch" Frauke Petrys AfD treffen. Ironie des Schicksals: Es
kann also sein, dass Bernd Lucke die Geister, die er rief, selbst
austreibt.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
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