Rheinische Post: Studie: Gewerkschaften werden aggressiver
Geschrieben am 17-08-2015 |
Düsseldorf (ots) - Die Gewerkschaften setzen in der laufenden
Tarifrunde deutlich mehr auf Drohungen und Streiks als in den
vergangenen zehn Jahren. Das geht aus einer aktuellen Studie des
Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervor, die der
"Rheinischen Post" (Montagausgabe) vorliegt. Beim sogenannten
Konfliktintensitäts-Index werden Tarifauseinandersetzungen nicht wie
sonst üblich allein nach ihrer Länge beurteilt. Die Forscher vergaben
anhand einer siebenstufigen Skala Punkte, je nachdem, zu welchen
Mitteln die Gewerkschaften griffen: Für reine Verhandlungen ohne
Drohungen oder Arbeitskampf gab es beispielsweise null Punkte, für
eine Drohung einen Punkt, für einen Warnstreik vier Punkte und einen
Arbeitskampf sieben Punkte.
Bei den 14 Tarifverhandlungen im laufenden Jahr fielen in Summe
234 Punkte an - 16,7 im Durchschnitt und damit mehr als in jeder
anderen Runde seit 2006. Verdi ist mit 146 für 62,4 Prozent aller
Konfliktpunkte verantwortlich. Die Gewerkschaft Deutscher
Lokomotivführer (GDL) und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit
stehen für jeweils zehn Prozent (23 Punkte), die IG Metall steht für
8,9 Prozent (21 Punkte). Die konfliktreichste Auseinandersetzung gab
es demnach bei der Post (73 Punkte), dem Sozial- und Erziehungsdienst
(40 Punkte) sowie bei der Deutschen Bahn und der Lufthansa mit
jeweils 23 Punkten.
Interessant: Die durchschnittlich höchste Eskalationsstufe lag bei
3,6 Punkten. Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass statistisch
gesehen in nahezu jeder Tarifauseinandersetzung Warnstreiks
durchgeführt wurden (vier Konfliktpunkte). "Der Ton war so scharf wie
lange nicht mehr", sagte Tarifexperte Lesch. Eskaliert seien die
Konflikte jenseits der klassischen Lohnrunden - etwa bei der Abwehr
von Ausgründungen, bei Organisationskonflikten wie zwischen der GDL
und der Deutschen Bahn oder in Sondertarifrunden wie bei den
Erzieherinnen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
573500
weitere Artikel:
- NOZ: Neue Osnabrücker Zeitung - Gespräch mit der innenpolitischen Sprecherin der Linken-Fraktion, Ulla Jelpke Osnabrück (ots) - Linke: Bundesregierung sabotiert Kampf gegen IS
Fraktion kritisiert Ausreiseverweigerung von kurdischen
Sympathisanten
Osnabrück.- Die Linken im Bundestag haben der Bundesregierung
vorgeworfen, den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
zu sabotieren, indem sie Freiwilligen die Ausreise verweigert, die
sich dem Kampf gegen den IS anschließen wollen. In einem Gespräch mit
der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) sagte die innenpolitische
Sprecherin der Linken-Fraktion, Ulla Jelpke: "Die Bundesregierung mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Deichbau in Sachsen-Anhalt dauert länger Halle (ots) - Magdeburg - Der Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt
lässt sich nicht so schnell realisieren, wie nach der Jahrhundertflut
2013 von der Landesregierung beabsichtigt. Grund sind Bestimmungen
des Bundes- und Europarechts, wodurch die Planungen verzögert werden.
Das bestätigte Landes-Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) der
in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zweitung (Montagausgabe).
Ursprünglich sollten im Jahr 2020 alle Deiche den allgemeinen Regeln
der Technik entsprechen.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Gerhart Baum wirft Kubicki Selbstüberschätzung vor / Scharfe Kritik am Grexit-Vorschlag der FDP-Spitze Köln (ots) - Der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum hat
FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki parteischädigende Überheblichkeit
vorgeworfen. Kubickis Bereitschaft, für einen "Grexit" gegebenfalls
eine Koalition mit der Union platzen zu lassen, zeuge von jener
"Selbstüberschätzung, die eine Ursache für den Untergang der
Westerwelle-FDP gewesen" sei, sagte das FDP-Urgestein dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). Kubickis Weg führe "in die
Koalitionsunfähigkeit der FDP". Kubicki hatte in der Zeitung für ein
zeitweiliges Ausscheiden mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Auf zu neuen Ufern - Kommentar von Martin Ferber Karlsruhe (ots) - Die CDU rückt inhaltlich weiter in die Mitte,
nähert sich dem liberalen, akademischen und urbanen Milieu an,
versucht Anschluss an die jüngere Generation zu finden - und hübscht
sich auf diese Weise für die Grünen auf. So bekennt sich die CDU
offen zur Einwanderung, nennt den Islam einen "Teil Deutschlands",
bekennt sich zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, fordert die
Weiterentwicklung der sozialen Marktwirtschaft zur ökologischen
Marktwirtschaft und plädiert für Nachhaltigkeit beim Konsum. Das
alles klingt mehr...
- Westfalenpost: Politische Entscheidung
Von Lorenz Redicker Hagen (ots) - Die Entscheidung ist die einzig vernünftige: Der
Bundeswehr-Einsatz in der Türkei läuft aus, Deutschland zieht seine
Patriot-Systeme ab. Das Bedrohungsszenario habe sich geändert, heißt
es offiziell. Das aber ist nur die halbe Wahrheit - auch wenn sie
nicht ganz falsch ist. Tatsächlich wird die Türkei heute weniger von
syrischen Raketen als vom IS-Terror bedroht.
So wie die Entscheidung für die Stationierung der
Raketenabwehr-Systeme 2013 vor allem eine politische, weniger eine
militärische war, sind es jetzt politische mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|