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Weser-Kurier: Über das Notfallsystem Katwarn schreibt Martin Wein:

Geschrieben am 26-07-2015

Bremen (ots) - In Estland haben die Bürger bei der letzten
Parlamentswahl mit dem Smartphone abgestimmt. In Deutschland werden
innovative Systeme für mehr Komfort und Effizienz mit dem Kosten- und
Datenschutzargument ausgebremst. Dabei ist das von den öffentlichen
Versicherern entwickelte Katwarn-System via Smartphone-App in der Tat
eine smarte Lösung. Doch trotz der minimalen Kosten haben sich in
fast fünf Jahren nur 40 Kommunen und drei Bundesländer dafür
entschieden. Jeder Einsatz eines Lautsprecherwagens im Ernstfall
dürfte einen Kämmerer teurer zu stehen kommen als der kommunale
Jahresbeitrag bei Katwarn. Und ja, das System kennt die Standorte der
verwendeten Mobiltelefone. Aber die kennt auch fast jeder andere
App-Anbieter. Ein Lob für die Ostfriesen, die bedroht durch Stürme
und Fluten mit gutem Beispiel voran gingen. Denn bei Gefährdungslagen
kann eine an jeden Nutzer verschickte konkrete Warnung viel Unheil
verhindern. Muss denn wirklich erst eine große Katastrophe über uns
hereinbrechen, bis die Verantwortlichen in den Amtsstuben ihre
verschnarchten Handlungsroutinen aus den 80er-Jahren überdenken?



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


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